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Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Titel: Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)
Autoren: Andrew Kaplan
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da sein. Was zum Teufel war hier los? Sie vergewisserte sich, dass die Vorhänge zugezogen waren, sperrte die Tür ab und überprüfte die beiden Schlafzimmer – in einem standen Betten, das andere diente als Lagerraum. Sie ging zur Kommode mit den Waffen und nahm eine Glock-28-Pistole und vier Magazine heraus. Die ideale Waffe für sie: klein, leicht, geringer Rückstoß und mit der Munition vom Kaliber .380 dennoch sehr durchschlagend. Sie lud die Pistole und steckte die Magazine in ihre Handtasche.
    Danach trat sie ans Fenster und spähte hinter dem Vorhang auf die Straße hinunter, die von einer einzelnen Laterne erhellt war. Falls irgendjemand das Haus beobachtete, würde er sich hinter einem Baum oder einem Auto verborgen halten.
    »Ich brauche einen Drink«, sagte sie laut zu sich selbst und ging zur Hausbar im Wohnzimmer. Ein Blick auf den Laptop zeigte ihr Bilder der verschiedenen Sicherheitskameras, die im Spion, auf dem Flur und auf dem Dach installiert waren. Es schien alles in Ordnung zu sein. In der Bar fand sie eine halb volle Flasche Grey-Goose-Wodka, aus der sie sich einschenkte – in ihrer Situation sicher nicht ratsam, doch das war ihr im Moment ziemlich egal. Aus der Handtasche kramte sie ihre Cloza pin-Tabletten hervor, die sie sich in der Schwarzmarktapotheke in Zarif besorgte, und spülte sie mit dem Wodka hinunter. Sie sah auf ihre Uhr: 19.41 Uhr. Wer saß um diese Zeit in der Telefonzentrale der CIA -Station Beirut? Wahrscheinlich Linda, dachte sie. Ja, Linda Benitez würde bis Mitternacht Dienst haben.
    Bevor sie anrief, wollte sie sich alles noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Was heute passiert war, passte einfach nicht zusammen. Den Kontakt mit Nightingale hatte Dima arrangiert. Sie gehörte nicht zu den Informanten, die von Carrie selbst rekrutiert worden waren – sie hatte sie von Davis Fielding, dem hiesigen CIA -Stationschef, übernommen. Für diese Panne wird die junge Frau büßen müssen, dachte Carrie zornig. Das Dumme war nur, dass sie nicht wusste, ob Dima wirklich für beide Seiten arbeitete oder ob sie selbst von Nightingale getäuscht worden war. In diesem Fall wäre sie ebenfalls in Gefahr – oder vielleicht schon tot.
    Carrie hätte sie gerne kontaktiert, doch von hier aus konnte sie nicht anrufen. Die beiden Telefone in der sicheren Wohnung waren tabu; der normale Apparat war nur für eingehende Gespräche da, und über die verschlüsselte Leitung durfte nur die US -Botschaft in Awkar nördlich von Beirut angerufen werden. Ihr Handy konnte sie ebenfalls nicht benutzen, weil es ihren Standort verraten würde, falls ihre Verfolger sie mit GPS aufzuspüren versuchten. Denk nach, sagte sie sich. Angenommen, der syrische Geheimdienst oder die Hisbollah steckten dahinter: Wie waren sie an sie herangekommen? Dima, es musste Dima gewesen sein. Was bedeutete, dass es da etwas gab, von dem Fielding nichts wusste. Auf seinen Wunsch hin sollte sie schließlich einen Kontakt zu Nightingale herstellen.
    »Wir würden alles tun, um jemanden im syrischen Geheim dienst zu haben«, hatte er gemeint und ihr versichert, sie könne ohne Unterstützung hingehen. »Dima ist zuverlässig. Sie hat uns nicht viel geliefert, aber das wenige war Gold wert.« Dieser Hundesohn, dachte sie. Konnte es sein, dass er mit Dima schlief? War Sex das »Gold«, das sie ihm lieferte? Sie hatte Virgil Maravich mitnehmen wollen, einen ausgewiesenen Experten für Überwachungsjobs. Fielding jedoch behauptete, ihn genau zu diesem Zeitpunkt für etwas anderes zu benötigen. »Sie sind doch ein großes Mädchen. Sie schaffen das schon«, sagte er mit Nachdruck und deutete damit an, dass sie im Libanon ohnehin fehl am Platz sei, wenn sie das nicht auf die Reihe kriegte. An diesem Ort brauchte man Topleute.
    »In Beirut herrschen eigene Gesetze«, hatte ihr Fielding gleich an ihrem ersten Tag in der libanesischen Hauptstadt erklärt, als er sie, lässig in einen Ledersessel gelehnt, in der Station im obersten Stockwerk der US -Botschaft empfing. Er war groß und blond, eine stattliche Erscheinung mit deutlichem Bauchansatz – ein Mann, der gerne aß und trank. »Hier kriegen Sie keine zweite Chance. Und im Nahen Osten nimmt keiner darauf Rücksicht, dass Sie eine Frau sind. Falls Sie es vermasseln und einen Fehler machen, sind Sie so gut wie tot – selbst wenn Sie mit Glück davonkommen, sind Sie hier erledigt. Beirut sieht aus wie eine zivilisierte Stadt – jede Menge Clubs, schöne Frauen in
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