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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt
Autoren: Harald Evers
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heißen, dass es nicht zutrifft. Ich meine… ich kann sie wirklich
spüren. So, wie ich die Gedanken der Leviathan-Königin spüren
konnte.«
Ain:Ain’Qua nickte bedächtig. »Was du sagst, klingt nicht unvernünftig. Ich wünschte, ich könnte es auch…« Er unterbrach
sich, warf ihr zum dritten Mal einen Seitenblick zu.
Leandra lächelte wohlwollend. »Es ist nichts Schlimmes an der
Magie. Jedenfalls, solange man nichts Schlimmes mit ihr anstellt.
Auch ein Hammer kann ein Mordinstrument sein – oder nur ein
harmloses Werkzeug.«
Ain:Ain’Qua seufzte; dieser Vergleich schien ihn milde zu stimmen.
Die Faiona glitt ruhig durch die stille Welt des Asteroidenrings.
Hin und wieder prallte irgendwo ein Stein auf die Hülle, aber das
hörte man nur, wenn es im Bereich der Brücke oder auf der Panoramascheibe geschah, ansonsten wurde das Geräusch von der
weichen Hülle der Faiona geschluckt. Leandra sah hinaus; es gelang ihr immer noch nicht ohne weiteres, sich von der Faszination
des Alls zu lösen. Sie hatte ihr junges Leben in der Höhlenwelt
verbracht, wo sich der Felsenhimmel stets zehn Meilen über ihr
und der nächste Stützpfeiler selten mehr als zwanzig entfernt
Meilen befanden. Nie hatte sie das Gefühl gehabt, in einer engen
Welt zu leben – nie, bis sie die Höhlenwelt zum ersten Mal verlassen und das All erblickt hatte. Es gab so viele Dinge hier, die anders waren. Das riesige Sternenreich des Pusmoh, in dem Menschen, Ajhan und Drakken lebten, die Raumschiffe, Leviathane
und die zahllosen besiedelten Welten. Nichts jedoch hatte Leandra so gefangen genommen wie die unendliche Weite des Alls, die
zahllosen Sterne und kosmischen Nebel, die in den unglaublichsten Farben leuchteten. Sie konnte sich daran einfach nicht satt
sehen.
Für ihre neuen Freunde, die sie hier draußen im All gefunden
hatte, für Ain:Ain’Qua, Roscoe und Bruder Giacomo, war das alles
ganz gewöhnlich. Sie staunten allenfalls über das, was Leandra
ihnen über ihre Heimat erzählte: über die gigantischen Höhlen,
die Drachen und die Magie. Dabei empfand sie das All als wesentlich eindrucksvoller. Was waren schon ein Drache oder ein gefälliger magischer Trick gegen dieses Universum voll unendlicher
Wunder? In ihrem Herzen trug sie den Wunsch, sich einfach alles
anzusehen – allein dazu war die Faiona eine unverzichtbare Hilfe.
Mit ihr würde sie die gewaltigen Entfernungen überbrücken und
sogar auf fremden Welten landen können, wenn sie wollte.
Mit einem schuldbewussten Seitenblick sah sie nach
Ain:Ain’Qua. Nein, ganz so einfach würde es nicht gehen – einfach zu irgendeiner Welt zu fliegen und dort zu landen. Noch immer musste sie darauf achten, vor ihren Freunden nicht allzu naiv
zu wirken. Sie hatte zwar in einer Schlafschulung deren Sprache
und viel von ihrem Wissen erlernt, aber sie neigte noch immer
dazu, die Zusammenhänge sehr einfach zu sehen. Diese Welt hier
draußen war kompliziert, viel komplizierter als die Höhlenwelt,
obwohl das Leben auch dort schon schwierig gewesen war. Sie
hatte Glück, Darius, Ain:Ain’Qua und Giacomo getroffen zu haben; es waren gute Leute, die über große Fähigkeiten verfügten,
und im besonderen Maße hatten sie eines: Geduld mit ihr.
»Hilft es dir denn?«, fragte Ain:Ain’Qua. »Ich meine – kannst du
deine Gefühlsverbindung zu diesem Haifanten nutzen, wenn du
ihn fliegst?« Leandra strahlte, streckte die Hand nach ihm aus
und legte sie auf seinen Unterarm. »Ach, das macht mich glücklich, Ain:Ain’Qua, dass du mich so gut verstehst. Ja, ich glaube,
es könnte etwas nützen. Ich weiß es noch nicht genau, ich muss
erst versuchen, mich noch besser in sie hineinzufühlen. Vielleicht…«
»… in sie?«, unterbrach Ain:Ain’Qua verwundert. »Sagst du das,
weil der Haifant einen weiblichen Namen trägt?« Leandra dachte
kurz nach, schüttelte dann den Kopf. »Nein. Es ist ein Mädchen.
Ich meine, sie war ein Mädchen… hätte eines werden sollen…« Sie
räusperte sich verlegen.
»Leviathane sind Neutren bis ins Alter von etwa eintausend Jahren«, stellte er mit strenger Miene fest. »Die Hüller bemühen sich
seit Jahrtausenden, das Geschlecht eines heranwachsenden Leviathans vorauszubestimmen, jedoch vergeblich.«
»Ja, ich weiß«, erwiderte Leandra mit melancholischer Miene
und blickte wieder ins All hinaus. »Aber ich bin sicher… ich kann
es spüren. Noch immer. Es ist eine weibliche Seele, die diesen
Haifanten erfüllt.«
Ain:Ain’Qua verlangsamte
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