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Hör mal, Oma! Ich erzähle Dir eine Geschichte vom Winter (German Edition)

Hör mal, Oma! Ich erzähle Dir eine Geschichte vom Winter (German Edition)

Titel: Hör mal, Oma! Ich erzähle Dir eine Geschichte vom Winter (German Edition)
Autoren: Elke Bräunling
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und seine Augen fingen an zu strahlen. "Was für eine Überraschung! Danke, Timmi."
    Er streichelte vorsichtig über den honiggelben Bauch der Kerze und flüsterte:
    "Danke, kleine Kerze."
    Dann zündete er mit zittrigen Fingern ein Streichholz an. Zisch!!!
    Zisch?
    Die Kerze erschrak. Aber jetzt mochte sie sich nicht mehr wehren. Zu sehr freute sie sich über das glückliche Gesicht des Mannes.
    Mit einem sanften Zischen nahm ihr Docht die Flamme an.
    Ein sanftes Licht erhellte nun die schäbige Hütte und das leise Lächeln des Mannes, der in das Kerzenlicht blickte.
    "Siehst du, Timmi", sagte Herr Franke, während er den Hund kraulte, "nun ist auch zu uns die Weihnachtszeit ein bisschen näher gekommen. Es gibt sie noch, die kleinen Wunder."

Das Weihnachtswunder am Fenster

    Eines frostigen Morgens hatte ein Weihnachtsengelchen einen wunderschönen Eisblumenstrauß mit blinkenden Sternenblüten an das Fenster eines hässlichen, alten Hauses gezaubert. Weil es hier mitten in der Stadt schon lange keine Eisblumen mehr gab, staunten die Leute sehr.
    „Ein Weihnachtswunder!“, riefen sie und blieben vor dem Fenster stehen. „Wie schön das ist! Dieser prächtige Eisblumen-Sternestrauß macht unsere wintertriste, graue Straße ein Stück heller.“
    Gar nicht satt sehen konnten sie sich an diesen glitzernden, im Sonnenlicht fast golden funkelnden Eissternen.
    Gleich waren auch ihre Gedanken ein wenig heller als sonst, ihre Herzen klopften ein bisschen und sie fingen an, sich zu freuen. Verzückt bestaunten sie das Weihnachtswunder an diesem sonst so hässlichen Fenster. Ärger, Sorgen, Stress, Hektik und all die Dinge, die sich zuvor in ihren Köpfen festgeklammert hatten, waren vergessen.
    „Jetzt kann Weihnachten kommen!“, rief jemand und alle nickten.

Ein Lied geht um

    " Leise rieselt der Schnee... ", dudelt es im Supermarkt, als Frau Fröhlich ihre Frühstücksbrötchen kauft. Und weil Frau Fröhlich an diesem Morgen so gut gelaunt ist, singt sie auf dem Heimweg " Leise rieselt der Schnee... " vor sich hin.
    Die Leute auf der Straße blicken sie erstaunt und morgenmuffig an.
    "So ein Blödsinn am frühen Morgen!", brummt Herr Sauerbart und eilt weiter.
    Das Lied aber macht einen Hüpfer aus Frau Fröhlichs Kehle und landet auf der Brummelzunge von Herrn Sauerbart.
    " Leise rieselt der Schnee... " singt es dort fröhlich weiter.
    Herr Sauerbart schüttelt verwundert den Kopf, aber er kann nicht anders als weiter singen.
    "Sie träumen wohl?", murrt Fräulein Dürr. "Wer singt heutzutage noch Weihnachtslieder?"
    Die anderen Leute auf der Rolltreppe, Frau Dorsch, Herr Werner, Oma Baumann, Nora und Daniel, nicken. Ja, wer singt heute noch Weihnachtslieder - noch dazu mitten am helllichten Tage?
    "Es schneit ja nicht mal!“, kichert Nora.
    Herr Sauerbart ist beleidigt. Eilig geht er seines Weges.
    Fräulein Dürr, Frau Dorsch, Herr Werner, Oma Baumann, Nora und Daniel sehen ihm erstaunt nach.
    Das Lied aber kichert leise vor sich hin und schickt jedem seinen kleinen morgendlichen Weihnachtsgruß hinterher.
    Wie?
    Ganz einfach:
    " Leise rieselt der Schnee... " trällert Oma Baumann, als sie wenig später das Wartezimmer von Doktor Müller betritt. Die Leute im Wartezimmer lachen, doch als sie die Praxis wieder verlassen, können sie nicht anders als auch " Leise rieselt der Schnee... " vor sich hin zu singen.
    Ähnlich ergeht es auch Frau Dorsch im Bus, Fräulein Dürr im Büro und Herrn Werner in der Fabrik, und jeder, der ihnen begegnet, stimmt mit ein.
    Singend kommt auch Daniel in der Schule an. "Hihi", spotten seine Klassenkameraden. "Daniel singt ein Weihnachtslied!" Sie lachen und johlen und fangen an, " Leise rieselt der Schnee... " zu singen.
    Auch Nora singt im Kindergarten das Lied. "Schön", sagen die anderen Kinder. Und sie üben den ganzen Vormittag das Lied.
    Als Frau Fröhlich später durch die Stadt schlendert, hört sie überall das " Leise rieselt der Schnee... ", das ihr am Morgen von der Zunge gehüpft ist.
    Es tönt aus allen Ecken, in Geschäften und Häusern, in den Straßen und im Bus.
    Bis zum Abend hat fast jeder in der Stadt das Lied ein paar Mal gesungen. Ja, und jeder hat immer wieder - heimlich und verstohlen - am Himmel nach Schneewolken Ausschau gehalten. Wie schön wäre es, wenn er käme, der Schnee, jetzt in der Weihnachtszeit. Still und leise, so wie das Lied in die Kehlen der Menschen gekommen ist.

Eine schöne Bescherung

    Wie oft Katja an Heiligabend 'Wann ist
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