Hoellennacht

Mächten und Wesen des Lichts kommunizieren. Beschützt uns, beschützt dieses Haus, beschützt die Menschen in diesem Haus, und lasst hier nur Licht herrschen und nichts als Licht. Amen.«
    Er drückte ihre Hand. » Amen«, sagte sie.
    Sie schlugen die Augen auf. » Was jetzt kommt, ist sehr wichtig«, erklärte Nightingale. » Du musst dir vorstellen, dass der Tisch von einem hellen, weißen Licht beschützt wird. Zuerst stellst du dir vor, dass es von oben durch deinen Kopf nach unten fließt und deinen Körper vollkommen umhüllt. Dann stößt du es so weit du kannst nach außen. Schaffst du das?«
    » Ich werde es versuchen«, sagte Jenny.
    » Braves Mädchen«, lobte er. » Jetzt legen wir jeder die rechte Hand auf den Zeiger. Falls irgendetwas schiefläuft, schieben wir den Zeiger auf › Lebwohl‹ und verabschieden uns laut und deutlich. Danach spreche ich ein Schlussgebet.«
    Jenny nahm die Hand vom Zeiger. » Was könnte denn schieflaufen?«, fragte sie.
    » Ein boshafter Geist könnte versuchen, hier einzudringen, das ist alles.«
    » Oh, das ist schon alles?«
    » Jenny, alles läuft gut, vertrau mir. Und jetzt leg die Hand wieder zurück.«
    Jenny streckte langsam die rechte Hand aus und berührte den Zeiger.
    » Und jetzt stell dir das weiße Licht vor. Okay?«
    Jenny nickte.
    Nightingale holte tief Luft und blickte zur Decke hoch. » Wir sind hier, um mit Robbie Hoyle zu reden«, sagte er.
    Die Kerzenflammen flackerten.
    » Robbie, bist du da? Bitte, sprich mit uns.«
    Jenny blickte sich im Keller um und schaute dann wieder auf Nightingale. » Jack…«
    Nightingale beachtete sie nicht. » Robbie, hier sind Jack und Jenny. Bist du da? Wir müssen mit dir reden.«
    Er holte wieder tief Luft und atmete dann langsam aus.
    » Das ist doch Zeitverschwendung«, sagte Jenny.
    » Ich muss es versuchen«, erklärte Nightingale. » Er hat gesagt, dass er etwas über meine Schwester weiß.«
    » Er ist tot, Jack. Robbie ist tot.«
    » Das weiß ich.«
    » Das hier bringt also nichts.«
    Nightingale sah sie wütend an und blickte dann wieder zur Decke hinauf. » Robbie? Robbie, bist du da?«
    Jenny wollte gerade die Finger vom Zeiger nehmen, als dieser zuckte. Ihr Mund klappte vor Überraschung auf.
    Nightingale lächelte. » Robbie«, sagte er. » Bist du das?«
    Der Zeiger glitt langsam über das Brett, bis die Spitze auf › Ja‹ ruhte.