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Hochzeitsnacht in Acapulco

Hochzeitsnacht in Acapulco

Titel: Hochzeitsnacht in Acapulco
Autoren: Kristin Morgan
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es handelte sich nur um Fotos, die Gabriel bei dem Urlaub in Acapulco gemacht hatte. Wahrscheinlich waren es dieselben, die Sadie einmal erwähnt hatte, denn Joelle war auf vielen der Bilder zu sehen. Erstaunlich, dass er sie so oft geknipst hatte! Sie setzte sich aufs Sofa und betrachtete die Fotos genauer.
    Die Zeit verstrich. Joelle kam es nur wie wenige Minuten vor. Plötzlich hörte sie ein lautes Krachen, dann Gabriel, der nach ihr rief. Seine Stimme klang ausgesprochen panisch.
    Erschrocken stand Joelle rasch auf, wobei die Fotos auf den Boden fielen, und eilte zur Küche.
    Schockiert blieb sie an der Tür stehen. Die Küche war von dichtem Rauch erfüllt. Um Gottes willen, das Haus brannte, und sie hatte seelenruhig im Arbeitszimmer gesessen und nichts gemerkt!
    Plötzlich stand Gabriel neben ihr. Er hob sie auf die Arme und trug sie innerhalb kürzester Zeit nach draußen auf die Veranda.
    “Was ist denn los?”, fragte Joelle.
    Gabriel rang nach Atem, und ihr wurde klar, dass er sie im von Rauch erfüllten Haus überall gesucht hatte. “Das Haus brennt!”, brachte er schließlich heraus.
    “Ich wusste nicht einmal …” Sie verstummte, als ihr plötzlich ein Gedanke durch den Kopf ging. “Oh nein!”, rief sie dann und presste sich die Hände an die Wangen. “Ich habe die Pastete im Backofen vergessen.”
    Gabriel fluchte lauthals. Nachdem er sie auf den Boden gestellt hatte, stürzte er ins Haus zurück. Es geschah so schnell, dass Joelle nur völlig schockiert und wie gelähmt dastand. Sekunden später kam Gabriel wieder nach draußen, das Blech mit den rauchenden, verkohlten Resten der Pastete in den Händen. Er warf es im hohen Bogen auf den Hof vor der Veranda.
    “Was zur Hölle hast du dir eigentlich dabei gedacht?”, rief Gabriel und funkelte Joelle an.
    “Ich … ich weiß nicht”, erwiderte sie wie benommen.
    “Verdammt noch mal, du hättest beinah mein Haus niedergebrannt”, beschuldigte er sie, das Gesicht starr vor Zorn.
    Ihr wurden vor Schreck die Knie weich. “Es tut mir leid. Wirklich!”
    Gabriel stemmte die Hände in die Hüften. “Und was zum Kuckuck noch mal hast du gemacht, während sich das Haus mit Rauch gefüllt hat?”
    “Ich? Ach … eigentlich nichts.” Sie kam sich wie eine komplette Idiotin vor.
    “Hast du eine Vorstellung davon, wie lange es dauern wird, bis der Gestank aus dem Haus ist?”
    Unvermittelt wurde Joelle wütend. Sie war natürlich nicht perfekt, aber sie hatte doch nur einen Fehler gemacht, verdammt noch mal! Und nur eine starke Persönlichkeit gestand sich Fehler ein.
    Na gut, Gabriels kostbares Haus war voller Rauch, aber nicht ein kleines Stückchen davon hatte gebrannt – abgesehen von der Pastete natürlich.
    “Bitte, Gabriel, hör mir zu: Ich habe einen Fehler gemacht und bedauere es aufrichtig. Es war gedankenlos von mir, mich nicht um die Pastete zu kümmern, aber …”
    “Sieh zu, dass du so einen Fehler nie wieder machst!”, unterbrach er sie.
    Sie blickte zu ihm auf und sah, dass seine Augen noch immer vor Zorn funkelten.
    “Halt dich von jetzt an von der Küche fern, und überlass Sadie das Kochen, verstanden?”
    Gekränkt sah Joelle ihn schweigend an. Anscheinend brauchte er sie wirklich nur, damit sie ihm das Bett wärmte! Eine Heizdecke aus dem Supermarkt für neunundvierzig Dollar würde ihm denselben Dienst leisten.
    Sie blinzelte, um die aufsteigenden Tränen zurückzudrängen. Gabriel durfte sie nicht weinen sehen!
    “Ich hasse das Leben hier!”, rief sie, denn sie wollte ihm ebenso sehr wehtun wie er ihr gerade.
    Er lächelte erbittert. “Und für mich vergeht kein Tag, an dem ich nicht bedauere, dich hierher geholt zu haben.”
    “Du Schuft!”, fauchte sie aufgebracht und rannte davon.
    Erst um neun Uhr abends wurde Gabriel mit dem Aufräumen und Säubern des Hauses fertig. Er lüftete gründlich und warf die Sachen weg, die so vom Rauch in Mitleidenschaft gezogen waren, dass man sie nicht mehr benutzen konnte.
    Währenddessen saß Joelle auf der Veranda trotz der vielen Mücken, die sie plagten. Es war sehr still um sie herum. Sie hatte gelogen, als sie behauptet hatte, das Leben hier zu hassen. In Wirklichkeit liebte sie inzwischen das Anwesen so innig, als würde es ihr gehören. Aber es gehörte ihr nun einmal nicht und würde ihr niemals gehören.
    Sadie kam rechtzeitig nach Hause, um Gabriel beim Schließen der vielen Fenster zu helfen. Sie versuchte Joelle zu trösten, aber nur Gabriel hätte es geschafft,
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