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Höllgasse - Thriller (German Edition)

Höllgasse - Thriller (German Edition)

Titel: Höllgasse - Thriller (German Edition)
Autoren: Natalie Schauer
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Freunde.
    Man führte sie einen engen Flur entlang. Bisher hatte sie noch niemanden gesehen , den sie kannte. Lauter fremde Gesichter. Jemand öffnete die Tür zu einem Büro und als sie sein Gesicht sah, erstarrte sie. Sie war darauf vorbereitet gewesen, doch ihn jetzt vor sich stehen zu sehen, war etwas anderes. Er war ebenso erstaunt. Er sah so aus, wie sie ihn in Erinnerung hatte. Ja, er war älter geworden. Doch das Haar war immer noch pechschwarz und dicht. Er kam auf sie zu und gab ihr die Hand.
    „Das ist ja eine Überraschung.“ Sie lächelte ebenfalls.
    „Du bist die Profilerin?“
    „Ja, die bin ich.“
    „Wie geht es dir?“ Er wusste, dass er nervös wirkte. Er war nicht darauf vorbereitet, sie zu sehen. Hätte er sich doch nur vorher informiert. Jetzt war er vollkommen perplex.
    „Sehr gut und dir?“ Smalltalk – wie Emilia das hasste.
    „Bestens…“
    Dann folgte Stille. Er sah in die Augen seiner Ex-Freundin und es tat ihm weh. Er hasste sich dafür.

Verschwitzt kam er zu Hause an. Er zittere am ganzen Leib. So hatte er sich das nicht vorgestellt. Im Auto hatte er eine kurze Panikattacke erlitten. Er wollte beinahe alles abbrechen. Doch er beruhigte sich wieder. Atmete tief ein und aus und startete dann den Motor. Jetzt stand er in seiner Garage. Das Tor hatte er geschlossen. Er war sicher. Niemand konnte ihn nun noch sehen. Es gab einen direkten Weg von der Garage in das Haus. Er musste nicht mehr nach draußen. Als er den Kofferraum öffnete, sah er die beiden Körper. Sie lagen aufeinander. Zuerst hob er Tamara aus dem Auto. Sie sah leicht aus, doch sie war schwer. Er brauchte fast eine Stunde, bis er sie im Keller hatte. Er legte ihr die Handschellen an. Jetzt lag sie auf dem Bett. Gefesselt an Händen und Füßen. Es war nach Mittarnacht und er war fix und fertig. Seine Kleidung war nass und er wollte nur noch schlafen. Doch eine Pause konnte er sich nicht erlauben. Er musste den Mann so schnell es ging ebenfalls nach unten befördern. Als er es endlich geschafft hatte, sah er sich die beiden an. Sie lagen sich gegenüber. Sie sahen aus, als würden sie friedlich schlafen. Jetzt mochte alles noch in Ordnung sein, doch wenn sie erst erwachten, würden sie auf die Probe gestellt. Wie tief war ihre Liebe wirklich? Wie viel konnten sie aushalten? Wie viel würden sie auf sich nehmen für den jeweils anderen? Er schloss die Tür ab und ging nach oben. Jetzt konnte er sich ausruhen. Es würden noch viele Stunden vergehen, ehe sie wach sein würden.

Horst erklärte Emilia nochmal alles, was sie hatten. Viel war es nicht. Die Stimmung war gedrückt. Horst war froh, als Becky gegen Mittag in sein Büro kam.
    „ Die Spurensicherung hat Haare einer dritten Person gefunden, doch das ist alles.“
    Horst nickte .
    „Becky, tr age alles zusammen, was es über den Fall gibt. Wer wurde damals befragt. Hatten die beiden Feinde und so weiter. Verstanden? “
    „Mache ich.“ Becky sah kurz zu Emilia, drehte sich um und ging.
    Wir müssen mit den Angehörigen sprechen.“ Emilia riss ihn aus seinen Gedanken. Sie hatte Recht. Es musste jetzt schnell gehen. Sie mussten anfangen.
    „Ich schlage vor , wir fahren gleich los.“ Sie nickte. Es war seltsam. Für beide. Sie waren sich einst so vertraut gewesen und nun war nichts mehr davon zu spüren. Im Gegenteil. Sie waren sich so fremd, wie man sich nur sein konnte. Keiner wusste recht, was er sagen sollte. Horst fuhr den Wagen. Es ging nach Fürsetzing, einem kleinen Ortsteil der Stadt Hauzenberg, etwa 20 Kilometer von Passau entfernt. Hier wohnten die Eltern von Manuel Lang. Sie fuhren ungefähr 20 Minuten. Die Fahrt verging schweigend. Erst in den letzten paar Minuten fing Emilia ein Gespräch an.
    „Willst du das Reden übernehmen, oder soll ich?“
    „Nein, nein, ich mache das schon. Das ist kein Problem.“ Emilia nickte. Sie hatte nichts anderes erwartet. Das Haus, in dem die Eltern von Manuel Lang wohnten, war ein ehemaliger Bauernhof, ein relativ großes Anwesen. Horst fühlte sich unbehaglich. Auch wenn er so tat, als mache es ihm nichts aus. Er hasste es, Todesnachrichten zu überbringen. Gott sei Dank war es bislang selten vorgekommen, dass er das übernehmen musste. Sie warteten vor der Tür. Sie hörten die Schritte und wenig später wurde von einer etwa 50-jährigen Dame die Tür geöffnet.
    „Ja bitte?“
    „Guten Tag Frau Lang. Mein Name ist Braun von der Kriminalpolizei in Passau…“ Die Dame fasste sich an die Brust. Sie machte
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