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Home - Wieder zu Hause

Home - Wieder zu Hause

Titel: Home - Wieder zu Hause
Autoren: Cardeno C.
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machte, das extra zu betonen. Jede andere Vorstellung wäre absolut lächerlich gewesen.
    „Natürlich wirst du hier sein, mein Engel. Ich mag einiges vergessen haben, aber ich weiß, dass du mich nie verlassen würdest.“
    Clark sah mich mit schmerzerfülltem Blick an. Ich wollte ihn nach dem Grund dafür fragen und es wiedergutmachen, war aber zu müde dazu. Ich brauchte ein kleines Nickerchen, das war alles. Am besten mit dem warmen Körper meines Geliebten an meiner Seite, eingehüllt in seinen würzigen Duft nach Erde und Vanille.
     
     
    Clark – Vergangenheit
     
    „I CH kann dir auch nicht sagen, was mit ihm los ist. Ich weiß es einfach nicht. Er war ganz anders, als er noch jünger war. Glücklich und normal.“
    Ben und ich saßen in der Mittagspause auf der Treppe vor dem Schulgebäude. Seinen Eltern und ihm war nicht entgangen, dass Noah und ich uns offensichtlich gut verstanden. Deshalb vertraute Ben mir seine Sorgen um Noah an. Er wusste, dass ich nicht schlecht über seinen Bruder reden würde.
    „Wann hat sich das geändert, Ben? Wann wurde er so ... so wütend und zornig?“
    Ben trank einen Schluck Limonade und biss in seinen Apfel. Er sah nachdenklich aus.
    „Keine Ahnung. Vor ein oder zwei Jahren vielleicht. Es ist mir erst aufgefallen, als er nicht mehr Fußball oder Baseball spielen wollte.“
    Noah hatte einen athletischen Körperbau und auch Ben und sein Vater waren ausgesprochen sportlich veranlagt. Es war daher kein Wunder, dass Noah auch Ball spielte.
    „Warum hat er damit aufgehört? Wenn er so gespielt hat wie du, muss er ziemlich gut gewesen sein.“
    Ich stieß Ben den Ellbogen in die Rippen und lächelte ihn an. Er klopfte mir mit dankbarem Blick auf die Schultern. Ich wusste, dass er sich um Noah sorgte und wahrscheinlich froh war, mit jemandem darüber reden zu können.
    „Er war wesentlich besser als ich, Clark. Und das sage ich nicht aus Höflichkeit, es ist die Wahrheit.“
    „Kumpel, wann hätte ich dir jemals vorgeworfen, höflich zu sein?“
    „Ha ha, du Idiot.“
    „Also, was ist passiert?“
    „Ich weiß es nicht. Als er zwölf wurde, wollte er plötzlich nicht mehr spielen. Erzählte unserem Dad, dass er keinen traditionellen Sport mehr machen will. Seitdem steht er auf Kickboxen.“
    Das wusste ich bereits. Aber mir war neu, dass Kickboxen andere Sportarten abgelöst hatte. Ich nahm mir vor, Noah demnächst danach zu fragen.
    „Ich dachte, es wäre jetzt etwas besser geworden, Ben.“
    Ich dachte das nicht nur, ich wusste es sogar. Noah hatte es mir erzählt. Ich war mir immer noch nicht über die Ursachen für seine Wut im Klaren und wusste nicht, wie ich ihm helfen konnte. Aber ich versuchte, ihm zuzuhören und für ihn da zu sein. Er hatte mir gesagt, dass die Stimmung zu Hause jetzt besser sei.
    „Ja, es geht seit einigen Monaten besser. Aber die letzten paar Tage waren ein einziger Albtraum. Ich habe mich in mein Zimmer verkrochen und die Musik auf volle Lautstärke gestellt, damit ich sie nicht ständig streiten höre.“
    Das Sportstudio hatte für einige Wochen geschlossen, weil der Eigentümer Urlaub machte. Mir war das recht, denn es waren die letzten Wochen vor den Ferien. Wenn ich Noah nicht fahren musste, hatte ich mehr Zeit, um mich auf die Prüfungen vorzubereiten. Außerdem ging es meiner Mutter schlechter und ich wollte bei ihr sein. Deshalb hatte ich Noah seit zwei Wochen nicht gesehen, und es war mir schwerer gefallen, als ich mir vorgestellt hatte. Das war der Grund dafür, dass ich jetzt nicht wusste, was mit ihm los war.
    „Na ja, vielleicht beruhigt es sich ja wieder.“
    Ben zuckte mit den Schultern.
    „Das hoffe ich auch. Es ist unser letzter Schultag und das heißt, dass ich die nächsten beiden Monate mit ihm und meiner Mutter zu Hause verbringe. Mein Dad kann wenigstens ins Büro fliehen, aber wo soll ich mich verstecken?“
    Ich lachte und verdrehte die Augen.
    „Such dir einen Ferienjob, du Faulenzer. Dann kommst du aus dem Haus.“
    Er zog angewidert die Nase hoch.
    „Warum sollte ich? Das ist Arbeit ! Vielleicht suche ich mir eine Freundin. Sue Belden scheint interessiert zu sein und auf einer Zehner-Skala kommt sie mindestens auf sieben Punkte. Wenn ich sie frage, kann ich den ganzen Sommer über Sex haben und das ist definitiv besser als Arbeit.“
    „Deine Ambitionen sind wirklich vorbildlich, Ben.“
    „Leck mich, Wichser.“
    „Träum süß, Arschloch.“
    Ich stand auf und wischte mir den Schmutz von der Hose.
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