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Hoellenfluestern

Hoellenfluestern

Titel: Hoellenfluestern
Autoren: Jana Oliver
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Himmel-gegen-Hölle-Teil, wussten die Bürger von Atlanta, dass etwas Bedeutendes geschehen war. Manche behaupteten, sie hätten Engel gesehen, was wahrscheinlich tatsächlich der Fall war. Man konnte nicht haarscharf am Weltuntergang vorbeischlittern, ohne dass ein paar schwerbewaffnete göttliche Wesen durch die Gegend flogen. Dazu kamen die Dämonenangriffe in der letzten Zeit auf das Tabernakel und den Terminus-Markt, und aus irgendwelchen Gründen schien alle Schuld an den Dämonenfängern hängengeblieben zu sein. Da Riley ständig wegen irgendetwas in den Nachrichten zu sehen gewesen war, stand sie nun im Zentrum des allgemeinen Zorns.
    Dieses Duo gehörte wahrscheinlich zu dem Team weiblicher Exorzisten, das vor ein paar Tagen in Atlanta eingetroffen war. Nach allem, was Riley gehört hatte, versuchten sie rund um die Uhr, Dämonen auszutreiben, wozu auch ein versuchter Exorzismus mitten auf einer Bowlingbahn gehörte.
    »Du verkehrst mit der Hölle, und deine Seele ist in Gefahr«, verkündete eines der Mädchen, eine zierliche Brünette, feierlich.
    Rileys Seele gehörte bereits einem gewissen gefallenen Engel, vorausgesetzt, Ori war noch am Leben. Sie beschloss, diesen Umstand besser nicht zu erwähnen.
    Als sie keine Antwort gab, versuchte das Mädchen es erneut. »Wir sind gekommen, um dich zu retten. Wir werden deinen Teufel exorzieren und dich noch heute Abend von ihm befreien.«
    »Seht mal«, begann Riley, »ich finde es echt toll, was ihr macht, aber ich habe heute vier Dämonen gefangen. Leute, die für die Hölle arbeiten, machen so etwas nicht, okay?« Na ja, sie können schon …
    »Der Feind hält dich von Gottes Gnade fern«, erwiderte das Mädchen und hob ihr Kreuz.
    Rileys Feind, Sartael, hockte zurzeit als Luzifers Gefangener in der Hölle, aber das würden ihr diese Mädchen niemals abkaufen. Sie gönnte den beiden ihren Job, aber sie wollte nichts mit ihnen zu tun haben.
    »Tut mir leid, ich muss los«, sagte sie.
    Das kalte Weihwasser traf sie einen Augenblick später und benässte ihr Gesicht. Das Kreuz befand sich direkt vor ihren Augen, zusammen mit ein paar Wörtern, die wenig Sinn ergaben. Latein war das ganz sicher nicht.
    Diese Möchtegern-Teufelsaustreiber. Die sind ja nicht einmal echt.
    Als Riley sich das Wasser aus den Augen wischte, packte jemand ihre linke Hand, diejenige mit dem Symbol des Himmels, und das Kreuz wurde dagegen gepresst. Keine Reaktion. Sie wollte nicht herausfinden, was geschah, wenn sie das auf dem Kennzeichen der Hölle versuchten, also riss sie sich los und wich zurück. »Hört sofort auf damit!«
    Die Mädchen wirkten verblüfft. Offenkundig hatten sie angenommen, dass der kombinierte Einsatz von Weihwasser und Kreuz ihr den Teufel austreiben würde wie in irgendeinem Horrorfilm, der spätabends im Fernsehen lief.
    Eindeutig Möchtegern-Exorzisten.
    »Riley?«, rief Beck laut, als Simon und er herbeigeeilt kamen. »Was ist hier los?«
    Als eines der Mädchen zu einer Erklärung ansetzte, schnitt Simon ihr das Wort ab. »Lasst sie einfach in Ruhe. Kümmert euch um eure eigenen Seelen.«
    »Ihr arbeitet für den Teufel. Wisst ihr das nicht?«, rief eines der Mädchen.
    »Nicht mehr als ihr auch«, erwiderte Beck. »Und jetzt verschwindet.«
    Rileys Quälgeister dampften ab, sichtlich enttäuscht, weil ihre Mission fehlgeschlagen war.
    Riley ließ sich gegen ihren Wagen sinken und wischte sich die Wimperntusche aus dem Gesicht. Wenn das so weiterging, würde sie sich noch das teure wasserfeste Zeug besorgen müssen.
    »Danke, Jungs.«
    »Tut mir leid«, sagte Simon, als sei er verantwortlich für das Geplänkel.
    »Gehört vermutlich zum Job«, erwiderte sie, noch immer mit ihrem Make-up beschäftigt.
    Becks Handy klingelte, und er trat beiseite, um den Anruf anzunehmen. Während er zuhörte, verfinsterte sich seine Miene. »Verstanden. Ich sorge dafür, dass sie sicher nach Hause kommt.«
    Ehe Riley fragen konnte, was los war, hielt er Simon die Schlüssel für seinen Truck hin. »Fährst du uns bitte zu Stewarts Haus nach?«
    »Warte, du musst nicht …«, begann Riley.
    »Doch, ich muss«, gab Beck zurück. »Steig in deinen Wagen und spar dir die Mühe, mit mir zu streiten.«
    Simon nahm die Schlüssel und verkrümelte sich.
    Ich wünschte, ich könnte das auch.
    Beck fuhr, vor allem, weil ihre Augen immer noch brannten und tränten.
    »Alles in Ordnung, Mädel?«, fragte er.
    »Ja. Aber ich habe langsam keinen Bock mehr auf diesen Mist.«
    »Du warst
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