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Höllenjagd

Höllenjagd

Titel: Höllenjagd
Autoren: Clive Cussler
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Dollar.
    Die meisten Bankräuber hätten die Summe in dem Koffer niemals schätzen können. Doch für ihn war es einfach, weil er selbst Bankier war.
    Der Sheriff, seine Deputys und der Suchtrupp würden den mordenden Bankräuber niemals finden. Es war, als hätte er sich in Luft aufgelöst. Niemand kam jemals auf die Idee, ihn mit dem gepflegten Mann in Verbindung zu bringen, der auf einem Motorrad durch die Stadt gefahren war.
    Das abscheuliche Verbrechen sollte eines von Bisbees großen Rätseln werden.

2
    Mississippi River,
    unterhalb von Hannibal, Missouri
    Schon bald nach Beginn des 20. Jahrhunderts verschwand die Dampfschifffahrt nach und nach auf dem Mississippi. Es gab nur noch wenige Passagierdampfschiffe im alten Stil. Die Saint Peter war eines der letzten, das den Siegeszug der Eisenbahnen überlebt hatte. Mit knapp achtzig Metern Länge und zweiundzwanzig Metern Breite war es ein exzellentes Beispiel für palastartige Eleganz, mit seitlich geschwungenen Treppen, luxuriösen Kabinen und einem prunkvollen Hauptspeisesaal mit der besten Gourmetküche weit und breit. Prächtige Salons standen den Damen zur Verfügung, während die Männer in hübschen, mit Spiegeln und Gemälden ausgestatteten Räumen Zigarren rauchten und Karten spielten.
    Die Spielrunden auf den Dampfschiffen, die den Fluss befuhren, waren berühmt für ihre Falschspieler. Viele Passagiere verließen das Dampfschiff ärmer, als sie an Bord gegangen waren. An einem Tisch im Spielzimmer der Saint Peter vergnügten sich in einer ruhigen Ecke und weit weg vom allgemeinen Trubel zwei Männer mit einer Runde Five-Stud-Poker.
    Auf den ersten Blick glich die Szene den anderen im Raum, doch bei näherem Hinsehen fiel auf, dass keine Chips auf dem grünen Filz lagen.
    Joseph Van Dorn betrachtete in aller Ruhe sein Blatt, bevor er zwei Karten ablegte. »Gut, dass wir nicht um Geld spielen«, sagte er lächelnd, »sonst würde ich Ihnen 8000 Dollar schulden.«
    Colonel Henry Danzler, Direktor des United States Criminal Investigation Department, erwiderte das Lächeln. »Wenn Sie wie ich betrügen würden, hätten wir Gleichstand.«
    Van Dorn war ein sympathischer Mann Anfang vierzig. Auf Wangen und Kinn trug er einen üppigen roten Bart, der farblich mit dem Haarkranz übereinstimmte, der seine Glatze umgab. Sein Gesicht wurde von einer römischen Nase dominiert, und seine braunen Augen blickten schwermütig. Doch sein Aussehen und sein Gebaren täuschten.
    Er war irischer Abstammung und trug einen Namen, der im ganzen Land für die Zähigkeit berühmt und geachtet war, mit der er Mörder, Diebe und andere Schurken aufspürte. Die kriminelle Unterwelt dieser Zeit wusste, dass er sie bis ans Ende der Welt jagen würde. Als Gründer und Chef der angesehenen Van Dorn Detective Agency hatten er und seine Mitarbeiter politische Morde verhindert, viele der im Westen am meisten gefürchteten Banditen zur Strecke gebracht und mitgeholfen, den ersten Geheimdienst des Landes aufzubauen.
    »Sie haben sich selbst mehr Asse zugeschanzt als mir«, sagte er freundlich.
    Danzler war ein riesiger Kerl von beachtlichem Leibesumfang; er wog etwas über einhundertfünfzig Kilo, bewegte sich allerdings mühelos wie ein Tiger. Sein graumeliertes Haar war makellos frisiert und gebürstet und schimmerte im Licht, das durch die großen Fenster hereinfiel. Seine blaugrünen Augen leuchteten sanft, obwohl sie alles, was um ihn herum vorging, zu analysieren und sich einzuprägen schienen.
    Als Veteran des Spanisch-Amerikanischen Krieges hatte er mit Captain John Pershing und seinen schwarzen »Büffelsoldaten« von der Zehnten Kavallerie San Juan Hill eingenommen und mit Auszeichnung auf den Philippinen gegen die Moros gekämpft. Als die Einrichtung des staatlichen Criminal Investigation Department vom Kongress genehmigt wurde, bat ihn Präsident Roosevelt, der erste Direktor zu werden.
    Danzler klappte den Deckel einer großen Taschenuhr auf und betrachtete die Zeiger. »Ihr Mitarbeiter ist fünf Minuten zu spät.«
    »Isaac Bell ist mein bester Agent. Er kriegt seinen Mann immer - manchmal auch eine Frau. Wenn er zu spät kommt, gibt es dafür einen guten Grund.«
    »Sagten Sie nicht, dass er es war, der den Attentäter Roman Kelly schnappte, bevor der Präsident Roosevelt erschießen konnte?«
    Van Dorn nickte. »Er hat auch die Barton-Bande in Missouri zerschlagen. Drei von ihnen hat er erschossen, bevor sich die beiden anderen ergaben.«
    Danzler blickte den berühmten
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