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HOFFNUNG AUF DAS GROSSE GLÜCK

HOFFNUNG AUF DAS GROSSE GLÜCK

Titel: HOFFNUNG AUF DAS GROSSE GLÜCK
Autoren: JOANNA MAITLAND
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nicht, wie sie hierhergekommen waren. Und die Läden waren geschlossen. Einen Moment lang konnte sie in dem Dämmerlicht nichts erkennen. Kaum vermochte sie sein Gesicht auszumachen, obwohl sie wusste, dass er sie ansah.
    Als er seine Hände auf ihre Schultern legte und ihr Kleid nach unten schob, hielt sie seinem Blick tapfer stand. Es gab keinen Grund zu erröten. Nicht jetzt. Sie ließ die Arme seitlich herunterhängen, und sanft wie eine Liebkosung glitt der Stoff über ihre Haut, bis er zu ihren Füßen liegen blieb.
    Hugo betrachtete sie wie gebannt, als hätte er nie zuvor etwas so Schönes erblickt. Dann presste er sie fest an sich und küsste sie mit solchem Verlangen, dass sie glaubte, sich aufzulösen. Sie wollte etwas sagen, doch es war nicht möglich.
    Wie aus weiter Ferne hörte sie, dass ihr Hemd zerriss. Es interessierte sie kaum. Alles in ihr konzentrierte sich darauf, seine Leidenschaft zu erwidern, Kuss um Kuss, seine Kleider beiseite zu schieben, sodass sie die Hände auf seine bloße Haut legen konnte, damit auch er die Wonneschauer verspürte, die sie erfasst hatten.
    „Hugo“, stöhnte sie, „Hugo, ich liebe dich.“
    Er hörte auf, sie zu küssen. Er hörte auf zu atmen. Dann hob er ihren nackten Leib hoch und legte sie auf das Bett, als wäre sie leicht wie eine Feder. Sie schrie leise auf, als er sie losließ, aber es dauerte nur einen Moment, dann war er wieder bei ihr, ebenso nackt wie sie.
    Er legte die Hand auf ihre Wange, drehte ihr Gesicht zu ihm. „Emma, meine geliebte Frau.“
    Das war zu viel. Es war ihr egal, was danach passieren würde. Sie würde jeden Schmerz ertragen, allein für seine Küsse, seine Berührungen. Sie brauchte sie, sofort. „Küss mich, Hugo“, flehte sie. „Jetzt gleich.“
    Der Sehnsucht in ihrer Stimme konnte er nicht widerstehen. Sie liebte ihn, und sie begehrte ihn. Diesmal würde er ihr zeigen, wie es sein sollte zwischen Liebenden.
    Und diesmal würde er es nur für sie tun.
    Er begann, ihre köstlichen Lippen zu küssen, abwechselnd sanft und wild, bis sie seufzte vor Verlangen. Gnadenlos unterdrückte er seine eigenen Bedürfnisse, obwohl ihr herrlicher Körper unter seinen forschenden Händen Bilder ungezähmter Lust in seinem Innern aufsteigen ließ. Er wollte sich von ihnen nicht beirren lassen, nicht eher, bis seine Gemahlin – die Frau, die er liebte – außer sich war vor Leidenschaft.
    Emma ließ ihre Hände über seine Haut gleiten, strich ihm übers Haar, als er ihre Brust küsste, zerkratzte seinen Rücken, als er sich auf sie legte, und umfasste ihn, damit er blieb. Diesmal zuckte sie nicht zusammen, als er in sie eindrang, sondern begrüßte ihn mit einem Seufzen, das der Erfüllung ihrer Sehnsucht entsprang. Erstaunt hielt er inne.
    „Hör nicht auf!“, rief sie. „Bitte!“
    Hugo, der sich so lange beherrscht hatte, konnte nun nicht mehr an sich halten. Er begann sich in ihr zu bewegen, getrieben von ihrer Erregung. Er wollte ihr die Erfüllung schenken, doch er konnte sich kaum noch kontrollieren, konnte nicht mehr …
    Emma seufzte tief, als ihr Körper erbebte.
    Endlich gab auch Hugo nach. Und als er den Gipfel erreichte, hörte er eine Stimme, die wie seine eigene klang und unermüdlich wiederholte: „Ich liebe dich.“
    Hugo stand neben dem Bett und betrachtete seine schlafende Gemahlin, versuchte, sich jede Einzelheit ihrer Schönheit einzuprägen. Falls er heute sterben würde, dann sollte ihr Gesicht das Letzte sein, das er vor sich sah, und ihr Name sollte ihm als letztes Wort über die Lippen kommen. Er schloss einen Moment lang die Augen. Ja, er hatte ihr Bild vor sich, die goldenen Locken über das Kissen gebreitet, die Lippen wie zum Kuss leicht geöffnet, die Brust, die sich mit jedem Atemzug hob und senkte. In seiner Vorstellung schaute sie ihn an – mit Augen so blau wie der Himmel über Spanien.
    Er musste gehen.
    Er warf einen letzten Blick auf Emma. Sie schlummerte friedlich, ein Urbild der Sinnlichkeit und Unschuld. Niemals hätte er geglaubt, dass sie so auf ihn reagieren würde, wie sie es getan hatte. Unter ihrem keuschen Äußeren hatte er eine Frau entdeckt, die leidenschaftlich und betörend war wie die Liebesgöttin selbst. Er konnte nicht fortgehen, ohne sie noch einmal zu berühren.
    Ihre Lippen zu küssen wagte er nicht, aus Angst, sie könnte erwachen. Stattdessen beugte er sich über das Bett und küsste behutsam ihre Wange. Sie bewegte sich leicht und seufzte leise, es klang wie das Echo der
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