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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong
Autoren: James Clavell
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Arbeitszimmer.« Verdrießlich deutete Alastair Struan auf einen Umschlag neben der Uhr auf dem Kamin. »Das ist der Safeschlüssel – und die gegenwärtige Kombination. Du wirst sie natürlich ändern.
    Schreib die Zahlen auf und leg den Zettel in eines der Privatschließfächer des Tai-Pan in der Bank – für den Fall, daß dir etwas zustoßen sollte. Gib Philip einen der beiden Schlüssel.«
    »Nach den geltenden Vorschriften ist die Bank verpflichtet, mir zu deinen Lebzeiten den Zugang zu diesem Schließfach zu verweigern«, bemerkte Philip Tschen.
    »Nächster Punkt: Tyler Brock und seine Söhne – diese Bastarde wurden schon vor fast hundert Jahren ausradiert.«
    »Tja, für die legitime männliche Linie trifft das zu. Aber Dirk Struan war rachsüchtig und fordert seine Rache auch noch aus dem Grab. Im Safe liegt auch eine auf den letzten Stand gebrachte Übersicht über Tyler Brocks Nachkommenschaft. Interessante Lektüre, was, Philip?«
    »Das stimmt.«
    »Die Rothwells und die Tomms, Yadegar und seine Brut, über sie bist du unterrichtet. Aber auch Tusker steht auf der Liste, obwohl er es nicht weiß, und Jason Plumm, Lord Depford-Smyth und, vor allem, Quillan Gornt.«
    »Unmöglich!«
    »Gornt ist nicht nur Tai-Pan von Rothwell-Gornt, unserer schärfsten Konkurrenz, er ist auch ein direkter, wenn auch illegitimer Nachkomme Morgan Brocks. Er ist der letzte Brock.«
    »Aber er hat doch immer behauptet, sein Urgroßvater sei Edward Gornt, der amerikanische China-Händler, gewesen.«
    »Es stimmt schon, daß er ein Nachkomme Edward Gornts ist, aber in Wirklichkeit war Sir Morgan Brock Edwards Vater und Kristina Gornt seine Mutter. Sie war eine Amerikanerin aus Virginia. Natürlich wurde alles geheimgehalten – die Gesellschaft hat solche Dinge damals genauso wenig verziehen, wie sie es heute tut. Als Sir Morgan 1859 Tai-Pan von Brocks wurde, ließ er diesen illegitimen Sohn aus Virginia kommen und kaufte ihm eine Beteiligung an der amerikanischen Handelsfirma Rothwell and Company in Schanghai. Zusammen warteten er und Edward dann den richtigen Augenblick ab, um uns zu vernichten. Fast wäre es ihnen gelungen – zweifellos tragen sie am Tod Culum Struans Schuld. Doch dann ruinierten Lochlin und ›die Hexe‹ Struan Sir Morgan und machten Brock and Sons bankrott. Edward Gornt hat uns nie verziehen, und seine Nachkommen werden es auch nicht tun – ich wette, auch sie haben ein Vermächtnis ihres Gründers zu erfüllen.«
    »Weiß er, daß wir es wissen?«
    »Keine Ahnung. Aber er ist unser Feind. Zusammen mit allen anderen liegt auch seine Genealogie im Safe. Die Liste ist interessant, Ian, sehr interessant. Es ist auch einer darunter, der dich ganz besonders interessieren wird, Ian. Es ist der Chef von …«
    Eine heftige Bö erschütterte das Gebäude. Nervös stand Philip Tschen auf. Alle starrten auf die Fenster und beobachteten ihre Spiegelbilder, die sich auf erschreckende Weise verzerrten, als die Böen die riesigen Scheiben spannten.
    »Taifun!« murmelte Philip. Schweißperlen traten auf seine Stirn.
    »Ja.« Gespannt warteten sie, daß der »Teufelswind« sich lege. Diese plötzlichen heftigen Windstöße kamen aus allen Richtungen der Windrose und erreichten Geschwindigkeiten von bis zu hundertfünfzig Knoten. Und immer ließen sie Zerstörung zurück.
    Der Sturm schien nachzulassen. Dunross ging zum Thermometer.
    »Es fällt noch weiter«, sagte er und blinzelte zu den Fenstern hinüber. Die Streifen, die der Regen auf den Scheiben hinterließ, waren jetzt fast horizontal. » Lasting Cloud soll morgen abend am Kai festmachen.«
    »Ja, aber jetzt wird sie wohl irgendwo vor den Philippinen kreuzen. Captain Moffatt ist zu gerissen, als daß er sich erwischen ließe«, sagte Struan.
    »Ich teile diese Meinung nicht. Moffatt liebt es, seinen Fahrplan pünktlich einzuhalten. Und dieser Taifun war nicht vorhergesagt. Du … man hätte ihm Anweisungen erteilen müssen.« Nachdenklich nippte Dunross an seinem Glas. »Die Lasting Cloud sollte sich besser nicht erwischen lassen.«
    Philip Tschen hörte den Unterton von Wut. »Warum nicht?«
    »Wir haben unseren neuen Computer und Düsenmotoren im Wert von zwei Millionen Pfund an Bord. Und die Motoren sind nicht versichert.« Dunross streifte Alastair Struan mit einem Blick.
    »Entweder so oder wir hätten den Auftrag verloren«, verteidigte sich der alte Mann.
    »Die Motoren sind für Kanton bestimmt. Du weißt, daß wir sie nicht versichern
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