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Hollisch verliebt

Hollisch verliebt

Titel: Hollisch verliebt
Autoren: Showalter Gena
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gleich nach Frömmigkeit. Diese Stimme gehörte Caleb, der sich in andere hineinversetzen konnte und ein großer Fan von nackten Tatsachen war.
    „Ich will Adens Körper übernehmen“, sagte sie. Sie hatte schon gesehen, wie Aden in andere Körper geschlüpft war und das Kommando über sie übernommen hatte. Von einem Moment auf den anderen wurde er zu einem Teil seines Gegenübers und zwang es dazu, alles zu tun, was er wollte.
    Jetzt brauchte er Calebs Hilfe dazu nicht mehr. Er besaß die Fähigkeit selbst und konnte sie nach Belieben einsetzen. Ihr gelang das allerdings nicht. Ein paarmal hatte sie es versucht und war kläglich gescheitert. Vielleicht weil die Seelen kein natürlicher Teil von ihr waren. Für Victoria waren sie neu, und sie hatte noch nicht ganz herausgefunden, wie sie mit ihnen umgehen konnte. Oder es lag daran, dass die Seelen sich gegen sie wehrten. Auf jeden Fall brauchte Victoria ihre – pfui! – Erlaubnis, um ihre Fähigkeiten einzusetzen.
    Ein mehrstimmiges Nein, nein, nein war die Antwort. Wie immer.
    „Ich bin auch ganz sanft mit ihm“, versprach sie. „Ich will ihn nur dazu bringen, dass er sich hinsetzt, bis der Wahn vorübergeht.“ Falls sie das schaffte. Manchmal überkam der Wahn sie selbst, und sie vergaß, was sie tun wollte.
    Nee, tut mir leid. Die Jungs und ich bin … Moment, die Jungs und ich sind … wie heißt das noch mal richtig?
    „Ist das jetzt wichtig?“, fragte sie verärgert.
    Caleb ließ sich nicht beirren. Jedenfalls haben wir geredet, und wir werden uns von dir nicht benutzen lassen. Dadurch könnte eine dauerhafte Beziehung entstehen, verstehst du? Wie ein festes Band. Du bist scharf, und ich fände eine Beziehung ja gut, ich habe sogar für dich gestimmt, aber die Mehrheit entscheidet, und wir bleiben nicht länger bei dir als nötig. Um auf die Sache mit der Dusche zurückzukommen …
    „Glückwunsch zu eurem kleinen Gespräch. Wenn ihm etwas passiert, seid ihr selbst schuld.“
    Nein, wir wissen dann schon, wer schuld ist. Du hast nämlich recht: Das wird nicht gut ausgehen. Elijah, der den Tod voraussagen konnte,meldete sich zu Wort. Er hatte nie etwas Gutes zu sagen. Zumindest nicht zu ihr.
    Caleb schnaubte. Sei still, Elijah. Duschen enden immer gut, wenn man weiß, was man macht.
    Aden packte Victoria fester und schüttelte sie, damit sie ihn beachtete. „Durstig“, wiederholte er. Offenbar erwartete er, dass sie etwas dagegen unternahm.
    „Ich weiß.“ Sie war also auf sich gestellt. Dämliche Seelen. Nicht nur, dass sie ihr nicht halfen, sie lenkten Victoria auch noch so sehr ab, dass sie sich selbst nicht helfen konnte. „Aber du kannst nicht von mir trinken. Ich habe mich vom letzten Mal noch nicht erholt.“ Zumal das letzte Mal etwa fünf Minuten her war. So verzweifelt dürfte er eigentlich nicht sein.
    „Durstig.“
    „Hör mir zu, Aden. Das bist nicht du, das ist Scharfzahn.“ Was für ein alberner Name für so ein wildes Biest. „Wehr dich gegen ihn. Du musst kämpfen.“
    Du dringst nicht zu ihm durch , sagte Elijah, den Victoria für sich „Überbringer guter Nachrichten“ zu taufen beschloss. Diesen Kampf habe ich schon mit angesehen. Aden hat keine Chance.
    „Ach halt doch die Klappe!“, schimpfte sie. „Deine Kommentare kann ich nicht gebrauchen. Und weißt du was? Du hast dich vorher schon mal getäuscht! Aden ist an der Messerwunde nicht gestorben. Keines der beiden Male!“
    Stimmt, aber sieh dir mal an, was ihr beide davon habt.
    Das wusste sie auch. Sie waren echt am Tiefpunkt. „Halt. Die. Klappe.“
    In Adens dunklen Augen flackerte Mitgefühl auf, bevor der kalte, irre Durst ihn wieder packte. „Durstig. Trinken. Jetzt.“ Mit gebleckten Zähnen wollte Aden sich auf ihren Hals stürzen. Im Grunde wusste er, dass er es nicht bis zu ihrer Ader schaffen würde, aber in diesem Zustand versuchte er es trotzdem jedes Mal.
    Victoria packte ihn an den Haaren und schleuderte ihn nach hinten. Fass ihn nicht zu fest an, ermahnte sie sich. Als er gegen die gegenüberliegende Höhlenwand krachte, zuckte sie zusammen. Ups. Staub und Steinsplitter flogen bis zu ihr, während er zu Boden rutschte. Sie holte tief Luft, musste aber gleich husten, da ihr der Staub in die Lungen drang.
    He! Schön sachte mit unserem Kleinen , verlangte Julian. Ich will schließlich noch mal zu ihm zurück.
    Ich versuche es ja, hätte sie am liebsten geschrien. Wie hatte Aden es sein Leben lang mit diesen Wesen ausgehalten? Sie redeten
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