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Höllenzeit

Höllenzeit

Titel: Höllenzeit
Autoren: Jason Dark
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Sand der Zeiten?«
    »Nein, das glaube ich nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Es gibt Spuren, Hinweise oder Gerüchte«, er senkte jetzt seine Stimme, »daß die Lade an einen anderen Ort gebracht worden ist, und daß ein bestimmter Orden auch eine Rolle gespielt hat.« Mit hochgezogenen Augenbrauen schaute er mich an. »Können Sie sich denken, welchen Orden ich damit meine, Mister Sinclair?«
    »Doch nicht die Templer?«
    »Ja, die.«
    Ich bekam einen trockenen Hals. Auf einmal wußte ich, daß sie mit mir doch den Richtigen geholt hatten. Meine enge Verbindung zu den Templern war auch der Weißen Macht bekannt.
    »Sind Sie skeptisch, Mister Sinclair?«
    »Nun ja, das will ich nicht gerade sagen, aber seltsam ist es schon. Sie kennen meine Verbindung zu den Templern.«
    »Natürlich. Deshalb sind Sie ja auch so wichtig für uns.«
    »Aber ich habe nichts gehört, Monsignore. Wir haben über vieles gesprochen, dieses Thema allerdings wurde ausgelassen. Es ist nicht mal am Rande erwähnt worden.«
    »Glauben Sie mir, wir haben einige Hinweise darauf.«
    »Welche?«
    Da hob er die Schultern. »Ich kann Ihnen leider nicht mit konkreten Angaben dienen. Man spricht da vom Heiligen Bernhard, der zum zweiten Kreuzzug aufrief und auch wollte, daß die Bundeslade gefunden und an einen anderen Ort geschafft wurde.«
    »Nicht in Israel?«
    »Nein.«
    »Wohin dann?«
    Father Ignatius mischte sich ein. »Das ist unser Problem, John. Angeblich soll eine Gruppe von Templern damit beauftragt worden sein, die Lade in ein sicheres Versteck im Süden zu schaffen. Mehr wissen wir leider auch nicht.«
    »Es ist sehr vage.«
    »Finden wir auch. Der Süden ist groß.«
    »Und von welch einem Punkt oder Ort ausgehend?« fragte ich.
    »Von Israel.«
    Vor meinem Auge entstand die Karte des einmal Heiligen Landes. Ich zog eine Linie in Richtung Süden, doch da lagen einfach zu viele Länder, um konkret werden zu können.
    Das konnte Ägypten sein, Saudi Arabien, der Sudan und, und, und…
    »Das ist sehr spärlich, Monsignore.«
    »Ich weiß es selbst.«
    Ich hakte nach. »Gibt es wirklich keine weiteren Hinweise. Hat niemand auf ein Ziel gedrungen?«
    »In gewisser Hinsicht schon.«
    »Gerüchte, denke ich.«
    »Ja.« Er schaute zu Boden. Ich hatte den Eindruck, als wollte er mit der Sprache nicht so recht heraus. Bevor ich ihn animieren konnte, sagte er mit leiser Stimme: »Äthiopien möglicherweise.«
    Ich schlug mir selbst gegen die Stirn. »Natürlich, Äthiopien lag auch im Süden. Dort lebten die koptischen Christen, die sich auch nach Ägypten verirrt hatten und dort in letzter Zeit unter den Verfolgungen fundamentaler Moslems zu leiden hatten.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Nein.«
    »Andere Frage, Monsignore. Wie könnte man sicherer werden? Wen sollte man fragen?«
    »Ja, das ist schwer«, sagte er stöhnend. »Wie ich schon erwähnte, Mister Sinclair, Sie haben ja beste Verbindungen zu den Templern. Eine Gruppe soll sich der Lade bemächtigt und sie nach Äthiopien gebracht haben.« Er hob beide Arme. »Wie gesagt, das sind Gerüchte. Ich selbst rechne jedoch damit, daß sie ein Fünkchen Wahrheit beinhalten. Wenn es uns gelänge, aus diesem Funken eine Flamme zu zaubern, wäre das wohl ein großer Fortschritt.«
    »Das finde ich auch.« Dabei dachte ich an Abbé Bloch und an dessen Templer-Brüder. Sie lebten in Südfrankreich. Ich kam mit ihnen sehr gut zurecht, und ich fragte mich natürlich, ob ich dort einhaken konnte, um eine Spur zu finden.
    Auf der anderen Seite wiederum kostete dies eine Menge Zeit. Leider hatte ich nicht nur die Kreaturen der Finsternis als Gegner, sondern auch andere Schwarzblüter. Die Suche nach der Bundeslade würde möglicherweise Wochen oder Monate in Anspruch nehmen, und ob ich so lange von London wegbleiben konnte, war die große Frage.
    »Keine Meinung, Mister Sinclair?«
    »Doch, ich denke nach.«
    »Über Ihre Freunde, nehme ich an.«
    »Ja, das auch. Ebenfalls über meine Zeit. Ich wäre wirklich gebunden. Vielleicht ist es das genau, was die andere Seite vorhat.« Ich schüttelte den Kopf, weil mich ein depressives Gefühl überkommen hatte. »Wissen Sie, wie ich mich fühle?«
    »Nein, woher?«
    »Ich komme mir vor wie jemand, dem der Boden unter den Füßen weggezogen worden ist. Ich schwebe im luftleeren Raum, ich kann zupacken, aber ich weiß nicht, wohin ich greifen soll, denn die Gefahr besteht, immer ins Leere zu fassen.«
    »Wir werden auch nicht untätig sein und nachforschen. Wir haben
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