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HISTORICAL WEIHNACHTEN Band 01

HISTORICAL WEIHNACHTEN Band 01

Titel: HISTORICAL WEIHNACHTEN Band 01
Autoren: Deborah Simmons , Jo Beverley , Margaret Moore
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widersprechen, während sie weiter auf den Priester und die Gäste warteten. Zwar waren alle, die auf Campions Land lebten, eingeladen worden, um an der Zeremonie teilzuhaben, doch bislang war noch keiner von ihnen in den Saal gekommen, als würden sie auf ein geheimes Zeichen warten.
    Als Joy nach dem Grund fragte, erklärte Wilda ihr, niemand wage es, der Erste am Neujahrstag zu sein. Offenbar war derjenige, der als Erster die Schwelle überschritt, in irgendeiner Weise für das Wohl und Wehe des ganzen neuen Jahres verantwortlich, auch wenn Joy dies nicht so ganz nachvollziehen konnte. Da sie und Campion am Abend zuvor kurz vor Mitternacht zurückgekehrt waren, schauten nun alle gebannt zur Tür und warteten darauf, dass jemand offiziell als Erster hereinkam.
    Joy wollte eben die Geduld angesichts eines solchen Unsinns verlieren, als draußen große Unruhe entstand. Es hörte sich an, als würden sich zahlreiche Pferde nähern, während jemand etwas davon rief, vor dem Tor habe sich eine Gruppe eingefunden.
    Handelte es sich um Hochzeitsgäste?
    Joy überlegte, wie unerwartet sie selbst hier an der Burg eingetroffen war, und kam zu dem Schluss, dass sich unmöglich sagen ließ, wer nun hergekommen war. Fast so gebannt wie Wilda schaute auch sie zur Tür und wartete. Für Aberglauben hatte sie nicht viel übrig, aber dies war jetzt auch ihr Zuhause, und jeder, der hier eintrat, würde auch mit ihr zu tun haben.
    Schweigen legte sich über den Saal, da alle Bediensteten innehielten und den Blick ebenfalls auf die große Tür richteten. Die wurde im nächsten Moment aufgerissen, und ein riesiger Ritter trat ein, dem weitere Männer folgten. Einen Augenblick lang stand Joy vor Schreck wie erstarrt da und beobachtete, wie der Fremde den Helm abnahm und sein dunkles Haar schüttelte – sein sonderbar vertraut wirkendes dunkles Haar –, dann brandete Jubel auf, da alle die Ankunft dieses Mannes als ein gutes Omen für das neue Jahr ansahen.
    Während Campion auf den Mann zueilte, um ihn in die Arme zu schließen, riefen die Bediensteten begeistert: „Mylord Wessex!“
    Wessex? War das Campions ältester Sohn Dunstan? Joy versuchte immer noch, dem Mann einen Namen zuzuordnen, da scharten sich weitere Gäste um sie: große, dunkelhaarige Männer, elegante Damen in edler Kleidung, schreiende Kinder, Diener und Vorreiter, die alle aufgeregt durcheinanderredeten, während Hunde zur Begrüßung dazwischenbellten. Es war ein schier ohrenbetäubender Lärm, und doch musste Joy lächeln.
    Es war Campions Familie, und noch nie hatte sie ein so herzliches und schönes Wiedersehen miterlebt. Zwar versuchte sie, auf Abstand zu bleiben, da sie sich nicht zwischen Campion und seine Söhne drängen wollte, doch zu ihrem Erstaunen wurde sie von einer zierlichen Frau mit braunem Haar umarmt. „Guten Tag, ich bin Marion, Dunstans Frau“, sagte sie und lächelte Joy freundlich an, wobei sich Grübchen in ihren Wangen bildeten.
    Joy erwiderte das Lächeln, wusste aber nicht so recht, wie sie reagieren sollte, als sich auf einmal ein Arm um sie legte und sie an Campions warmen, starken Körper gezogen wurde.
    Glücklich lehnte sie sich gegen ihn und betrachtete sich nicht länger als schwach, nur weil sie seinen angebotenen Schutz annahm – Schutz vor dieser Familie, von der sie sich im ersten Moment ein wenig überwältigt fühlte, weil sie so groß und laut war.
    Vermutlich hätte sie sich winzig klein und unbedeutend gefühlt, wäre da nicht Marion gewesen, die trotz ihrer noch zierlicheren Statur so beeindruckend wirkte wie alle anderen.
    So plötzlich, wie der Tumult begonnen hatte, war er auch wieder vorüber. Es herrschte nur noch leises Murmeln, während sich alle Blicke auf Campion richteten.
    Wie macht er das nur, dass ihm jeder fast wie von selbst seine Aufmerksamkeit schenkt?, wunderte sich Joy, die von Stolz und auch von einem Hauch Ehrfurcht erfüllt war. Als sie sein Lächeln sah, erkannte sie, wie glücklich ihn seine Besucher machten. „Willkommen, meine Söhne. Aber warum habt ihr euch bei diesem Wetter auf den Weg gemacht?“
    „Wir waren alle schon bis Wessex gekommen“, antwortete einer aus der Gruppe.
    „Aye, und seit drei Wochen haben sie alle nichts Besseres zu tun als mir meine Vorräte wegzuessen“, beklagte sich der Größere, der Dunstan genannt wurde. „Aber wir scheuten davor zurück, die letzten Meilen bis hierher in Angriff zu nehmen, solange der Schneefall nicht aufgehört hatte.“
    Campion lachte
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