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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip
Autoren: Manuela Martini
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abspringenden Wohnwagens rammten in ihre Rippen. Ihr blieb die Luft weg. Der harte Fußboden schmerzte. Plötzlich, es mochten nur ein paar Minuten vergangen sein, blieb der Wagen mit einem Ruck stehen, und sie konnte sich gerade noch gegen den Aufprall ihres Gesichts an das Tischbein stemmen. Die Tür wurde aufgerissen, und Archie stolperte herein. Im grellen Lichtspalt hob sich der Gewehrlauf ab, der ihm folgte. Die Hoffnung erlosch. Mae hielt das Gewehr in der Hand.
    „Einen von euch, töte ich“, schrie Mae und lachte böse . „ I hr müsst mir nur sagen wen!“
    „Mae, jetzt leg’ ...“, Archie machte einen Schritt auf Mae zu. Sophie horchte auf. Archie sah zur Tür. Waren das nicht Motorengeräusche?
    „Rühr’ dich nicht vom Fleck!“, Mae richtete den Lauf auf Archie s Schritt , „sonst hast du `ne Kugel in deinem verdammten Scheiß-Unterleib!“ Mit zittriger Stimme sagte sie: „ J ahrelang habe ich alles getan, was du von mir verlangt hast! Ich habe dich über alles geliebt. Ich habe all die Morde mitangesehen, weil ich dich geliebt habe. Ich wollte das nicht! Niemals!“ Der Gewehrlauf zielte jetzt abwechselnd auf Archie und auf Sophie.
    „Mae...“
    „Halts Maul! Jetzt rede ich!“ Mae schien vor nichts mehr Angst zu haben. Ihr blassgraues Gesicht war dunkel rot vor Hass . „Ich hätte alles für dich gegeben, alles, Archie! Und jetzt verrätst du mich, wegen dieser kleinen Fotze!“ Der Gewehrlauf zitterte, senkte sich nach unten, aber nur für einen Moment, denn schon zielte er wieder auf Sophie.
    „Mae, Liebling, ich liebe doch nur dich!“
    Mae s Augen flackerten , „dann beweise es mir endlich !“
    Sophies Herz hämmerte. Etwas Warmes rieselte zwischen ihren Oberschenkeln entlang, sie hatte die Kontrolle über ihre Körperfunktionen verloren.
    „Ja, Mae!“, schrie Sophie, „erschieß ihn! Und erschieß’ dich und mich! Mach endlich ein Ende. “
    Mae lachte irr .
    „Da hörst du es Archie, sie liebt dich nicht! Ich bin die Einzige , die dich liebt. Ich bin die Einzige, die dich jemals geliebt hat ! “ I n ihre Augen traten Tränen. „Wir haben nichts mehr zu verlieren, nur noch ... nur noch unsere Liebe, das wofür ich all die Jahre gelebt habe. Vielleicht war ja alles nur ein fürchterlicher Irrtum, nicht? Du liebst sie gar nicht, stimmt’s, ich hab’s mir nur eingebildet! Ja? Sag’ dass es so ist! Du hast dich geirrt, Archie , ja ?“ S ie wischte sich über die Augen. „ D as kann mal passieren . Aber am Ende kommt es doch darauf an, was du wirklich fühlst, nicht wahr?“ In diesem Augenblick wurden draußen Autotüren aufgerissen.
    Archie machte einen Schritt auf Mae zu.
    „Bleib da, wo du bist!“, ihre Stimme schnappte über , „noch einen Zentimeter und du bist tot!“
    „Mae!“, seine Stimme bebte, „wir gehen alle drauf!“
    Sophie kauerte sich unter dem Tisch.
    „Wir nehmen sie als Geisel!“, schrie er.
    Den Bruchteil einer Sekunde herrschte absolute Stille. Sophie hörte auch von draußen nichts mehr. Ihre Unterhose und ihre Schenkel waren nass, ihr Magen hob sich, ihr Herz würde gleich aufhören zu schlagen.
    „Damit du mich nachher zum Teufel jagen kannst und mit ihr lebst?“
    Mit dem Gewehrlauf berührte sie Sophie.
    „Wir entscheiden die ganze Angelegenheit hier und jetzt ! “, beschloss Mae. „ Sag’ mir, wen ich erschießen soll, dich?“ Mae schwenkte den Lauf auf Archie. „Oder sie?“
    Sophie zuckte unter dem Schmerz als Mae den Lauf in ihre Brust stieß.
    Mae lud durch.

115

    Shane und Tamara stürzten zum Auto zurück. Auch die vier Polizisten steckten ihre Waffen weg und rannten in ihre Wagen. Tamara trat aufs Gaspedal und riss den Lenker herum. Mit quietschenden Reifen schoss der Wagen von der Straße in die Richtung einer großen Staubwolke. Ihre Köpfe knallten fast an die Decke, Shane krallte sich fester an den Türgriff. Sie hatten keine Zeit zum Anschnallen gehabt. Die beiden Polizeiwagen waren weit hinter ihnen.
    „Wo sind der verdammte Krankenwagen und der Helikopter?“ Shane versuchte bei dem Tempo etwas i m Rückspiegel zu erkennen . Aber er sah nur in eine dichte gelbe Staubwolke, die sie hinter sich herzogen.
    „Shane, da vorn!“, rief Tamara.
    Der Wohnwagen schien anzuhalten. Tamara drosselte das Tempo. Nur schemenhaft in der Entfernung konnten sie zwei Gestalten aus dem Auto in den Wohnwagen stürzen sehen.
    „Sie nehmen Geiseln!“, sagte Tamara und fuhr langsamer. Hinter ihnen näherten sich endlich die beiden
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