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Höllgasse - Thriller (German Edition)

Höllgasse - Thriller (German Edition)

Titel: Höllgasse - Thriller (German Edition)
Autoren: Natalie Schauer
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denn es gefiel ihr.
    Die Fahrt verlief wieder schweigend. Horst wollte gerne wissen, wie es Emilia in all den Jahren ergangen war, doch er traute sich nicht, den ersten Schritt zu machen. Er war nervös in ihrer Gegenwart. Sie war immer noch sehr attraktiv. Er hatte ihre schönen Augen fast vergessen. In den vielen Jahren hatte er eigentlich nie an sie gedacht. Er wollte Leben und sie wollte Kinder. Das passte einfach nicht zusammen. Er wusste, dass er sich damals schäbig verhalten hatte. Er hatte nie wirklich ein schlechtes Gewissen verspürt, doch jetzt, wo sie mit ihm im Auto saß, hatte er plötzlich ein seltsames Gefühl. Er wusste nicht, was es war.

Plötzlich schreckte Toni aus dem Schlaf. Er war schweißnass und er zitterte. Er hatte wirres Zeug geträumt. Er musste tief ein- und ausatmen, um sich wieder etwa zu beruhigen. Dann fiel ihm der gestrige Tag wieder ein. Tamara und Tobias waren unten. Tamara war in seinem Keller. Wie spät war es? Wie lange hatte er geschlafen? Er fühlte sich elend. Er wollte allen beweisen, dass es die Liebe nicht wirklich gab. Doch jetzt verließ ihn gerade sein Mut. Er fühlte sich plötzlich so klein. Er wollte eigentlich nur noch seine Ruhe. Alleine sein. Auf der Couch liegen und fernsehen. Davon träumen, dass Tamara wieder zu ihm zurückkam. Dass sie wieder ein Paar wären. Er schleppte sich in die Küche und holte sich etwas zu trinken. Es war später Nachmittag. Er hatte lange geschlafen. Er beschloss, erst am nächsten Tag nach den beiden zu schauen. Das würde reichen. Er hatte ja alle Zeit der Welt.
     
    Ein Stockwerk tiefer war es dunkel und still. Es rührte sich noch nichts. Tamara und Tobias schliefen in aller Ruhe. Das Grauen würde sie aber bald heimsuchen.
     

Emilia packte ihre Tasche zusammen. Es war nach 22 Uhr und sie wollte ins Hotel. Sie war todmüde.
    „Wo schläfst du?“ fragte Horst beim Verlassen des Polizeigebäudes.
    „In dem Hotel direkt am Bahnhof.“
    „Ok… Willst du vielleicht noch was trinken? Wir haben uns lange nicht gesehen und…“
    „Nein, danke. Ich will nur noch ins Bett.“ Sie lächelte ihn kurz an. Er kannte dieses Lächeln. Zehn Jahre war dieses Lächeln sein ständiger Begleiter. Es wurde ihm warm ums Herz, doch das war eine eindeutige Aussage. Sie wollte nichts mit ihm zu tun haben. Sie hatte ihm immer noch nicht verziehen. Und er konnte es ihr nicht verdenken.
    „Ok. Vielleicht ein anderes Mal.“
    Horst wollte noch nicht nach Hause. Er ging in seine Stammkneipe und gönnte sich ein paar Bier. Er dachte an die Zeit mit Emilia. Sie waren zehn Jahre lang ein Paar gewesen. Meistens waren sie glücklich, doch nicht immer. Er dachte darüber nach, warum er sie verlassen hatte. Niemand konnte ihn damals verstehen. Sie war eine perfekte Freundin. Hübsch, nett, intelligent. Doch irgendwie ödete ihn alles an. Er war zehn Jahre treu gewesen, doch dann kam eine neue Kollegin ins Team und er verliebte sich in sie. Er wusste selbst nicht, wie das passierte. Emilia hatte ihn in allem unterstützt. War immer für ihn da. Und dann kam da diese andere Frau. Neu, aufregend, anders. Er konnte Emilia nicht mehr in die Augen schauen. Er konnte nicht mehr mit ihr schlafen. Er verlor einfach das Interesse an ihr. Obwohl er nie mit der Frau zusammenkam, in die er sich verliebte, bereute er seine Entscheidung nie. Es war richtig gewesen, sich von Emilia zu trennen. Sie war einfach zu perfekt für ihn, zu lieb, zu toll. Seitdem lebte er sich aus. Hatte jede Woche eine andere Frau. Trank zu viel. Doch es gefiel ihm. Zumindest wollte er das glauben.

Tobias kam langsam zu sich. Er lag auf der Seite. Seine Hände waren ganz steif und lagen auf dem Rücken. Er konnte sie nicht bewegen. Er wusste nicht , wo er war und was passiert war. Er öffnete die Augen. Es war dunkel. Sein Mund fühlte sich trocken an. Er hatte Durst. Wo war er, verdammt noch mal? Plötzlich schoss Adrenalin durch seinen Körper. Er war gefesselt, deshalb konnte er seine Hände nicht bewegen. Er sah seine Beine, auch sie waren gefesselt und mit einer Kette an der Wand befestigt. Seine Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit. Er sah, dass er auf einem Bett lag. Sein Herz pochte, es schien ihm fast aus dem Körper zu springen. Was war passiert? Er erinnerte sich nicht. Dann kam ihm Tamara in den Sinn. Wo war sie? Er versuchte sich umzusehen, doch er erkannte nicht viel.
    „Hallo?“ Leise sprach er in die Dunkelheit hinein. Er traute sich nicht, zu schreien. Wer hielt ihn hier
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