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Historical Saison Band 17

Historical Saison Band 17

Titel: Historical Saison Band 17
Autoren: Isabelle Goddard , Elizabeth Beacon
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Fenster blickte. „Außerdem sollst du nicht die alte Jungfer spielen, wenn die ganze Familie sich doch nichts anderes wünscht, als dass du dich gut unterhältst. Ashburton ist zu jeder Zeit wunderschön, aber im Hochsommer ist es dort besonders zauberhaft“, fuhr ihre Mutter fort, als könnte die Schönheit der Natur und des Familiensitzes der Seabornes Jessica über die Tatsache hinwegtrösten, dass sie sich ihrem Gastgeber gegenüber zusammenreißen musste.
    „Es macht mir immer viel Freude, Tante Melissa und die Kinder zu besuchen“, erwiderte sie nur vage.
    „Stimmt, es wird fast so sein wie in früheren Zeiten“, meinte Lady Pendle glücklich.
    „Fast“, bestätigte Jessica trocken und dachte daran, wie hingebungsvoll sie Jack früher bewundert hatte und wie sie ihm immer auf dem Fuß gefolgt war … wie ein ergebenes kleines Hündchen.
    Damals war sie davon überzeugt gewesen, dass sie füreinander bestimmt waren, und in ihren Träumen von einer märchenhaften Hochzeit und dem ewigen Glück hatte er immer die Rolle ihres Bräutigams eingenommen. Doch dann war sie eines Tages mit dem Lieblingspferd ihres Vaters mitten in einem heftigen Sommergewitter ausgeritten und hatte sich schwer verletzt. An den Folgen litt sie noch heute.
    Vergiss deine Kindheitstorheiten, ermahnte sie sich und kam zu dem Schluss, dass in der stürmischen Familiengeschichte der Seabornes kein Paar weniger zusammengepasst hätte als Jack und sie. Der Sommeraufenthalt auf Ashburton würde ein angenehmes Zwischenspiel sein, bevor Jessica sich endgültig ihrer wahren Bestimmung widmete. Und zwar allein.

2. KAPITEL
    A ls sie Jack am folgenden Tag im Park spazieren gehen sah, erkannte Jessica plötzlich, warum ihr bei dem Gedanken an die geplante Gesellschaft so unbehaglich zumute war. Sie entdeckte ihn lange, bevor er den Landauer der Pendles bemerkte. Trotz der plaudernden Leute überall und der fröhlichen Zurufe seiner Freunde sah er einsam aus.
    Und gleich darauf erkannte Jessica, warum er ihr so erschien – selbst jetzt noch erwartete sie, Richard an seiner Seite zu sehen. Die beiden Cousins waren als Jungen unzertrennlich gewesen und hatten auch als junge Männer viel zusammen unternommen. Plötzlich wurde ihr auch bewusst, warum Jack beschlossen hatte zu heiraten. Ein entsetztes Keuchen entfuhr ihr, das sie sofort in ein Hüsteln zu verwandeln suchte. Natürlich! Er hoffte, dadurch seinen Taugenichts von einem Erben wieder nach Hause zu locken. Denn wenn Richard feststellte, dass Jack verheiratet war, gab es auch kaum mehr ein Risiko für ihn, das Oberhaupt der Familie zu werden – und damit eine riesige Verantwortung übernehmen zu müssen.
    Was für ein unromantischer Grund für eine Heirat! Am liebsten hätte sie Jack trotz der vielen Leute an den Kopf geworfen, welch ein Narr er doch war.
    „Dummkopf“, sagte sie leise, weil er in diesem Moment bereits auf sie zugeschlendert kam. Es war, als hätten Jessicas finstere Gedanken ihn magisch angezogen.
    „Dettingham“, begrüßte ihr Vater ihn herzlich.
    „Euer Gnaden.“ Betont freundlich hielt ihre Mutter Jack zur Begrüßung die Hand hin, um in aller Öffentlichkeit deutlich zu machen, was sie von den letzten Gerüchten über den Duke hielt.
    „Jack …“, brachte Jessica tonlos hervor und konnte sich gerade noch zurückhalten, um ihn nicht direkt anzuherrschen, was in aller Welt er sich eigentlich dabei gedacht hatte, seinen albernen Cousin auf diese hanebüchene Weise aus seinem Versteck aufscheuchen zu wollen.
    „Wirklich, Jessica, ich habe dich zwar gebeten, freundlich zu ihm zu sein, aber in der Öffentlichkeit seinen Vornamen zu verwenden, geht ein wenig zu weit“, tadelte Lady Pendle sie geistesabwesend, da sie damit beschäftigt war, ihrem Gatten einen sanften Tritt vor das Schienbein zu verpassen. Irgendjemand musste ihn daran erinnern, dass er nicht so offen seine Freude zeigen durfte. Man merkte ihm an, dass er sich nichts Schöneres vorstellen konnte, als seine Tochter und den Duke of Dettingham in ein vertrauliches Gespräch vertieft zu sehen.
    „Haben Sie Ihrer Mama wirklich etwas so Schwieriges versprochen, Prinzessin?“, fragte er mit diesem strahlenden Lächeln, das stets die seltsamsten Gefühle in ihr auszulösen drohte.
    „Wenn ich es täte, würde ich ebenso schnell zum Lügner werden wie Sie, Euer Gnaden“, sagte Jessica mit einem vorwurfsvollen Blick. Jack schien entschlossen zu sein, unter keinen Umständen auf ihren verhassten
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