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Hochzeit in St. George (German Edition)

Hochzeit in St. George (German Edition)

Titel: Hochzeit in St. George (German Edition)
Autoren: Sophia Farago
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nicht mit meiner Gattin verheiratet ist und auch keinen Beweis vorlegen kann, der diese Behauptung untermauern würde. Was ja auch natürlich ist.«
    Roger beugte sich in seinem Stuhl vor und blickte triumphierend in die Runde. »Leider, leider«, sagte er. »Doch in wenigen Tagen werde ich dazu in der Lage sein.« Er machte eine kurze Pause, um diese Nachricht auf alle Anwesenden wirken zu lassen. »Der Pfarrer, der uns getraut hat, du kannst dich doch noch erinnern, chérie, ein reizender älterer Herr, hat mir fest versprochen, in Kürze nach Winchester zu kommen, um Eure Lordschaft von der Richtigkeit meiner Aussage zu überzeugen.«
    Diese Neuigkeit ließ Catharine erschrocken verstummen. Es bestand kein Zweifel, daß der Geistliche nichts von den Machenschaften wußte, die sich hinter seinem Rücken abgespielt hatten. Sicher würde er ohne den geringsten Zweifel ihre Trauung mit Roger bestätigen. Falls der Priester tatsächlich kommen würde.
    Vielleicht war das nur eine weitere Lüge, um Seine Lordschaft zu überzeugen. Richard schien dieselben Zweifel zu hegen. »Und warum ist der Geistliche dann nicht mit Ihnen nach Winchester gereist?« wollte er wissen.
    Der Marquis hob bedauernd beide Arme. »Wichtige seelsorgerische Aufgaben, ein Begräbnis, Sie wissen, ein Priester hat viele Pflichten zu erfüllen. Doch in drei, spätestens vier Tagen ist er da und wird meine Aussage bekräftigen. Du bezweifelst doch nicht, daß er das wird, ma chère? «
    Catharines Atem stockte. Roger schien sich sehr sicher zu sein, daß dieser Pfarrer tatsächlich erschien. Sie spürte den prüfenden Blick des Hausherrn auf sich ruhen. »Natürlich bezweifle ich das.«
    »Gut.« Sir Streighton klopfte mit der Hand auf den Tisch und erhobsich. Die versammelten Herren beeilten sich, es ihm gleichzutun. »Ich habe folgendes entschieden: Der Marquis de la Falaise hat vier Tage Zeit, seine Behauptung, er sei mit Lady Willowby rechtmäßig verheiratet, zu belegen. Sollte ihm das nicht gelingen, so wird er nach Ablauf des vierten Tages den Landkreis verlassen und seine Behauptung nie mehr wiederholen.«
    Richard lächelte zufrieden, und Catharine überlegte bangen Herzens, was in diesen vier Tagen alles geschehen konnte. Roger schickte ein Stoßgebet zum Himmel. Hoffentlich kam dieser dumme Priester rechtzeitig. »Und da nicht eindeutig feststeht, mit welchem der beiden anwesenden Herren die hier anwesende Dame verheiratet ist«, fuhr Sir Streighton fort, »wird der Marquis de la Falaise die folgenden vier Tage auf Wild Rose Manor wohnen. So ist gewährleistet, daß Mylady die Nächte unter demselben Dach wie ihr rechtmäßig angetrauter Ehemann verbringt.«
    Richard wollte energisch protestieren, doch der gestrenge Blick des Friedensrichters ließ keinen Widerspruch zu. So beschloß er, sich jeder Äußerung zu enthalten. Sir Streighton war schließlich auch der Mann, der ihn jederzeit wieder wegen Mordverdachts in Haft nehmen konnte, solange der tatsächliche Mörder frei herumlief. Es war besser, ihn nicht zu erzürnen.
    So kam es also, daß die beiden den vor Genugtuung strotzenden Marquis bei sich aufnehmen mußten. Nach einem kurzen Aufenthalt beim Gasthof »Zum Roten Löwen«, wo Rogers Gepäck eingeladen wurde, zog der Marquis auf Wild Rose Manor ein. Mrs. Mellvin eilte herbei, um den Gast in sein Zimmer zu geleiten, das vor kurzem noch Lord Bridgegate bewohnt hatte.
    »Es ist das schönste Gästezimmer im Haus, Sir«, sagte sie mit einem koketten Lächeln. »Ich hoffe, Sie finden alles zu Ihrer Zufriedenheit vor. Wenn ich geahnt hätte, daß Sie kommen, hätte ich das Bett richten lassen und frisches Wasser bereitgestellt. Das werde ich umgehend nachholen.« Sie eilte vor ihm den Gang hinunter und öffnete die Zimmertür. Roger betrachtete bewundernd ihre roten Locken, die sie zu einem losen Knoten im Nacken zusammengefaßt hatte. Sein Blick ging über ihre wohlgeformte Gestalt in dem aufreizend dekolletierten, tomatenroten Tageskleid. Eine seltsame Haushälterin fürwahr. Und eine ausnehmend begehrenswerte noch dazu.
    »Solange Sie in meiner Nähe sind, brauchen Sie sich keine Sorgen ummeine Zufriedenheit zu machen, Madame«, sagte er mit einem tiefen Blick in ihre braunen Augen. Mrs. Mellvin kicherte und eilte davon, um frische Wäsche zu holen. Natürlich würde sie das Bett dieses interessanten Mannes persönlich überziehen.
    Die nächsten Tage vergingen ohne besondere Ereignisse. Hugh und George gingen wieder fischen oder
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