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Hoellischer Verrat

Hoellischer Verrat

Titel: Hoellischer Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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Fabrik zu flüchten. Ich legte Yaris beschwichtigend eine Hand auf den Arm und schüttelte stumm den Kopf. Eine Staffel Flugdämonen setzte zum Sinkflug an, als ein paar der Blutdämonen durch die geborstenen Fenster sprangen und auf die Straßensperren zurannten . Drei von ihnen hatten Schwerter mit blauen Flammen dabei.
    »Auf mein Zeichen«, rief eine weibliche Stimme. Die Flugdämonen ließen sich waghalsig noch tiefer sinken und dann breiteten sie in einer wahrhaft beeindruckenden Kür große Stahlnetze in der Luft aus.
    »Jetzt!« Als sie sich genau über den Flüchtenden befanden, ließen die Flugdämonen die schweren Netze fallen. Mit einem gewaltigen Krachen schlugen sie auf dem Boden auf und begruben die Flüchtenden unter sich. Ihre Flammenklingen erloschen in dem Moment, als ihr jämmerliches Gebrüll durch die Nacht hallte.
    »Das nenne ich eine gute Show, Leute!« Mik riss begeistert die geballte Faust nach oben.
    »Ginge es nicht um unser blankes Überleben und würde jemand eine Arena drum herum bauen, würde ich Eintritt zahlen«, sagte Yaris neben mir.
    Als die Flugdämonen landeten, verfinsterte sich Miks Gesicht augenblicklich.
    »Na toll«, brummte er und drehte sich absichtlich zur Seite. »Komm, Hento, wir sehen mal nach, ob B3 von der Tagesschicht Unterstützung braucht.«
    »Alles klar.« Hento verstand zwar Miks plötzlichen Stimmungswechsel nicht, aber er folgte ihm trotzdem.
    Ich hingegen ahnte, warum er plötzlich so mies drauf war. Während Jäger der Bodentruppen die erloschenen Schwertgriffe einsammelten und die gefangenen Dämonen fesselten, kam ein Flugdämon zielstrebig auf Yaris und mich zu.
    »Hallo, Narkas.«
    »Guten Abend, die Damen.« Er nickte zuerst Yaris höflich zu, dann grinste er mich an. »So sieht man sich wieder.«
    Yaris grüßte knapp zurück. »Ich suche mal die Einsatzleitung und frage, wo wir helfen können.« Dann drehte sie sich um und ging in Richtung der Fabrikhalle davon.
    »Es geht ein Gerücht um«, begann Narkas, kaum dass Yaris außer Hörweite war. »Eine Jägerin hat sich mit einem Engel ‚angefreundet‘. Er betonte das Wort, sodass es einen anzüglichen Klang bekam. »Angeblich hat er sie zum Dank ausspioniert.«
    Nur mit Mühe schaffte ich es, mich von ihm nicht provozieren zu lassen.
    Narkas’ orange leuchtende Raubtieraugen wanderten über mein Gesicht. Selbst in der Dunkelheit schienen sie von innen heraus zu strahlen. Zusammen mit seiner staubgrauen Haut, den metallverstärkten Spitzen seiner schuppenbesetzten Flügel und dem eng anliegenden Kampfanzug sah er wahrhaft dämonisch aus.
    »Das war ein beeindruckendes Schauspiel eben«, sagte ich, um vom eigentlichen Thema abzulenken.
    Narkas gab ein leises Knurren von sich. »Du weichst mir aus. Habe ich das verdient?«
    Ich streckte den Arm in Richtung der Fabrikhalle aus. »Wir kämpfen hier um unser Leben! Kollegen sind getötet worden, ein weiteres Treffen mit den Engeln hängt von diesem verdammten Waffenstillstand ab und du stellst mir Fragen über mein Privatleben?«
    »Ganz richtig.«
    »Narkas!«
    »Was denn?« Er zuckte die Schultern. »Aber jetzt hast du deinen Engel ja wieder und alles ist gut.«
    Mir blieb die Luft weg. »Woher willst du das wissen?«
    »Ich sehe es.«
    »Du bluffst, das ist alles.«
    Narkas lachte heiser. »Du unterschätzt mich. Bloß weil ich Muskeln habe, heißt das noch lange nicht, dass ich ein Hohlkopf bin.«
    »Okay, dann kläre mich auf.«
    »Eigentlich ist es ganz einfach. Man muss nur genau hinsehen.« Er streckte die Hand aus und tippte mit seinem Zeigefinger zart auf meine Wange. »Diese bodenlose Traurigkeit ist aus deinem Blick verschwunden.«
    »Du überraschst mich immer wieder, Narkas.«
    Er grinste. »Das gehört alles zum Programm. Erinnerst du dich, dass ich dir damals auf dem Dach versprochen habe, dem Kerl, der dich so unglücklich gemacht hat, jeden einzelnen Knochen im Körper zu brechen?«
    »Natürlich.«
    Narkas beugte sich zu mir herunter und sein Gesicht kam nah an meines. Seine leicht spitzen Eckzähne blitzten im Mondlicht auf, als er sprach. »Hätte ich diesen Engel in die Finger gekriegt, ich hätte es getan.« Dann zwinkerte er mir mit dem linken Auge zu, drehte sich um und ging zu seinen Kollegen zurück.
    »Das hättest du nicht«, rief ich ihm hinterher, als Yaris plötzlich wie aus dem Nichts neben mir stand.
    »Was hätte er nicht?«
    Ich verdrehte die Augen. »Er hat mir mal wieder angeboten, Levian zu verprügeln.«
    »Da

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