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Hochzeitsnacht in Acapulco

Hochzeitsnacht in Acapulco

Titel: Hochzeitsnacht in Acapulco
Autoren: Kristin Morgan
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Genesung informiert. Soviel ich weiß, wird er bald aus dem Krankenhaus entlassen, stimmt’s?”
    “Ja, schon morgen”, erwiderte Joelle und schluckte trocken, denn ihr war die Kehle wie zugeschnürt.
    “Das sind ja gute Nachrichten!” Gabriel klang seltsamerweise ebenso befangen, wie sie sich fühlte. “Und wie geht es dir und dem Baby?”
    “Ausgezeichnet.”
    “Das freut mich zu hören. Ich …” Er räusperte sich. “Ich habe mir vorhin die Fotos angesehen, die ich von dir in Acapulco gemacht habe.”
    “Und?”
    “Na ja, ich meine, ich habe die Schnappschüsse aus dem Urlaub betrachtet, und auf einigen bist du drauf.”
    “Ach so”, erwiderte sie und dachte daran, wie sie die Bilder angesehen und darüber die Pastete im Ofen vergessen hatte. Worauf aber wollte Gabriel eigentlich hinaus?
    Wieder räusperte er sich. “Also … ich dachte mir, du möchtest sie vielleicht deinem Vater zeigen. Ich könnte sie dir schicken.”
    “Die Schnappschüsse?”, hakte sie nach.
    “Na ja, es war nur so eine Idee von mir, aber wahrscheinlich keine besonders gute.”
    Langes Schweigen folgte.
    Schließlich räusperte Gabriel sich nochmals. “Ich wollte dich auch fragen, Joelle, ob du inzwischen ungefähr weißt, wann du wieder nach Hause kommst.”
    Nach Hause! Sie sehnte sich so sehr danach, nach Hause zu fahren. Falls Gabriel sie wirklich bei sich haben wollte. Sie und das Baby, nicht allein das Baby.
    Ihr wurde schwer ums Herz, als sie kurz überlegte. “Nein, das weiß ich noch nicht. Ich bin mir einfach nicht sicher, ob ich jemals zu dir zurückkommen kann, Gabriel.”
    “Was heißt das: ob du kannst? Natürlich kannst du. Ich kann dich jederzeit abholen, wann immer du möchtest. Du brauchst mir nur Bescheid zu geben.”
    “Das Problem ist, dass ich nicht weiß, ob ich zu dir zurückkommen möchte”, erklärte Joelle traurig.
    Wieder schwiegen sie lange.
    “Wir haben eine Abmachung, Joelle!”, erinnerte er sie schließlich.
    “Ich weiß.”
    “Und du weißt auch, welche Konsequenzen es haben wird, wenn du von mir getrennt lebst?”
    “Ja, dann müssen wir uns das Sorgerecht für unser Kind teilen.”
    “Genau. Und damit würdest du dich zufriedengeben?”
    “Möglicherweise wird mir nichts anderes übrig bleiben”, antwortete sie und kämpfte gegen die Tränen an, die ihr in die Augen stiegen.
    “Du machst einen schweren Fehler, Ames!”
    “Es wäre ja nicht mein erster, oder?”, erwiderte sie spöttisch und vermutete bei dem nun folgenden Schweigen, dass Gabriel an ihr letztes Missgeschick dachte: wie sie die Pastete im Ofen vergessen und, so sein Vorwurf, beinah sein Haus niedergebrannt hatte.
    “Ich habe mich doch für meine unbedachten Worte entschuldigt”, sagte er schließlich und bestätigte damit ihre Vermutung.
    “Und ich habe dir gesagt, dass ich die Entschuldigung annehme”, erinnerte sie ihn.
    Gabriel seufzte schwer, aber als er weitersprach, klang er beinah zornig. “Überleg es dir genau, Joelle, bevor du Schritte unternimmst, unsere Ehe zu beenden.”
    “Was für eine Ehe?”, konterte sie sarkastisch und war stolz auf sich, weil sie trotz der Anspannung so schlagfertig war.
    Ihre Frage machte ihn offensichtlich vorübergehend sprachlos, denn wieder schwieg er lange. “Sowohl die amerikanische als auch die mexikanische”, antwortete er schließlich und fügte hinzu: “Ich melde mich gelegentlich wieder.” Dann legte er auf.
    Joelle legte ebenfalls seufzend auf, dann wandte sie sich um und ging nach oben. Ihr war so schwer ums Herz, dass sie in der Abgeschiedenheit ihres Zimmers die bisher mühsam bewahrte Beherrschung aufgab und den Tränen freien Lauf ließ.
    Gabriel massierte sich den völlig verspannten Nacken und ging vors Haus. Ziellos schlenderte er im Dunkeln über das Grundstück.
    Zum Kuckuck mit Joelle! Die hatte vielleicht Nerven, ausgerechnet jetzt zu beschließen, sich nicht länger an das Abkommen zu halten. Für wen hielt sie sich eigentlich? Sie konnte ihm das nicht antun und hoffen, ungeschoren davonzukommen. Oh nein, er als Vater des Kindes hatte auch Rechte!
    Er seufzte schwer. Ach, zur Hölle mit Rechten und all dem gesetzlichen Firlefanz! Darum ging es ihm ja nicht wirklich, sondern um Joelle. Sie hatte sich in sein Herz gestohlen, und nun wollte sie ihre Freiheit. Verdammt, das war nicht fair!
    Sie würden ein Kind haben. Und sie hatten eine befriedigende Beziehung – körperlich. Bedeutete das denn gar nichts?
    Ihr offensichtlich nicht.
    Was
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