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Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe

Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe

Titel: Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe
Autoren: ANNE HERRIES
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Mr. Reed, sich bedächtig den Kopf kratzend. „Eine Dame wie Sie auf meinem alten Karren?“
    „Was ist denn, Jo?“, fragte Mrs. Horne, die aus dem Salon trat. „Ist etwas passiert?“
    „Hal hatte einen Unfall, Mama! Er ist noch bettlägerig. Ich muss zu ihm! Unbedingt. Nur meint Mr. Reed, es wäre unschicklich, die Fahrt mit ihm auf seinem Wagen zu machen.“
    „Zumindest wäre es außerordentlich unbequem, Kind. Bestimmt wird Tante Bertha dir ihre Kutsche zur Verfügung stellen. Außerdem kann Hal darin mit dir heimkommen, wenn er, wie du sagst, noch nicht ganz wiederhergestellt ist.“
    „Ah, genau, was ich auch dachte“, sagte der Fuhrmann. „Ich fahr Ihrem Wagen voraus, denn der gnädige Herr ist bei mir einlogiert. Ich wohne zwei Meilen vor Truro, von hier aus gesehen. Wissen Sie, ich fand den armen Gentleman nämlich, und meine Frau hat ihn wieder zurechtgeflickt. Ich mein, er ist bald wieder auf dem Damm und kann reisen. Hier ist der Brief, Madam. Und ich geh dann mal zum Stall und red’ mit Ihrem Kutscher.“
    „Ach, danke, danke für Ihr Kommen“, rief Jo. „Bitte, darf ich Ihnen etwas für Ihre Mühe geben?“
    „Nicht der Rede wert, Miss. Musste sowieso in diese Richtung, und Mr. Beverley wird schon alles richten, wenn er wieder flüssig ist.“ Er erklomm seinen Karren und lenkte das Pferd den Stallungen zu.
    Inzwischen hatte Jo den Brief aufgerissen und überflog ihn eilig. „Mama, Hal schreibt, dass jemand auf ihn schoss.“ Sie gab wieder, was Hal über den Unfall geschrieben hatte. „Offensichtlich verdankt er Mr. Reed und seiner Frau sein Leben.“
    „Dann ist wohl anzunehmen, dass der Schütze dieser Schuft Carstairs war. Oder doch ein Wegelagerer? Aber wie auch immer, natürlich musst du Mr. Beverley herbringen. Nimm Geld mit, damit er bei diesen guten Leuten seine Schuld begleichen kann.“
    „Ja, Mama. Ich muss mich jetzt bereit machen. Möglicherweise glaubt Hal genau wie du, dass es ein Wegelagerer war, während diese grässliche Mensch immer noch dort herumstreicht, auf einen weiteren Anschlag bedacht.“
    Mrs. Reeds vorzügliche Suppe und dazu ein Stück frischgebackenes Brot hatten zu seiner Wiederherstellung einiges beigetragen, sodass Hal endlich imstande war, aufzustehen und sich ein wenig repräsentabler herzurichten. Eben machte er sich, noch ein wenig schwach, auf den Weg nach unten, als nach lautem Klopfen die Haustür geöffnet wurde und eine Mädchenstimme zu ihm hinaufdrang. Im nächsten Moment lief Jo ihm die Treppe empor entgegen.
    „Hal!“, rief sie. „Mein Liebster! Wie geht es dir? Wir haben uns solche Sorgen gemacht!“
    „Jo?“ Hal fing sie in seinen Armen auf. „Wieso bist du hier? Ich schrieb dir doch, dass ich komme, sobald es mir besser geht.“
    „Ich musste einfach kommen!“, sagte Jo, und aus ihren Augen glühte ihm ihre ganze Liebe und Leidenschaft entgegen. „Als wir hörten, was passiert war, hat mich auch Mama gedrängt. Vor zwei Tagen kam dein Freund Captain Manton zu uns. Er suchte dich, denn dieser Mensch … Carstairs … der Friedensrichter ließ ihn laufen.“
    „Zum Teufel, was für ein Pfuscher!“, schimpfte Hal wütend. „Ich sah leider nicht, wer auf mich schoss, es könnte genauso gut jemand anders gewesen sein.“ Besorgt schaute er auf sie nieder. „Du hättest nicht herkommen sollen, Liebste. Du warst dabei, wie Carstairs den Mord an meinem Bruder zugab – auch du bist gefährdet.“
    „Ach, Hal, ich musste kommen! Ich war ja so töricht … es tut mir so schrecklich leid, dass ich einfach davonrannte.“
    Er unterbrach sie mit einem Kuss, der ihr den Atem nahm, streichelte ihre Wange und sah sie so zärtlich an, dass ihr die Kehle eng wurde.
    „Es war meine Schuld,“ flüsterte er. „Ich hätte dich nicht küssen dürfen, um dich dann im Ungewissen zu lassen. Natürlich hatte mein Vater bezüglich meiner zukünftigen Gattin spezielle Vorstellungen, und in meiner Sorge um ihn wollte ich ihm folgen, vor allem, da ihn die Entzweiung mit Matt so sehr getroffen hatte. Doch dann traf ich dich, und mir wurde schließlich klar, dass ich unmöglich eine Vernunftehe eingehen kann. Als ich es dir endlich sagen wollte, wurde er abermals krank, und ich konnte ihn nicht allein lassen, noch konnte ich dir schreiben, ohne zuvor mit ihm gesprochen zu haben. Irgendwie gab es nie den richtigen Zeitpunkt.“
    „Ich verstehe dich ja“, sagte Jo mit Tränen in den Augen. „Wenn umgekehrt mein Papa gegen unsere Verbindung gewesen
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