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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt
Autoren: Harald Evers
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Marko.
Victor musterte ihn nachdenklich.
»Wir haben seit zehn Tagen nichts mehr von Quendras gehört.
Ich kann nicht mehr stillhalten.
Ich muss versuchen, Roya da rauszuholen, und wenn es das
Letzte ist, was ich in meinem Leben tue. In Malangoor braucht ihr
mich nicht. Ich tauge nicht, um in Bücher zu kritzeln.«
Victor sah ihn lange an, dann schüttelte er den Kopf.
»Nein, Marko. Gib dir noch ein wenig Zeit. Wir können in drei
Tagen in Malangoor sein, wenn Tirao und Nerolaan hier sind, und
vielleicht finden wir etwas, das auch Roya und deinem Vorhaben
nützt! Im Augenblick haben wir nichts als eine Unmasse zerrissener Hinweise und Nachrichten. Ich hätte Angst um dich. Du würdest dich mit viel zu vagem Wissen in eine furchtbare Gefahr begeben. Was nützt es uns oder Roya, wenn du umkommst?« Marko ballte die Fäuste.
»Ich kann nicht, Victor! Ich muss etwas unternehmen!«
Victors Miene nahm eine gewisse Strenge an. Er tippte vorwurfsvoll mit dem Zeigefinger an Markos Stirn. »Roya ist sehr
klug, das weißt du. Was glaubst du, würde sie von dir halten,
wenn du jetzt blindlings losrennst und dich in Lebensgefahr
bringst? Ich war ohnehin nicht begeistert von deinem Vorschlag.
Zwar verstehe ich deine Unruhe, aber Roya ist eigentlich sicher,
solange sie Rasnor als Geisel dienen kann. Also lass uns etwas
Vernünftiges ausdenken!«
Marko stöhnte lautstark. »Du machst es dir leicht«, maulte er.
»Deine Frau ist in Sicherheit.
Wie ist es mit Leandra? Hat es dich damals nicht auch verrückt
gemacht, als sie im Palastkerker eingesperrt war?«
»Leandra?«, fragte Victor.
»Ja, Leandra. Noch immer ist sie fort. Willst du sie nicht auch
zurück haben?«
Victor war plötzlich ganz still geworden, sein Blick wirkte glasig.
»Ja… Leandra«, sagte er leise, so als blicke er in ferne Sphären,
in Dimensionen, die außer ihm keiner zu sehen vermochte. Marko
erkannte mit leisem Erstaunen, dass Victors Augenwinkel feucht
geworden waren.
Laura beugte sich ganz nah zu Ullrik. »Leandra ist das Mädchen,
das verschollen ist, nicht wahr?«, fragte sie flüsternd. Sie deutete
mit dem Zeigefinger in Richtung Decke. »Da draußen, im All?«
Ullrik nickte. »Ja, stimmt«, flüsterte er zurück. »Ich kenne sie
nicht. Aber Victor war früher ihr Geliebter.«
Laura studierte Victor eine Weile unauffällig aus den Augenwinkeln. »Er liebt sie noch immer«, flüsterte sie Ullrik ins Ohr.
2
Jungfernflug
    Vorsichtig steuerte Ain:Ain’Qua die Faiona durch das endlose
Trümmerfeld der im All schwebenden Felsbrocken. Lautlos glitt
das kleine Schiff durch eine Welt der Stille, durch die sich seit
Ewigkeiten, ja vielleicht sogar seit der Entstehung dieses Asteroidenrings kein lebendes Wesen mehr bewegt hatte. Der Gedanke,
sich an einem Ort aufzuhalten, der seit Anbeginn der Zeiten völlig
unberührt geblieben war, hatte etwas Faszinierendes. Ain:Ain’Qua
spürte das Bedürfnis, ganz, ganz still zu sein, um die erhabene
Ruhe des Rings nicht zu stören. Der Antrieb der Faiona flüsterte,
ihre Geschwindigkeit war verhalten, die Flugbahn ruhig. Das Licht
der Sonne Aurelia-Dio kam von hinten und ließ die Oberflächen
der grauen Asteroiden vor ihnen in fast blendender Helligkeit erstrahlen, während die Schatten tiefschwarz waren und scharf gezeichnete Ränder hatten. Hier, am Rand des Asteroidenrings,
waren die kosmischen Felsbrocken zumeist klein, die größten unter ihnen übertrafen kaum die Maße der Faiona.
    Leandra stand mit leise pochendem Herzen hinter dem großen,
grünhäutigen Ajhan, der den Pilotensessel energisch ausfüllte,
und beobachtete besorgt seine ersten Flugversuche mit dem
Schiff. Bisher hatte nur sie es gesteuert. Nicht dass Ain:Ain’Qua
keine Erfahrung als Pilot gehabt hätte, im Gegenteil, als ehemaliger Ordensritter verfügte er sicher über eine ausgezeichnete Ausbildung. Doch es war das erste Mal, dass er die Faiona steuerte,
dieses nagelneue Schmuckstück eines TT-Schiffs, das gerade erst
mit allem Nötigen ausgestattet worden war, um im Sternenreich
des Pusmoh flugtauglich zu sein.
    »Der IO-Antrieb ist hier draußen tatsächlich besser«, flüsterte
Ain:Ain’Qua und korrigierte die Flugroute mit winzigen Bewegungen der Pedale und der beiden Sticks an den vorderen Teilen der
Armlehnen. »Mit diesem Antrieb könnte die Faiona im Asteroidenring sogar einem Schiff der Ordensritter entkommen.«
»Wirklich?«, fragte Leandra fasziniert.
»Ich glaube schon. Die Haifanten der Ordensritter sind für
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