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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes
Autoren: Harald Evers
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anzapfst, sogar die, von denen ich gar nicht wissen möchte, dass du sie hast. Versuch etwas zu finden, das wir Leandra und Roscoe mitgeben können.
    Leider müssen wir sie ganz allein auf die Reise schicken, denn keiner von uns beiden kann es sich leisten, sie zu begleiten. Wir müssen schnellstens zurück nach Thelur und dort wieder in Erscheinung treten. Und uns um diesen Lakorta kümmern. Ich wette, er steckt hinter diesem Einsatz der Ordensritter.«
    »Die Brats werden Sie nicht so leicht gehen lassen, Exzellenz.
    Und auch Leandra nicht.«
    »Überlass das mir, Giacomo. Ich werde mich mit Rowling unterhalten.«
    Giacomo nickte, wissend, dass sein Prinzipal das Problem mit den Brats mit Sicherheit lösen würde. »Dann... gibt es nur noch ein letztes kleines Problem.«
    »Noch eins?«
    Giacomo senkte die Stimme. »Was passiert mit dieser Miss Vasquez?« Er blickte unauffällig in Richtung der Leute, die sich am Tresen drängten. Auffallend allein saß Vasquez bei ihnen und starrte niedergeschlagen in die Luft. »Sie ist eine Pusmoh-Beamtin. Und sie hat eine Menge einstecken müssen. Nun sitzt sie ganz allein da – niemand interessiert sich für sie.«
    »Dein Mitgefühl ehrt dich, Giacomo. Aber ist das im Augenblick für uns von Bedeutung? Ich kann mich nicht um die ganze Welt kümmern.«
    »Sie hat sehr viel mitbekommen, Exzellenz. Mit ihrem Wissen könnte sie die Brats hier auf Potato auffliegen lassen, Roscoe und Leandra ans Messer liefern und alles offen legen, was Sie mit dieser Sache zu tun haben, Heiliger Vater.«
    Ain:Ain'Qua stieß ein leises Stöhnen aus. »Ja, bei allen Göttern, du hast Recht.«
    »Bei... allen Göttern, Exzellenz?«
    »Eine Art Fluch, Giacomo. Zum höheren Ruhm unseres Schöpfers. Manchmal benötigt auch ein Pontifex einen Kraftausdruck.
    Ich habe da ziemlich eingeschränkte Möglichkeiten.«
    Giacomo lachte leise. »Soll ich mich um sie kümmern, Heiliger Vater? Oder wollen Sie das tun?«
    »Schon gut, Giacomo«, erwiderte er und erhob sich.
    »Ich mache das.«

29
Aufbruch
    D ie unheimliche nächtliche Begegnung behielten Marina und Marius für sich. Da offenbar niemand sonst etwas davon mitbekommen hatte, ergaben sich auch keine unangenehmen Fragen.
    Die entscheidende Feststellung war die, dass nichts fehlte – alle Pyramiden waren da, und von den Bildern wurde ebenfalls keines vermisst. Marina leistete es sich, das Vorkommnis aus ihrem Kopf zu streichen. Das Ordenshaus war ein Ort, an dem seit Jahrhunderten die seltsamsten magischen Phänomene beheimatet waren, und vielleicht war diese schreckliche Kreatur nur irgendein ruheloser Geist gewesen – ein ehemaliger Bewohner dieses Ortes, der einmal einem Verbrechen zum Opfer gefallen war, oder etwas in dieser Art. Ein solches Haus war gewiss nicht immer nur ein Hort des Guten und der Rechtschaffenheit gewesen; auch hier mochten einmal Ränke geschmiedet oder unliebsame Rivalen beseitigt worden sein.
    In den folgenden zwei Tagen bemühten sich Marina und Azrani, die Annahme, dass Phenros' Bild eine Landkarte sei, mit weiteren Beweisen zu untermauern. Im Besonderen kümmerte sich Marina um das Bild Nummer zwölf. Mehrfach suchte sie die kleine Grotte unter dem Cambrischen Quell wieder auf und erforschte die seltsame Form, die sich durch das Übereinanderlegen der beiden Bilder ergab. Aber es blieb dabei: Da war nur eine Art Gerippe zu sehen, als wäre ein Tier rücklings im dem Sand verendet. Dahinter lag etwas... möglicherweise ein großes Bauwerk mit einem dunklen Portal an der Vorderseite. Die Größenverhältnisse waren verwirrend, vermutlich würde man erst Genaueres sagen können, wenn man davor stand. Allerdings ergab sich die Frage, was heute noch von dem Bauwerk stand. Marina hegte wenig Hoffnung, mehr als ein paar verfallene Ruinen vorzufinden, vorausgesetzt, es gelang ihnen, diesen Ort ausfindig zu machen. Marius war immer öfter in Marinas Nähe anzutreffen. Sie hoffte, dass er nicht damit begann, ihr den Hof zu machen. Er war nett und hilfreich, aber keinesfalls ihr Typ. Azrani hingegen machte Anstalten, sich gegen Marius' Gesellschaft aufzulehnen. Erst als sie sicher war, dass Marina kein Interesse an ihm hegte, beruhigte sie sich wieder. Schließlich musste sie zugeben, dass Marius ebenso viel Geschick besaß wie sie, den alten Dokumenten, Folianten und Schriftrollen ihre Geheimnisse zu entreißen. Auch erwies er sich als überraschend kundig in den Künsten der Magie. Er war, wie er erklärt hatte, schon seit über
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