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Honeymoon in Las Vegas

Honeymoon in Las Vegas

Titel: Honeymoon in Las Vegas
Autoren: Emma Darcy
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Rolle ihres zukünftigen Ehemanns und des Vaters ihrer Kinder zugedacht hatte, einen zynischen Blick zu. Nachdem sie miterlebt hatte, wie ihre beiden jüngeren Schwestern geheiratet und ganz entzückende Babys zur Welt gebracht hatten, war sie hoffnungslos gluckenhaft geworden. Als sie Derek kennen gelernt hatte, war er für sie die Antwort auf ihre Träume gewesen.
    Allerdings hatte er sie in dieser Woche ihrer Illusionen beraubt, und die Erinnerung an einen so beeindruckenden Mann wie Bryce Templar tat ein Übriges. Derek war genauso groß wie sie - wenn sie flache Absätze trug - und hatte einmal ganz gut ausgesehen, als seine blauen Augen noch klar waren und sein Teint nicht so fahl. Sein dunkelblondes Haar war noch feucht vom Duschen, so dass die hellen Strähnen nicht allzu deutlich zu erkennen waren. Er trainierte regelmäßig im Fitnessstudio, hatte das im Hotel allerdings nicht besucht.
    Alles in allem wirkte er nicht mehr so männlich wie vor vier Tagen. Egal, ob seine Spielsucht nun ein vorübergehendes Phänomen war oder nicht, Sunny hatte den Respekt vor ihm verloren. Am liebsten hätte sie ihm den Diamantring in diesem Moment zurückgegeben, doch sie wollte ihm vor den anderen Teilnehmern keine Szene machen.
    Wütend und frustriert zugleich, löste sie sich von Derek, der sich bei ihr untergehakt hatte, als sie den Sitzungssaal betraten, und sagte scharf: "Glaub ja nicht, dass du dich an mich anlehnen kannst, wenn du einschläfst."
    "Oh, wir sind nervös, stimmt's?" spottete er und wurde von Sekunde zu Sekunde unattraktiver. "Hast du Bammel, weil du vor dem Generaldirektor auftreten musst?"
    "Nein, ich will dich nur nicht stützen", zischte sie.
    "Prima! Dann setze ich mich ganz nach hinten, damit du dir keine Sorgen zu machen brauchst." Beleidigt zog er von dannen.
    Sunny ging weiter und ignorierte ihn einfach. Natürlich war es Derek nur recht, in der letzten Reihe zu sitzen. Falls Bryce Templar nicht erschien, konnte er sich einfach hinausschleichen und wieder ins Casino gehen. Wenn er allerdings glaubte, niemand außer ihr hätte gemerkt, was los war, irrte er sich gewaltig.
    Der Geschäftsführer der Filiale in Sydney hatte sich bereits darüber geäußert, dass Derek weder an den Besprechungen noch an den abendlichen Anlässen teilnahm. Er mochte ein hervorragender Berater sein, aber ihm war offenbar nicht klar, dass man Geschäftsbeziehungen auch pflegen musste. Sowohl auf beruflicher als auch persönlicher Ebene hatte er sich hier in Las Vegas nicht gerade mit Ruhm bekleckert.
    Immer noch aufgebracht über sein unprofessionelles Verhalten, ging Sunny zu der ersten Reihe im Saal, wo sie an diesem Morgen wegen der Präsentation sitzen durfte. Nachdem sie Platz genommen und die anderen Anwesenden begrüßt hatte, mit denen sie bereits die ganze Woche verhandelte, versuchte sie, nicht an Derek zu denken und sich auf die Gespräche zu konzentrieren, die sich um Bryce Templars Ankunft drehten.
    War er gekommen, um einige neue Technologien vorzustellen, die seine Firma entwickelt hatte? Wollte er jemanden für seine außergewöhnlichen Leistungen ehren? Man stellte die wildesten Spekulationen an.
    Die Gespräche verstummten sofort, als Bryce Templar in Begleitung des Organisators der Konferenz den Saal betrat und damit die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Ohne Umschweife begann er zu sprechen, doch was er sagte, rauschte an Sunny vorbei.
    Wenn sie an sein Äußeres dachte, kam sie zu dem Ergebnis, dass er die besten Gene überhaupt haben musste. Und falls sie sich jeden Mann als Vater ihrer Kinder aussuchen könnte, würde er ganz oben auf ihrer Liste stehen.

    Die Frau in Gelb erregte Bryce' Aufmerksamkeit, denn sie war der einzige Farbklecks unter den ausnahmslos in Grau und Schwarz gekleideten Teilnehmern. Da sie in der ersten Reihe saß, hatte er sie direkt vor sich, und sie war durchaus einen zweiten Blick wert.
    Sie hatte tolles Haar. Volle, sinnliche Lippen. Große, verträumt blickende Augen. Und sie strahlte eine Wärme aus, die er sogar noch spürte, nachdem er das Podium verlassen hatte, und ihn an die Bitterkeit erinnerte, die der Anruf seines Anwalts bei ihm hervorgerufen hatte. Seine Verlobte Kristen verlangte eine weitere Änderung in dem Ehevertrag. Besonders herzlich waren seine Gefühle ihr gegenüber nicht mehr.
    Als Bryce sich an den Tisch setzte, an dem auch der Organisator der Konferenz Platz genommen hatten, dachte er daran, wie ironisch es war, dass er geglaubt hatte,
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