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Höllgasse - Thriller (German Edition)

Höllgasse - Thriller (German Edition)

Titel: Höllgasse - Thriller (German Edition)
Autoren: Natalie Schauer
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einen erschrockenen Eindruck.
    „Kommen Sie wegen meinem Sohn? Haben Sie ihn etwa gefunden?“
    „Dürfen wir hereinkommen?“ Emilia ergriff das Wort, denn Horst bekam nichts mehr heraus. Er starrte die Dame an. Sie tat ihm unendlich leid. Sie hatte die Hoffnung, dass ihr Sohn irgendwann wiederkäme und er musste ihr diese Hoffnung nun rauben.
    „Ja… Natürlich. Kommen Sie nur herein.“ Das Haus war hell gestaltet und modern eingerichtet. Frau Lang führte Horst und Emilia ins Wohnzimmer, wo sie auf einer großen Couch Platz nahmen.
    „Es ist so, dass wir ihren Sohn und seine Freundin Anna Seibold gestern gefunden haben. Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass sie ermordet wurden.“ Horst bewunderte Emilia für ihre direkte Art. Er hätte das nicht geschafft.
    Frau Lang hielt sich die Hände vor den Mund und weinte. Leise. Ihr Brustkorb bebte und sie zitterte.
    „Ich habe immer geahnt, dass diese Nachricht kommen würde. Ich wusste, dass etwas passiert war. Die Polizei hat nicht richtig nach ihnen gesucht.“ Sie schrie nicht, sondern blieb ganz ruhig. „Wie? Wie sind sie gestorben?“
    „Die Gerichtsmedizin muss das noch klären. Es wird noch etwas dauern, bis wir Ihnen alle Details mitteilen können.“
    Frau Lang nickte.
    „Sollen wir jemanden für Sie anrufen?“
    „Nein, das brauchen Sie nicht. Mein Mann ist in der Garage. Ich werde es ihm sagen. Ich muss es ihm ja sagen.“
    „Wollen Sie zu ihm gehen? Wir begleiten Sie gerne.“
    „Nein, ich möchte, dass Sie gehen. Jetzt brauchen wir Sie nicht mehr. Bitte gehen Sie.“
    Emilia nickte und forderte Horst auf , aufzustehen.
    „Es tut mir sehr leid, Frau Lang.“
    Als sie wieder im Auto saßen , konnte Horst wieder atmen. Er hatte total versagt.
    „Verdammt. Was war mit dir los?“ Emilia sah ihn wütend an.
    „Nichts. Ich habe es nicht so mit schlechten Nachrichten.“
    „Na toll, aber ich, oder wie? Das nächste Mal sag gleich Bescheid, dass du das nicht packst. “
    Horst war wütend auf sich selbst. Er fühlte sich wie ein Versager. Er hatte sich zum Deppen gemacht. Ohne etwas zu sagen, startete er den Motor und sie fuhren nach Haag, nur wenige Kilometer weiter in das nächste Dorf. Hier erwartete sie ein gepflegtes Einfamilienhaus.
    „Du kannst auch sitzen bleiben, wenn du es nicht packst.“ Emilia sah ihn herablassend an. Jetzt war nicht mehr sie diejenige, auf die er herabsehen konnte. Sie hatte es beruflich viel weiter gebracht als Horst.
    „Ich schaffe es, ich mag es nur nicht. Ich kann nicht verstehen , wie du so kalt bleiben kannst.“
    „Übungssage. Reine Übungssache. Aber hier in der Pampa passiert wohl nicht viel.“
    Sie gingen auf das Haus zu. Wieder warteten sie, bis jemand öffnete. Wieder hörten sie Schritte.
    „Grüß Gott.“ Eine Frau, wahrscheinlich um die sechzig , öffnete die Tür.
    „Guten Tag Frau Seibold . Wir sind von der Kriminalpolizei. Dürfen wir reinkommen?“
    „Geht es um Anna und Manuel?“ Sie war plötzlich ganz aufgeregt.
    „Ja . Dürfen wir hereinkommen?“ wiederholte er sich.
    „Haben Sie sie gefunden?“ Horst sah die Panik in den Augen der Mutter. Ein Funken H offnung spiegelte sich noch darin.
    „Wir haben Sie gefunden…“
    „Wo sind sie?“
    „Frau Seibold , leider haben wir ihre Tochter und Manuel Lang tot aufgefunden.“ Frau Seibold verstummte abrupt und stolperte nach hinten.
    „Nein, das kann nicht sein. Bitte sagen Sie mir, dass das nicht stimmt…“ Flehend sah sie Horst und Emilia an.
    „Setzen Sie sich hin. Wir bringen ihnen ein Glas Wasser.“ Horst nahm Frau Seibold am Arm und führte sie in das Wohnzimmer. Er setzte sich mit ihr auf die Couch. Sie zitterte am ganzen Leib. Emilia versuchte, die Küche zu finden.
    „Wo haben Sie sie gefunden?“
    „Das werden Sie alles noch erfahren, Frau Seibold. Jetzt müssen Sie sich aber erst einmal beruhigen. Sie…“
    „Beruhigen? Ich soll mich beruhigen? Sie teilen mir mit, dass meine Tochter tot ist und ich soll mich beruhigen? Sie sind doch daran schuld. Niemand hat wirklich nach den beiden gesucht. Niemand. Ich habe immer gesagt, dass sie niemals einfach so freiwillig verschwunden wären.“
    Nachdem ein Arzt bei Frau Seibold war und ihr etwas zur Beruhigung gegeben hatte, verabschiedeten sich Horst und Emilia. Inzwischen war es Abend geworden. Sie befanden sich gerade auf dem Rückweg nach Passau. Emilia beobachtete die Natur. Sie war ein Stadtmensch geworden, war lange nicht mehr im Grünen gewesen. Sie war erstaunt,
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