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Höllenjagd

Höllenjagd

Titel: Höllenjagd
Autoren: Clive Cussler
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Ermittler an. »Und Sie glauben, dass er der Mann ist, der unseren Massenmörder und Bankräuber stoppen kann?«
    »Wenn jemand den Killer kriegt, dann Isaac.«
    »Wie ist sein familiärer Hintergrund?«
    »Sehr wohlhabend«, antwortete Van Dorn. »Vater und Großvater waren Bankiers. Haben Sie von der American States Bank in Boston gehört?«
    Danzler nickte. »In der Tat. Ich habe selbst ein Konto dort.«
    »Isaac ist reich. Sein Großvater hat ihm fünf Millionen Dollar vermacht, weil er dachte, dass Isaac eines Tages seinen Platz als Direktor der Bank übernehmen würde.
    Das ist nie geschehen. Isaac zog die Ermittlungsarbeit der Tätigkeit in einer Bank vor. Es ist ein großes Glück, dass ich ihn habe.«
    Danzler bemerkte einen Schatten auf seinem Arm. Er hob den Blick und sah in zwei hellblaue Augen mit einem leichten Stich ins Violett, Augen, die über Horizonte hinausgeschaut hatten, um zu sehen, was dahinter war. Die Wirkung war beinahe hypnotisierend, so als würden sie sich tief in Danzlers Gedanken versenken.
    Danzler konnte einen Mann so genau einschätzen wie ein Pferd. Der Mann war groß und schlank, maß gut einen Meter achtzig und wog nicht mehr als 85 Kilo. Er hatte einen buschigen, flachsblonden Schnurrbart, der mit dem vollen, ordentlich geschnittenen blonden Haar harmonierte. Seine Hände und Finger waren lang und schmal, und seine Arme hingen locker herab. Er strahlte eine offene Art aus. Der Colonel vermutete, dass es sich um einen Mann handelte, der schnell zur Sache kam und weder Dummköpfe noch belangloses oder aufgesetztes Getue duldete. Er wirkte entschlossen, obwohl seine Lippen zu einem breiten Lächeln verzogen waren. Danzler schätzte ihn um die dreißig.
    Er war in einen makellosen weißen Leinenanzug gekleidet. Eine schwere Goldkette hing aus seiner linken Westentasche, die mit einer Golduhr in der rechten Tasche verbunden war. Er trug einen flachen Hut mit breiter Krempe. Danzler hätte ihn vielleicht für einen Dandy gehalten, aber sein elegantes Aussehen wurde von den abgetragenen Stiefeln konterkariert, die viele Stunden in Steigbügeln gesteckt hatten. Bell hatte einen schmalen Koffer dabei, den er neben dem Tisch abstellte.
    »Colonel Danzler«, sagte Van Dorn, »das ist der Mann, von dem ich Ihnen erzählt habe - Isaac Bell.«
    Danzler reichte ihm die Hand, erhob sich aber nicht vom Stuhl. »Joe hat mir erzählt, dass Sie Ihren Mann immer kriegen.«
    »Ich fürchte, Mr. Van Dorn übertreibt. Ich war zehn Minuten zu spät dran, als Butch Cassidy und Harry Longbaugh vor drei Jahren von New York aus nach Argentinien in See stachen. Ihr Schiff legte vom Kai ab, bevor ich sie festnehmen konnte.«
    »Wie viele Agenten oder Gesetzeshüter hatten Sie denn bei sich?«
    Bell zuckte mit den Schultern. »Ich wollte die Sache auf eigene Faust erledigen.«
    »War Longbaugh nicht Sundance Kid?«, fragte Danzler.
    Bell nickte. »Den Spitznamen bekam er, als er versuchte, in Sundance, Wyoming, ein Pferd zu stehlen. Er wurde geschnappt und verbrachte achtzehn Monate im Gefängnis.«
    »Bestimmt haben Sie nicht erwartet, sie kampflos zu überwältigen.«
    »Man kann wohl davon ausgehen, dass sie sich gewehrt hätten«, sagte Bell, ohne zu erklären, wie er die Mitglieder der berüchtigten Wild Bunch allein hatte dingfest machen wollen.
    Van Dorn lehnte sich kommentarlos zurück und blickte den Colonel selbstzufrieden an.
    »Warum setzen Sie sich nicht, Mr. Bell, und spielen eine Runde mit?«
    Bell blickte zweifelnd erst auf den leeren Tisch und dann zu Danzler. »Sie haben anscheinend keine Chips.«
    »Nur ein kleines Freundschaftsspiel«, sagte Van Dorn, schob die Spielkarten zusammen und teilte aus. »Bisher schulde ich dem Colonel 8000 Dollar.«
    Bell setzte sich, und sein zweifelnder Blick verschwand, als er begriff, dass das Spiel nur zum Schein gespielt wurde. Sein Chef und der Colonel saßen in der Ecke, weit weg von den anderen Spielern, und taten so, als wäre es ein ernsthaftes Spiel. Bell legte den Hut in seinen Schoß, nahm die Karten auf und erweckte den Eindruck, als wäre er tief in Gedanken versunken.
    »Sind Sie mit der Serie von Banküberfällen und Morden vertraut, die sich in den letzten zwei Jahren in den Weststaaten ereigneten?«, wollte Danzler wissen.
    »Nur aus Gesprächen«, antwortete Bell. »Mr. Van Dorn hatte mich mit anderen Aufgaben betraut.«
    »Was wissen Sie also über die Verbrechen?«
    »Dass der Bankräuber jeden in der Bank umbringt, der anwesend ist, wie
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