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Hoellenfluestern

Hoellenfluestern

Titel: Hoellenfluestern
Autoren: Jana Oliver
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sie an. »Ich bin kein verdammter Mörder, kapiert?«, knurrte er.
    »Sorry«, sagte sie und hob beschwichtigend die Hände. Was ist bloß mit ihm los? Gestern Abend war er doch noch gut drauf .
    Er setzte den Becher ab und stand auf. »Wird Zeit, dass du wieder gehst.«
    »Was? Ich bin doch gerade erst gekommen!«
    »Es ist besser, wenn du nicht wiederkommst. Du solltest dich nicht mit mir sehen lassen.«
    »Aber ich dachte, wir wären … ich meine … auf dem Friedhof?«
    Sofort wurde er misstrauisch. »Dieser Kuss? Ich wollte nur, dass du dich besser fühlst. Mehr nicht.«
    Es dauerte ein oder zwei Sekunden, bis seine Worte zu ihr durchgedrungen waren. »Das stimmt nicht«, protestierte sie.
    Beck runzelte die Stirn, genau wie sie. »Verdammt, Mädel, hast du deine Lektion letztes Mal nicht gelernt? Warum klammerst du dich an Tagträume fest, die nie in Erfüllung gehen werden?«
    O mein Gott. Ich dachte …
    Hatte sie auf ihr Herz gehört, obwohl es ihr etwas vorgespielt hatte?
    Riley war bereits an der Tür, ehe sie überhaupt begriff, dass sie sich bewegte. Sie fummelte am Schloss herum und fluchte, weil es so widerspenstig war. Als sie die Tür endlich aufriss, begrüßte die frische Morgenluft sie und erinnerte sie daran, wie glücklich sie auf der Fahrt zu Beck gewesen war. Wie sehr sie sich gewünscht hatte, immer so glücklich zu sein.
    Sie wirbelte herum und starrte den Mann an, der ihr gerade einen Pflock durchs Herz getrieben hatte. »Warum hast du mich geküsst? Warum hast du so getan, als würde ich dir etwas bedeuten?«
    »Ich dachte, wir würden sterben …«, murmelte er. »Es war nichts Besonderes.«
    »Nichts Besonderes?«, schrie sie. »Gott, ich hasse dich!«
    Riley floh aus dem Haus, die Treppe hinunter und stolperte in ihrer Hast über die letzten beiden Stufen. Sie musste hier weg, davonlaufen wie beim letzten Mal, als er sie verletzt hatte. Ihn nie wiedersehen. Sie hatte gerade ihr Auto erreicht, als Beck sie an der Schulter packte und herumwirbelte.
    »Mädel, ich …«
    »Rühr mich nicht an!« Riley stieß ihn von sich. »Was ist bloß mit dir los? Macht es dir Spaß, mir wehzutun, ist es das? Fühlst du dich dann allmächtig, wie Gott oder so was?«
    »Es ist nur zu deinem eigenen Besten.«
    »Ja klar. Die dumme alte Riley ist nicht gut genug für dich, was? Nicht Justine genug für dich? Ist es das? Ich habe es einem anderen Kerl geschenkt, und jetzt zahlst du es mir heim?«
    Beck wurde aschfahl. »O Gott, Mädel, es liegt nicht an dir. Das darfst du niemals denken.« Niedergeschlagen schüttelte er den Kopf. »Du bist etwas ganz Besonderes, viel zu schade für einen Versager wie mich.«
    Verblüfft und schockiert starrte sie ihn an. »Was?«, stieß sie hervor. Was sollte das denn jetzt?
    »Tu uns beide einen Gefallen und geh einfach. Hast du mich verstanden?«
    »Nicht, ehe du mir gesagt hast, was los ist.«
    Beck sah hinunter auf seine Füße, dann schaute er wieder hoch. Als ihre Blicke sich trafen, hätte Riley schwören können, dass Tränen in seinen Augen schimmerten. »Du hast etwas Besseres verdient als den missratenen Sohn irgendeiner Säuferin, der weder lesen noch schreiben kann. Du willst nicht mit mir zusammen sein, nicht wenn die Leute denken, ich wäre ein …«
    »Wenn sie was denken?«, hakte sie nach.
    Er schüttelte den Kopf und ging zur Treppe.
    »Beck! Rede mit mir! Wir können die Sache klären!«
    Er wirbelte herum. »Nein! Wir werden nicht reden! Verschwinde von hier und komm nie wieder! Ich brauche dich nicht mehr. Ich brauche niemanden.«
    Er knallte die Tür hinter sich zu, dass die Fensterscheibe klapperte.
    Erschüttert von seinem Zorn kroch Riley in ihr Auto und schloss die Tür. Sie steckte den Schlüssel ins Zündschloss, ohne jedoch den Wagen zu starten. Stattdessen starrte sie zum Haus und versuchte, aus dem aufgewühlten Mann darin schlau zu werden. Nie zuvor hatte sie Beck so erlebt.
    Er hat gesagt, er könnte nicht ohne mich leben. Jetzt sagt er, er kann es .
    Gestern Abend hatte er gute Laune gehabt, hatte herumgealbert. Also musste das, was ihn verändert hatte, etwas mit Justine zu tun haben. Was hatte diese Schlampe getan? Wovor hatte Beck solche Angst?
    Riley rieb sich die Tränen von der Wange, danach waren ihre Finger schwarz vom Mascara.
    Ich sollte einfach weggehen. Mir jemanden suchen, der noch alle Tassen im Schrank hat. Dieses Drama brauche ich echt nicht.
    Sofort meldete sich ihr Gewissen zu Wort: Beck hatte ihr in den schlimmsten
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