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Historical Weihnachtsband 1990

Titel: Historical Weihnachtsband 1990
Autoren: Heather Graham
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Deckel des winzigen Schächtelchens.
    Darin lag auf einem Polster aus Watte ein Damenring. In der Mitte befand sich ein großer, viereckig geschliffener Smaragd, der von einem funkelnden Kreis aus kleinen Diamanten umgeben war. „Der ist wunderschön", brachte sie hervor und schaute Daniel an.
    Was hatte das zu bedeuten? War das ein Geschenk, mit dem Männer ihre Geliebten bezahlten? Bitte, o bitte, laß ihn mich nicht fragen, ob ich seine Geliebte werden will, flehte sie insgeheim. So oft sie, getrieben von ihrem Begehren, diese Frage auch schon erwogen hatte, erkannte sie nun doch, daß es ihr das Herz brechen würde, wenn er sie darum bitten würde.
    Daniel las die Fragen in ihren Augen, und obwohl er ihre Verwirrung nicht verstand, erklärte er sich dennoch. „Das war der Ring meiner Mutter, und davor gehörte er meiner Großmutter. Wenn er dir nicht gefällt, kaufe ich dir einen anderen. Es ist nur Tradition in meiner Familie, daß dies der Verlobungsring des ältesten Sohns ist."
    „Verlobung?" hauchte sie und wagte es kaum zu glauben. „Soll das heißen, daß du mich bittest, dich zu heiraten?"
    Daniel nickte. „Ich hätte nie geglaubt, daß ich diese Frage noch einmal stelle. Als Millicent starb . . . nun, um ehrlich zu sein, unsere Ehe war so unglücklich und enttäuschend gewesen, daß ich . . ."
    „Enttäuschend?" Melinda wirkte völlig verdutzt. „Aber ich hab gedacht, du hättest sie abgöttisch geliebt und dieses Haus für sie gebaut!"
    „Zu Anfang habe ich sie ja auch geliebt. Aber dann, als wir hier zusammengelebt haben . . . nun, sie haßte es hier. Wir schienen nie einer Meinung zu sein. Es stimmte nichts zwischen uns. Millicent war verzweifelt unglücklich, und ich habe sie immer weniger gemocht. Alles war meine Schuld, alles. Auch ihr Tod. Weil ich nicht wollte, daß sie geht und Matthew mitnimmt, verstehst du? Ich habe sie praktisch gezwungen, hierzubleiben. Und dann ist sie gestorben."
    „O nein, Daniel, nein!" Melinda trat zu ihm, schlang ihm die Arme um den Nacken und legte den Kopf an seine Brust. „Du darfst dir nicht die Verantwortung für ihren Tod aufbürden. Kein Mensch wählt die Art seines Todes ... es geschieht einfach. Das lag nicht in deinen Händen."
    „Vielleicht. Ich weiß es nicht. Aber ich beschloß, daß ich nie wieder heiraten wollte.
    Nach dem Tod von Matthew wollte ich auch keine Kinder mehr. Und ich kann nicht gut mit Frauen umgehen. Ich bin ungehobelt und übellaunig. Ich weiß nie, was das Richtige zu sagen wäre, und verletze sie schließlich immer. Und ich liebe dieses Land
    . . . nur hier will ich leben. Aber Frauen hassen seine Einsamkeit und Unfruchtbarkeit. Lange ist mir das gleich gewesen. Ich habe mich nicht mehr zur Liebe fähig gefühlt. So war es leicht, sie zu vermeiden."
    Er seufzte. „Dann bist du gekommen. Dir konnte ich nicht aus dem Weg gehen. Ich konnte nicht davonrennen oder dich fortstoßen. Du hast dich einfach behauptet und mir alles mit gleicher Münze heimgezahlt. Und du warst so verflixt schön, so begehrenswert. Völlig umgekrempelt hast du mich. Du hast Licht in mein Leben gebracht und mir gezeigt, wie kalt und einsam ich jahrelang gewesen bin. Du hast den Wunsch in mir geweckt, mehr zu bekommen als das. Melinda, ich liebe dich.
    Ohne dich will ich nicht mehr leben. Ich möchte dich heiraten. Sagst du ja? Kannst du dich dazu durchringen, mich . . ."
    Daniel sah sie so voller Hoffnung und Beklommenheit an, daß Melinda lachen mußte. Sie schlang ihm die Arme um den Nacken. „Ja! Ja, du törichter Mann.
    Natürlich werde ich dich heiraten. Ich liebe dich."
    Glücklich grinste er. Dann zwang er sich, ernst zu werden. „Bist du sicher? Ich weiß, du magst das Panhandle nicht, aber ich . .."
    Wieder lachte Melinda. „Es ist mir gleich, wo ich lebe, solange ich nur bei dir bin.
    Allein das ist wichtig. Außerdem finde ich inzwischen, daß es in gewisser Hinsicht sogar hübsch ist. . . auf seine eigene Art."
    Strahlend nahm Daniel sie in die Arme und küßte sie liebevoll. Doch als die Leidenschaft in ihm wuchs, wurde sein Kuß drängender, und Melinda öffnete die Lippen, um ihm Zugang zu ihrem Mund zu gewähren. Ihre Zungen begegneten sich und umspielten einander, bis Daniels Haut zu glühen schien und sein Atem stoßweise kam. Schließlich zog er sich zurück und schaute Melinda fragend an.
    Als Antwort zog sie lächelnd seinen Kopf wieder zu sich herab. Da küßte Daniel sie innig und hob sie dann auf die Arme, um sie aus dem Zimmer
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