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Hoffnung ist mehr als ein Wort (Bianca) (German Edition)

Hoffnung ist mehr als ein Wort (Bianca) (German Edition)

Titel: Hoffnung ist mehr als ein Wort (Bianca) (German Edition)
Autoren: Laura marie Altom
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Blumenduft, die Hitze, die neugierigen Blicke so vieler Leute …
    Was will ich eigentlich noch hier? Ich muss weg!
    Ihr innerer Radar verriet ihr, dass Travis längst fort war. Dabei fiel ihr auf, dass sie auch Beulah, Frank und Libby nirgendwo entdecken konnte. Wo steckten alle?
    „Fast geschafft“, flüsterte ihr Vater. „Lächeln! Dieser Tag gehört ganz dir. Jeder Einzelne von diesen Leuten hier bewundert dich, Kit-Kat.“
    Obwohl sie seine aufmunternden Worte hörte, drangen sie nicht wirklich in ihr Bewusstsein vor. Das Blut rauschte in ihren Ohren. Ich muss weglaufen!
    Sie erreichte schließlich den Altar. Chrissy und Stephanie lächelten unter Tränen. Levi sah groß und stark, warmherzig und gütig aus – wie ein treuer Labrador. War es das, was sie sich von ihrem Ehemann wünschte?
    Ja, aber ich will so viel mehr.
    Ihr Vater hob den Schleier und küsste sie auf die Wange, bevor er sie dem neuen Mann in ihrem Leben übergab.
    Die Musik war längst verstummt. Warum also klingelte es immer noch in ihren Ohren? Wie das Klagelied der Sirenen, die sie warnten, nicht das Falsche zu tun. Selbst wenn Travis wieder fortging, war sie es zumindest sich selbst schuldig herauszufinden, ob sie beide eine Chance hatten. Sie liebte Levi eher wie einen Bruder und durfte ihn nicht selbstsüchtig an sich binden.
    Levi zwinkerte ihr zu und strich ihr mit einer Hand über den Arm. „Du siehst hübsch aus.“
    Du siehst umwerfend aus. Das hatte Travis bei ihrem Anblick gesagt. Sie schloss die Augen und schluckte schwer.
    Reverend Norgard räusperte sich. „Wir sind heute hier zusammengekommen, um …“
    Lauf, lauf, lauf!
    „… im heiligen Bund der Ehe zu vereinen. Die Ehe ist ein Sakrament, das nicht leichtfertig …“
    „Halt!“ Kit war sich nicht sicher, ob sie das Wort laut ausgesprochen oder nur gedacht hatte. „Halt!“
    „Geht es dir nicht gut?“, fragte Levi. „Ist dir schlecht?“
    Heftig schüttelte sie den Kopf.
    „Was hast du dann?“
    Irgendwie gelang es ihr, trotz des schweren Geruchs der unzähligen Blüten und flackernden Kerzen tief Luft zu holen. „Ich kann nicht.“
    „Was?“
    „Ich dachte, dass ich es will, aber … Du hast etwas Besseres verdient. Eine Frau, die dich mehr liebt als ihr Leben.“
    Er wirkte verwirrt. „Was willst du damit sagen?“
    Sie übergab ihren Brautstrauß an Chrissy und sagte zu Levi und allen anderen Anwesenden: „Es tut mir leid, furchtbar leid. Aber heute findet keine Hochzeit statt.“
    Aufatmend lief Kit aus der Kapelle in den blendenden Sonnenschein. Sie fühlte sich federleicht, während sie mit gerafften Röcken die Stufen hinunterrannte.
    Paul Sage, der Chauffeur, stand neben seiner weißen Oldtimer-Stretchlimousine – der einzigen in der Stadt, die sowohl für Beerdigungen wie auch für Hochzeiten herhalten musste. „Und wo bleibt der Bräutigam?“
    „Wir fahren zu ihm!“ Sie stieg auf den Rücksitz. „Beeilen Sie sich bitte.“
    Er warf ihr einen verwunderten Blick zu, setzte sich jedoch ans Lenkrad und ließ die Trennscheibe hinunter. „Nicht, dass es mich etwas angeht, aber wo genau residiert der Bräutigam?“
    „Travis Callahans Adresse.“
    Paul legte die Strecke in Rekordzeit zurück.
    Kit sprang aus dem Wagen und lief – wiederum mit gerafften Röcken – zur Veranda. Das Haus wirkte einsam und verlassen. Normalerweise jaulten und winselten die Hunde, selbst wenn sie sich drinnen aufhielten, sobald sich jemand näherte. Und wenn die Türglocke ertönte, gerieten sie total aus dem Häuschen. Doch nun blieb alles unheimlich still.
    Kit wartete minutenlang. Das Herz wurde ihr immer schwerer. Ein Zug ratterte vorbei. Selbst das erregte weder Hundegebell noch Babygeschrei.
    Wo mochte Travis stecken? Und warum waren die Hunde nicht da?
    Wir packen Libby und die Hunde ein und laufen weg, so schnell und so weit wir nur können …
    War er etwa ohne sie durchgebrannt? So unbeschwert sie sich beim Verlassen der Kapelle gefühlt hatte, so niedergeschlagen war sie jetzt. Was, wenn er nie zurückkehrte? Was, wenn sie ihn nie wiedersah?
    Was, wenn er mich tatsächlich die ganze Zeit geliebt und es nur aus Stolz nicht zugegeben hat?
    Sie ließ sich von Paul nach Hause fahren. Dort angekommen rief sie den Flughafen an, Travis’ Festnetznummer in Chicago, sein Büro und überall sonst, wo sie ihn zu erreichen hoffte. Als sie auch bei der letzten Nummer auf ihrer Liste kein Glück hatte, verbrachte sie den Rest ihres Hochzeitstages mit ganz neu
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