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Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe

Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe

Titel: Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe
Autoren: ANNE HERRIES
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verlässt ihn sein Glück! Und nun, Jack, gratuliere mir! Ich werde heiraten.“
    „Du wirst mich doch wohl zur Feier einladen!“, sagte Jack lächelnd.
    „Ich hoffe, du wirst mein Trauzeuge sein. Wenn Matt noch lebte … doch jetzt wäre mir niemand lieber als du, Jack. Wenn deine Pflichten es zulassen?“
    „Selbstverständlich. Zurzeit besteht meine Arbeit vorwiegend aus Nachforschungen. Allerdings müssen wir immer noch mit Bonaparte rechnen, das heißt, sollte ich bei der Armee gebraucht werden, liegt meine Aufgabe wieder dort.“
    „Drew erwähnte etwas von französischen Spionen? Ich hörte, da warst du erfolgreich.“
    „Teilweise, es wachsen immer neue nach“, entgegnete Jack düster.
    „Ja, das kann ich mir vorstellen. Du lebst gefährlich.“
    „Nicht gefährlicher als auf dem Schlachtfeld im Feuer des Feindes. Hal, ich muss gehen; du weißt, wo du mich zur Not finden kannst – und vergiss nicht, mir eine Einladung zu schicken.“
    Hal brachte seinen Freund zur Tür, wo sie sich mit einem festen Händedruck verabschiedeten. Auf dem Weg zurück sah er Lucy die Treppe herabkommen, eine große Schachtel in den Händen.
    „Wir wollen Weihnachtsschmuck anbringen“, rief sie. „Wollen Sie helfen, Hal?“
    „Gern, wenn ich kann“, sagte er. „Wo ist Jo?“
    „Sie ist draußen, Ilexzweige schneiden. Wir wollen Girlanden und Kränze daraus binden, mit Bändern und silbernen Kugeln dazwischen; das sieht zu den roten Beeren besonders hübsch aus.“
    „Dann will ich zu Jo in den Garten gehen, und wir kommen später gemeinsam zum Schmücken.“
    „Der Ilex wächst am Ende des Staudengartens“, rief Lucy ihm nach, als er aus dem Haus ging. Von weitem sah er Jo schon, die eben einen Arm voller Zweige vorsichtig in einen Korb legte. Als er sie anrief, wandte sie ihm ihren strahlenden Blick zu. Glühenden Flammen gleich ringelte sich ihr vom Wind zerzaustes Haar um ihr Gesicht.
    „Ich will dir helfen.“ Sorglos lächelte er ihr zu. Er würde ihr verschweigen, dass er um ihren Schutz besorgt war, solange Carstairs noch in der Gegend vermutet wurde. „Komm, lass dir den Korb abnehmen.“
    Jo stellte ihn ab, doch anstatt den Korb aufzuheben, zog Hal sie in seine Arme und küsste sie zärtlich.
    „Du solltest das Haar immer so tragen, es steht dir gut – meine liebreizende, wilde Barbarin.“
    „Ach, Hal!“, rief sie, lachte jedoch dabei, denn es machte ihr nichts, dass er sie so nannte. Er liebte sie und sie ihn. „Du bist ein Schlimmer! Aber es ist mir gleich. Du machst mich so glücklich.“
    „Das wird hoffentlich immer so bleiben, meine Liebste“, flüsterte er und küsste sie aufs Neue.
    Gegen Ende der Woche reisten Hal und Jo ab. Beim Abschied umarmte Lucy ihre Schwester fest und sagte betrübt: „Wenn ihr doch Weinachten bei uns verbringen könntet. Ohne dich ist es nicht dasselbe, Jo.“
    „Wie sehen uns ja schon sehr bald wieder“, tröstete Jo, ihr die Wange küssend. „Und am Weihnachtsmorgen hast du wenigstens unsere Geschenke – freu dich, von Hal bekommst du etwas ganz Besonderes. Ich begleitete ihn, als er in Truro seine Bank besuchte, und wir machten Einkäufe.“
    „Schreibst du mir, sobald ihr angekommen seid?“, fragte Lucy.
    „Ja, natürlich, Liebes. Bald sind wir ja schon wieder zusammen. Und bis dahin hast du deine Freundinnen. Bestimmt wirst du während der Festtage zu vielen Gesellschaften eingeladen, und sie werden dich auch besuchen, denn Tante Bertha plant ja dieses Jahr ein großes Fest.“
    „Ja, aber es ist auch das erste Weihnachtsfest, an dem wir nicht alle zusammen sind.“
    „Ich weiß; es wird uns allen ein wenig seltsam vorkommen, aber vermutlich hat Marianne dir auch ein Geschenk geschickt – und sie ist im Frühling wieder bei uns.“
    Nach einer letzten Umarmung ließ Jo sich von Hal in die Kutsche helfen. Sie reisten mit der Privatpost, da Hal sich noch nicht um einen neuen Wagen bemüht hatte.
    „Schau nicht so traurig drein“, bat er. „Was bekümmert dich?“
    „Lucy fällt die Trennung so schwer“, erklärte sie. „Sie hatte gehofft, wir würden über Weinachten hier bleiben.“
    „Sie sieht dich ja schon in Kürze wieder, und nächstes Jahr können sie alle während der Festtage nach Bellingham Park kommen.“
    Erwartungsvoll fragte sie: „Sag, Hal, werden wir dort leben, wo es mir so gut gefällt, oder auf dem Besitz deines Vater?“
    „Vermutlich wird er wünschen, dass wir bei ihm leben. Zumindest werden wir häufig bei ihm zu
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