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Hoelle auf Zeit

Hoelle auf Zeit

Titel: Hoelle auf Zeit
Autoren: Jack Higgins
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seine Fallschirm­ jäger stürmten mit gezogenen Waffen hinterher.
      Sergeant Carter wich zurück, blickte benommen, und Sarah setzte sich auf, als der Inspektor sich hereindrängte. »Was geht hier vor?«
      Tony Villiers zog den Ausweis aus der Brieftasche. »Colonel Villiers, Group Four, und das ist Brigadier Charles Ferguson. Ich denke, Sie wissen, wer er ist.«
      Der Inspektor salutierte prompt. »Brigadier.«
      »Aufgrund meiner Sondervollmachten, die Ihnen zweifellos bekannt sein dürften, übernehme ich hier die ausschließliche Kontrolle. Das Ganze war nicht so, wie es den Anschein hatte, mehr brauchen sie im Augenblick nicht zu wissen. Jetzt neh­ men Sie freundlicherweise diesem Herrn die Handschellen ab.«
      »Sergeant Carter«, rief der Inspektor.
      Carter holte einen Schlüssel heraus und befreite Egan. Vil­
    liers legte den Arm um Sarah. »Bist du in Ordnung?«
      »Jetzt ja.«
      »Die Begrüßungsarien verschieben wir wohl besser auf spä­
    ter«, sagte Ferguson gereizt.
    Sie gingen zur Tür. »Entschuldigen Sie mich einen Mo­
    ment«, bat Villiers, machte kehrt, durchquerte den Raum mit zwei raschen Schritten, kickte Carter zwischen die Beine, und als der Sergeant umkippte, rammte er ihm das Knie ins Ge­ sicht. »Wenn ich Abschaum wie Sie am Werk sehe«, sagte Villiers, als er auf ihn hinunterblickte, »kommt mir schon mal der Gedanke, daß die IRA womöglich gar nicht so unrecht hat.«

    Es war am frühen Abend in Aldergrove, die Dunkelheit brach allmählich herein, Regen peitschte über die Startbahn, wo der Lear Jet wartete. Sarah stand am Fenster des Warteraums, eine Tasse Tee in der Hand. Egan saß neben ihr auf einem Stuhl. Der Nachmittag war hektisch verlaufen, ein Wust von Formu­ laren, Aussagen, Erklärungen. Sie hatten noch gar nicht richtig Zeit gehabt, miteinander zu reden. Sie wollte gerade zu einer Frage ansetzen, als die Tür aufging und Villiers und Ferguson eintraten.
      »Wir fliegen in ein paar Minuten ab«, teilte Villiers ihnen mit.
      Ferguson stellte sich neben Sarah ans Fenster. »Sind Sie jetzt wieder auf dem Damm, Mrs. Talbot?« erkundigte er sich für­ sorglich.
      »Ich denke schon.«
      »Man wird Sergeant Carter für sein Verhalten zur Rechen­
    schaft ziehen, das kann ich Ihnen garantieren. In jeder Gruppe findet sich immer mindestens ein solcher Typ. Die RUC steht jetzt seit gut vierzehn Jahren in der Feuerlinie in einem der schmutzigsten Kleinkriege der Gegenwart. Verurteilen Sie nicht alle für die Taten eines Mannes.«
      »Ich werde mich bemühen.«
      »Mehr werden Sie in einem solchen Fall nie sagen können. Ein Segen, hier wieder wegzukommen.« Ferguson schaute hinaus, während der Regen gegen das Fenster trommelte. »Was

    ist das für ein gräßliches Land. Manchmal denke ich wirklich, wir sollten es den Kelten zurückgeben.«

    16

    Jago, der am Fenster seiner Wohnung in der Lord North Street stand und eine Tasse Kaffee trank, sah um acht Uhr abends den Daimler vor Sarahs Haus halten und beeilte sich, das Emp­ fangsgerät einzuschalten.
      Im Wagen sagte Ferguson: »Ich würde gern noch ein paar Worte mit Ihnen reden, Mrs. Talbot, bevor ich mich verab­ schiede. Dürfen wir reinkommen?«
      »Muß das sein, Brigadier? Ich bin sehr müde.«
      »Unbedingt, fürchte ich.«
      »Nun denn«, entgegnete sie zögernd, stieg aus, ging die Stu­ fen hoch und schloß die Haustür auf. Ferguson, Villiers und Egan folgten ihr.
      Sarah knipste das Licht an, führte sie ins Wohnzimmer und drehte sich zu ihnen um. »Also gut, Brigadier, was möchten Sie sagen?«
      »Einige meiner Vorgesetzten in der Regierung werden nicht erbaut sein«, begann Ferguson. »Aber ich habe gekriegt, was ich wollte, Leland Barrys Kopf, und dafür danke ich Ihnen.«
      »Aber?« fragte Sarah.
      »Alan Crowther liegt halb tot im Krankenhaus, dank unserem Freund Jago. Das wußten Sie nicht, wie? Alles ist mit Leichen übersät – England, Paris, Sizilien, Irland. Lauter Schauplätze nackter Gewalt. Sie haben alles bekommen, was Sie wollten, aber zu einem recht hohen Preis.«
      »Bis auf Smith.«
      »Wer er ist, erfahren wir jetzt vielleicht nie mehr. Wenn er auch nur einen Funken Verstand hat, verschwindet er von der Bildfläche. Aber eins steht fest: Sie kehren morgen nach Ame­ rika zurück, und ich spreche damit eine offizielle Anweisung aus. Dies ist der Schlußstrich, Mrs. Talbot.« Er wandte sich an Villiers: »Sie sind
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