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Hör mal, Oma! Ich erzähle Dir eine Geschichte vom Winter (German Edition)

Hör mal, Oma! Ich erzähle Dir eine Geschichte vom Winter (German Edition)

Titel: Hör mal, Oma! Ich erzähle Dir eine Geschichte vom Winter (German Edition)
Autoren: Elke Bräunling
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ihm war auch sehr kalt.
    „Schaut!“, hörte er auf einmal eine Stimme rufen. „Unsere Christrose hat eine Perlenbrosche bekommen. Oh, wie schön sie funkelt!“
    Der Regentropfen hörte weitere Menschen-stimmen. Sie klangen fröhlich. „Was für ein wunderschönes Wintergeschenk!“, sagte jemand.
    Wintergeschenk? Christrose? Perlenbrosche? Funkeln? Jetzt spürte der kleine Regentropfen die Kälte nicht mehr, so sehr freute er sich.
    „Sie meinen mich, den kleinen Regentropfen. Oder das Eisperlchen, zu dem der Winterwind mich verwandelt hat.“ Er lächelte. Vieles hatte er nun schon von der Menschenwelt gesehen und erfahren. Wie aufregend das war! Und er schmiegte sich vor Freude noch ein Stück tiefer in den Blütenkelch und funkelte auch noch ein bisschen mehr. Damit auch sie, die Menschen, sich freuten.

Kristanella und das Wintergewitter

    Der Schneekönig ist ein glücklicher König. Zwölf Töchter und zwölf Söhne hat er. Das sind die Schneeprinzessinnen und Schneeprinzen. Der Schneekönig liebt seine Kinder über alles. Am meisten aber liebt er Kristanella, seine jüngste Tochter. Er verwöhnt sie auch am meisten.
    Einmal aber war er sehr wütend auf sie. Es war das Jahr, in dem Kristanella zum ersten Mal arbeiten und den Schneeflocken ihren Weg zur Erde weisen sollte.
    „Es ist an der Zeit, dass eine rechte Schneeprinzessin aus dir wird", sagte der Schneekönig zu Kristanella.
    "Aber ich möchte lieber mit meinen Flocken über den Himmel tanzen und singen und lachen", maulte Kristanella. "Bitte!"
    Sie bettelte und schmeichelte, doch ihr Vater blieb hart. Er zeigte auf ein Land mit grünen Wiesen. "Dies ist dein Schneeland. Ich wünsche, dass es morgen prächtig weiß verschneit ist."
    "Aber ich...", begann Kristanella, doch der Schneekönig ließ sie nicht ausreden.
    "Tu deine Pflicht!"
    "Pah!", trotzte Kristanella. "Ich verschenke nicht meine geliebten Flocken!" Dann tobte sie über den Himmel, tanzte, lachte, sang, freute sich.
    Der Schneekönig aber ärgerte sich sehr, wenn er auf das Land mit den welken Winterwiesen und kahlen Bergen blickte. Bald war Weihnachten. Wo blieb Kristanella? Wo blieb der Schnee?
    Das fragten sich auch die Kinder in dem Land. "Wo bleibt der Schnee?", riefen sie traurig in den Himmel hinauf. "Wir wollen Schnee haben in den Weihnachtsferien."
    Kristanella aber lachte nur. "Kristanella!", rief der Schneekönig. "Tu deine Pflicht!"
    "Pflicht? Hihihihiiiiii....", gab Kristanella zur Antwort. "Schneien, hihi, tu ich nie-ie-ie-ie-ie-ie."
    Da brüllte der Schneekönig so donnernd laut los, wie er noch nie in seinem Leben gebrüllt hatte. Der Himmel zuckte zusammen, Wolken bäumten sich auf, Blitze zischten zur Erde und der Schneekönig brüllte: "Kristanella! Kristanella! Auf zur Erde, dass es werde hell und heller, schneeweiß klar. Kristanella! Kristanella! Auf die Reise! Sei so weise, schnell und schneller, bist du da!"
    Ein heller Blitz zuckte auf, und Kristanella erblickte in seinem Licht das Gesicht ihres Vaters. So wütend hatte sie ihn noch nie gesehen. "Er scheint böse zu sein", wisperte sie ängstlich.
    Angst hatten auch die Menschen.
    "Ein Wintergewitter", sagten die Erwachsenen. "Vielleicht schneit es endlich", hofften die Kinder und klammerten sich an ihre Eltern.
    "Auf zur Erde, ihr Flocken!", rief Kristanella, und schon wirbelten Schneeflocken vom Himmel.
    "Es schneit!", riefen die Kinder. "Endlich Schnee!" Fröhlich rannten sie in das Schneeflockengestöber hinaus.
    Zufrieden sah der Schneekönig zur Erde. "Na also", brummte er. "Wozu ein Gewitter doch manchmal gut ist!"
    Kristanella aber nahm traurig von ihren Flocken Abschied. Als sie aber sah, wie sehr sich die Kinder über den Schnee freuten, war sie getröstet. Ja, sie war fast ein bisschen stolz auf ihr Werk. Und hatten ihr nicht die Flocken zum Abschied "Wir-sehen-uns-bald-wieder?" zugerufen? Wenn das stimmte?
    Kristanella blickte über das weiße Schneeland und sang mit heller, kristallklarer Stimme: "Bald sehn wir uns wieder, Flocken, und ich singe euch Lieder..." Sie sang und sang, ja, und das tut sie seither jeden Winter.
    Man kann sie hören, manchmal, an besonders hellen Wintertagen, wenn die Sonne scheint und Schneesterne funkeln. Habt ihr es schon gehört? Psst! Leise! Ohren spitzen!

Opas Adventskalender

    Als Pia und Pit am ersten Dezember bei Opa vorbeischauen, lächelt der geheimnisvoll.
    „Na, ihr zwei?“, fragt er. „Was gibt es Neues?“
    „Heute ist erster Adventstag“, sagt
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