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Hoellenglanz

Hoellenglanz

Titel: Hoellenglanz
Autoren: Kelley Armstrong
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Moment arbeitet sie mit mir zusammen an einem Comic«, sagte Simon. »So eine Art Graphic Novel über unsere Abenteuer. Bloß zum Spaß.«
    »Das ist cool. Und du übernimmst dann wohl die Zeichnungen? Dein Dad hat mir erzählt, du bist …«
    Es klingelte an der Haustür.
    »Und das dürfte das Frühstück sein«, sagte Andrew. »Chloe? Ich weiß, Tori ist wahrscheinlich ziemlich erledigt, aber bei dem Treffen sollte sie dabei sein.«
    »Ich geh sie aufwecken.«
     
    Die mysteriöse Widerstandsgruppe war also eingetroffen. Sehr eindrucksvoll sah sie aber nicht aus. Neben Andrew noch drei Leute.
    Da war Margaret, die aussah wie die Kolleginnen meines Vaters – eine Geschäftsfrau, groß, mit kurzgeschnittenem, ergrauendem braunem Haar. Sie war Nekromantin.
    Gwen war nicht viel größer als ich und sah aus, als hätte sie noch nicht mal das College hinter sich. Was ihren paranormalen Typ anging – bei ihrem kurzen blonden Haar, der Himmelfahrtsnase und dem spitzen Kinn fragte ich mich, ob es etwa auch Kobolde gab, aber sie sagte, sie sei eine Hexe, so wie Tori.
    Der dritte Neuankömmling war Russell, ein kahlköpfiger Großvatertyp und ein schamanischer Sanitäter – für den Fall, dass wir nach unserer Flucht vielleicht medizinische Versorgung brauchten. Zusammen mit Andrew und Margaret gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Gruppe, und auch er hatte früher einmal für die Edison Group gearbeitet.
    Andrew erklärte, dass es noch ein halbes Dutzend Mitglieder in New York City und Umgebung und etwa zwanzig weitere im übrigen Land gab, aber unter den gegebenen Umständen wäre es riskant gewesen, sie alle hier zusammenzurufen. Also hatten sie zwei Leute geschickt, die uns helfen konnten – eine Nekromantin und eine Hexe. Derek hatte einfach Pech gehabt. Die Gruppe hatte keine werwölfischen Mitglieder, nicht weiter überraschend, wenn man bedachte, dass es im ganzen Land vielleicht zwei Dutzend Werwölfe gab – aber Hunderte von Nekromanten und Formelwirkern.
    Die Paranormalen, die sich seinerzeit der Edison Group angeschlossen hatten, waren keine Verbrecher. Die meisten von ihnen waren Leute wie meine Tante, die ihre Hilfe als Ärztin angeboten hatte, weil sie anderen Paranormalen hatte helfen wollen – Leuten wie ihrem eigenen Bruder, einem Nekromanten, der noch als College-Student entweder Selbstmord begangen hatte oder von Geistern in einen tödlichen Sturz vom Dach getrieben worden war.
    Die Edison Group glaubte daran, dass die Lösung des Problems in der genetischen Manipulation lag – darin, dass man unsere DNA modifizierte, um die Nebenwirkungen zu minimieren und unsere Kontrolle über unsere Kräfte zu verstärken. Aber die ersten Probleme waren bereits aufgetreten, als wir noch kleine Kinder gewesen waren. Drei der werwölfischen Versuchspersonen hatten eine Schwester angegriffen. Sie waren »eliminiert« worden. Umgebracht, von ebenden Leuten, die schworen, sie wollten den Paranormalen helfen. Und daraufhin hatten Simons Vater und mehrere andere, darunter Andrew, die Gruppe verlassen.
    Aber einfach zu gehen war manchen von ihnen nicht genug gewesen. Sie machten sich Sorgen über das, was sie gesehen hatten, und deshalb hatten sie die Edison Group beobachtet, um sicherzustellen, dass keine Gefahr für andere Paranormale bestand. Und jetzt hatten wir ihnen genau die Nachrichten gebracht, die sie am meisten gefürchtet hatten. Bei den meisten von uns hatte sich die genetische Modifikation als Bumerang erwiesen und Jugendliche mit unkontrollierbaren Kräften hervorgebracht – Hexen, die ihre Formeln wirken konnten, ohne auch nur eine Beschwörung zu sprechen, und Nekromanten, die versehentlich die Toten ins Leben zurückholten.
    Als sich herausgestellt hatte, dass diese Fehlschläge unerwartet schwierig zu kontrollieren waren, hatte die Edison Group sich auf die gleiche Maßnahme verlegt wie bei den jungen Werwölfen – die betreffenden Versuchspersonen umzubringen.
    Und jetzt wandten wir uns mit der Bitte um Unterstützung an Andrews Gruppe. Wir waren in Gefahr, und wir hatten eine weitere Versuchsperson, Rachelle, und meine Tante Lauren zurücklassen müssen, die jetzt in noch größerer Gefahr waren. Wir baten die Gruppe darum, sie zu retten und die Bedrohung zu eliminieren. Ob sie dazu auch nur in der Lage waren – das wussten wir nicht.
     
    Gwen war es, die das Frühstück mitgebracht hatte: Donuts, Kaffee und Schokoladenshakes. Ich bin mir sicher, sie hatte geglaubt, für
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