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Hochzeit nach Plan B (German Edition)

Hochzeit nach Plan B (German Edition)

Titel: Hochzeit nach Plan B (German Edition)
Autoren: Milena Mayfeldt
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vertreiben. Das brachte mich jetzt ohnehin nicht weiter.
    Als ich endlich zuhause ankam – mein richtiges Zuhause! – fiel mein Blick zuerst auf Bens Wagen, der am Straßenrand geparkt war. Er war also schon vom Arbeiten zurück.
    Mit einem mulmigen Gefühl betrat ich unsere Wohnung. Hoffentlich merkte er nicht, wie aufgewühlt ich war. Ich konnte ihm schließlich schlecht den Grund dafür erklären.
    Vielleicht hätte ich mir einen weniger sensiblen Mann aussuchen sollen, um ihm seine Verlobte vorzuspielen. Ben jedenfalls sah mit einem Blick, dass etwas mit mir nicht stimmte.
    Er war gerade in der Küche damit beschäftigt, das Essen vorzubereiten – glücklicherweise hatte er von Evelyn ein gewisses Geschick im Umgang mit Lebensmitteln geerbt, das meine Defizite in diesem Bereich mehr als ausglich – und kam mir entgegen, als er mich hörte.
    »Was ist denn los?«, fragte er besorgt, nachdem er in mein Gesicht gesehen hatte.
    Sofort bröckelte meine bis dahin so sorgsam aufrechterhaltende Fassade. Die Tränen schossen mir in die Augen und ich begann hemmungslos zu schluchzen.
    »Um Gottes Willen, ist etwas passiert?«, fragte er entsetzt. »Hatte jemand einen Unfall?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Ist etwas mit Mareikes Baby? Oder mit meiner Familie?«
    Wieder brachte ich nur ein Kopfschütteln zustande.
    Ben runzelte die Stirn, schien aber wenigstens etwas beruhigt zu sein. »Hattest du Ärger bei der Arbeit? Mit deinem Chef? Oder einem Kunden?«
    »Nein«, schniefte ich. Langsam artete das Ganze zu einem bizarren Ratespiel aus.
    Ben wirkte ratlos. »Aber was ist denn dann? Irgendwas hast du doch.«
    Statt einer Antwort gab ich wieder nur ein Schniefen von mir.
    Ben kniff misstrauisch die Augen zusammen.
    »Geht es um einen anderen Mann?«, fragte er heiser.
    Ich konnte nicht antworten. Erschreckt starrte ich ihn an.
    Er schluckte. »Also ja«, stellte er nüchtern fest. »Ein Exfreund von dir?«
    Panik stieg in mir auf. Ich konnte ihm doch nicht von Thomas erzählen! Nicht ausgerechnet jetzt, zehn Tage vor unserer Hochzeit! Trotzdem brachte ich es nicht fertig, ihn anzulügen. Also nickte ich wortlos.
    »Meinst du nicht, es wäre besser, mir jetzt endlich alles zu sagen?«, fragte Ben kühl.
    Ich sackte in mich zusammen, schaffte es aber immerhin gerade noch, mich auf den Beinen zu halten.
    »Ich erzähle dir alles«, versprach ich. »Aber nicht jetzt. Im Moment möchte ich einfach nur allein sein.«
    Ben nickte, doch in seinem Blick lag etwas, das ich nicht deuten konnte. War es Unsicherheit? Verletzter Stolz? Wut?
    »Ich lege mich ein bisschen hin«, sagte ich matt und machte ein paar Schritte in Richtung der Schlafzimmertür. Erst als ich die Klinke schon in der Hand hatte, hielt Ben mich zurück.
    »Hannah?«, fragte er leise. »Bleibt es bei unserem Hochzeitstermin?«
    Mein Gott, was hatte ich angerichtet!
    Ich sah ihn flehentlich an und nickte. Dann verschwand ich im Schlafzimmer und warf mich hemmungslos weinend auf das Bett.
    So konnte ich nicht weitermachen. Es wurde dringend Zeit, dass Ben die Wahrheit erfuhr.
    Noch zehn Tage, schoss es mir durch den Kopf. In zehn Tagen würde sich endlich alles klären.
     

Kapitel 27
     
    Die folgenden Tage bis zum Hochzeitstermin packte ich mir so voll wie möglich.
    Neben etlichen Kundenterminen und mehreren Besprechungen mit Herrn Munkel von der Prange-Bau – und zum Glück ohne Thomas – nahmen mich die Hochzeitsvorbereitungen so in Beschlag, dass ich kaum Zeit zum Nachdenken fand.
    Ben hatte sich wieder etwas beruhigt, nachdem ich ihm mehrfach versichert hatte, dass mein Exfreund nicht zwischen uns stehen würde und ich keinerlei Zweifel daran hatte, dass ich ihn heiraten wollte.
    Allerdings hatte ich dabei vergessen zu erwähnen, dass seine Zweifel an einer Eheschließung mit mir durchaus berechtigt wären, wenn er denn welche hätte. Merkwürdigerweise drängte er mich nicht weiter, nachdem ich ihm aufrichtig versprochen hatte, dass ich nichts mehr für meinen Exfreund empfand.
    Als ich am Morgen unserer Hochzeit aufwachte, war ich die aufgeregteste Braut, die Hamburg je gesehen hatte.
    Ben beobachtete mich belustigt mit einer hochgezogenen Augenbraue, als ich hibbelig mein Toast schmierte und dabei nicht nur zweimal das Messer fallen ließ – einmal hätte ich mir beinahe selbst den kleinen Zeh dabei abgeschnitten – sondern auch noch mein Glas mit dem Orangensaft umschmiss. Schließlich nahm er mir entnervt das Messer aus der Hand und legte mir kurz
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