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Home - Wieder zu Hause

Home - Wieder zu Hause

Titel: Home - Wieder zu Hause
Autoren: Cardeno C.
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aus.“
    Ich schloss die Augen, atmete tief durch und sah meinen Geliebten an.
    „Wie lange bin ich schon hier, Clark? Ich verstehe nicht, was hier vor sich geht.“
     
     
    Clark – Vergangenheit
     
    „W IE lange kennst du meinen Bruder schon? Ich kann mich nicht an deinen Namen erinnern. Nicht, dass ich dem verklemmten Arschloch zuhören würde, aber die meisten seiner Freunde hängen hier schon seit Jahren rum. Und ich bin mir sicher, dass ich mich an dich erinnern würde.“
    Na gut. Es war keine Halluzination. Noah war Wirklichkeit, er stand hinter dem Duschvorhang und redete mit mir.
    „Ich habe ihn erst vor einigen Monaten kennengelernt, als wir hierher gezogen sind. Gehst du auch, äh, auch auf unsere Schule?“
    Ehrlich, ich hätte nicht gedacht, dass er überhaupt noch zur Schule gehen würde. Aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass Eltern einem Sohn Hausarrest gaben, der die Schule schon abgeschlossen hatte, auch wenn er noch zu Hause wohnte. Nicht, dass ich einen Vergleich hatte. Meine Mom und ich hatten kein sehr traditionelles Mutter-Kind-Verhältnis. Sie hätte mich nie bestraft, selbst wenn ich es verdient gehabt hätte. Und das war nie der Fall gewesen. Ich respektierte meine Mutter und wenn sie mir etwas sagte, ging ich davon aus, dass sie einen Grund dazu hatte und es wahrscheinlich richtig war. Außerdem erzog sie mich eher mit einem ‚Was hältst du für richtig?‘, als nach dem Motto ‚Du gehorchst oder du scherst dich zum Teufel.‘
    In der Dusche wurde das Wasser abgestellt. Noah schob den Vorhang zur Seite und griff sich ein Handtuch. Er trocknete sich ab, kam aus der Dusche und rubbelte sich mit dem Tuch die feuchten Haare.
    „Nett zu wissen, dass Ben genug an mir liegt, um mit seinen Freunden über mich sprechen.“
    „Was? Nein, er hat nichts über dich gesagt.“
    Noah lachte und hängte das Handtuch wieder auf. Dann ging er zum Waschbecken, um sich die Zähne zu putzen.
    „Das war sarkastisch gemeint, Junge. Wenn er auch nur ein Wort über mich verloren hätte, hättest du meinen Namen gewusst. Zwei Worte und du hättest gewusst, dass ich noch zu jung für die Oberschule bin.“
    Obwohl Noah kleiner war als ich, hatte ich ihn für älter gehalten. Sein Zimmer, sein Musikgeschmack, sein Aussehen, sein Verhalten und seine Bekanntschaften – alles deutete darauf hin, dass er älter war als ich.
    „Wie alt bist du eigentlich?“
    Er spuckte die Zahnpasta ins Becken, hielt den Mund unter den Wasserhahn und nahm einen Schluck Wasser, gurgelte und spuckte aus. Dann wischte er sich mit dem Handrücken über den Mund.
    „Dreizehn.“
    Mir fiel die Kinnlade herunter. Komplett nackt ging er an mir vorbei, legte sich ins Bett und deckte sich zu.
    „Hey, es tut mir leid, wenn ich dich erschreckt habe. Du verrätst meinem Bruder doch nicht, dass ich noch weg war, oder? Wenn er es meinen Eltern erzählt, muss ich mir wieder einen Vortrag über verantwortungsvollen Sex anhören und ich kann es langsam nicht mehr ertragen.“
    Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Zu behaupten, dass er mich erschreckte, war eine Untertreibung. Noahs Eltern schienen zu wissen, was vor sich ging, konnten es aber offensichtlich nicht verhindern. Sie zu informieren, würde niemandem helfen. Außerdem wollte ich sein Vertrauen nicht missbrauchen. Selbst damals schon empfand ich eine tiefe Loyalität gegenüber Noah.
    „Ich, äh ... nein. Ich sage nichts.“
    „Cool. Gute Nacht, Clark. Es war schön, dich kennenzulernen. Ich glaube, wir werden uns noch oft sehen.“
    Mit diesen Worten drehte er sich um, schlug ein paar Mal mit der Faust in sein Kissen und schlief ein. Ich stand immer noch wie festgenagelt an der Badezimmertür. Schließlich legte ich mich ins Bett und versuchte, einzuschlafen. Aber ich musste die ganze Zeit nur an eines denken: Wie konnte ich Noah helfen? Ich war sicher, dass er Hilfe brauchte, und dass es meine Aufgabe war, sie ihm zu geben.
    Ich habe keine Ahnung, wann ich endlich eingeschlafen bin. Wahrscheinlich war es kurz vor Sonnenaufgang, denn durch die Vorhänge wurde es schon hell. Als ich aufwachte, war Noah verschwunden. Ich saß im Bett, rieb mir die Augen und seufzte.
    Ich hatte die ganze Nacht nachgedacht und immer noch keine Idee, wie ich Noah helfen konnte. Selbst auf die Frage, warum ich ihm helfen wollte, wusste ich keine Antwort. Nur eines war mir klar: Dass irgendetwas nicht stimmte und er mich brauchte.
    Ich stand auf, putzte mir die Zähne, wusch mich, und zog
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