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Historical Saison Band 17

Historical Saison Band 17

Titel: Historical Saison Band 17
Autoren: Isabelle Goddard , Elizabeth Beacon
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Duke von seinem Diener gescholten wurde.
    „In der Tat“, erwiderte Jack gelassen und teilte Brandt dann mit, er könne als Strafe für seine Unverschämtheit zu Fuß nach Hause zurückkehren.
    „Sehr wohl, Euer Gnaden“, sagte der Mann fröhlich und machte sich mit raschen Schritten auf den Weg, während Jack den Zweispänner in Bewegung setzte.
    Nicht weit entfernt von seinem Haus am Grosvenor Square traf er seinen Knecht. Der Bursche warf seinem Herrn einen wissenden Blick zu, bevor er davonschlenderte. Sie musste schmunzeln.
    „Wo in aller Welt haben Sie den aufgegabelt?“, fragte Jessica amüsiert.
    „In einer der finstersten Gegenden Londons! Aber er wird der beste Jockey werden, den ich je hatte … wenn er endlich lernt, jenen zuzuhören, die mehr von der Kunst verstehen als er.“
    „Also haben Sie einen Gossenjungen zu Ihrem Stallburschen ernannt?“, neckte sie ihn, fand sein Verhalten aber insgeheim liebenswert, ganz besonders im Vergleich zu der Art, wie die meisten Herrschaften mit ihren Dienern umgingen.
    „Meine Dienerschaft ist sorgsam ausgewählt, Miss Pendle. Ein Stirnrunzeln genügt, und schon überschlagen sie sich in ihrem Eifer, meine Wünsche zu erfüllen.“
    „Wie sehr die Dinge auf Ashburton sich doch verändert haben müssen“, meinte sie mit einem gespielten Seufzer. „Ich kann es kaum erwarten, das zu sehen.“
    „Dann werden Sie herbe enttäuscht werden. Eigentlich habe ich dort nicht mehr viel zu sagen. Meine Angestellten sind davon überzeugt, dass sie den Haushalt sehr viel besser leiten als ich.“
    „Und haben wahrscheinlich sogar recht“, lachte Jessica und sah ihm dabei zu, wie er geschickt seine Pferde durch den Verkehr lenkte.
    „Wo fahren wir eigentlich hin?“ Sie hielt unwillkürlich ihren Hut fest und band die Bänder etwas straffer, als Jack seine Pferde mit einem lauten Schnalzen antrieb.
    „Irgendwohin, wo die Pferde ihren Auslauf bekommen können und wir ein wenig frische Luft“, erwiderte er geistesabwesend, während er ein Fuhrwerk überholte, und bändigte seine nervösen Pferde, die beim Anblick eines Damensonnenschirms in einem zugegeben sehr giftigen Grünton zu scheuen drohten.
    „Beschwören wir damit keinen Klatsch herauf?“, protestierte Jessica halbherzig.
    „Gibt es nicht immer Klatsch?“, fragte er zynisch.
    „Über Sie, ja“, stimmte sie zu. Aber ganz gewiss nicht oft über die hinkende, respektable Miss Pendle, fügte sie in Gedanken hinzu. Eine aufrührerische innere Stimme flüsterte ihr zu, dass es höchste Zeit wurde, den Klatschbasen ein wenig Futter für ihre lächerlichen Geschichten zu liefern – und einfach mal den Augenblick zu genießen.
    „Außerdem werden doch wohl nicht einmal die Klatschmäuler glauben, dass Lord und Lady Pendle mir erlaubt haben, ihr Lämmchen vor ihren Augen zu entführen. Also beruhigen Sie sich, Prinzessin. Ich verspreche, Sie gesund und munter und mit verhältnismäßig unbeflecktem Ruf wieder zu Hause abzuliefern.“
    „Da es mein letzter Auftritt in der guten Gesellschaft ist, macht es wohl auch nichts mehr aus, was die Leute über mich sagen werden“, antwortete Jessica achselzuckend.
    „Was meinen Sie damit?“
    „Das ist doch wohl offensichtlich.“
    „Nicht für mich.“
    „Ich bin eine alte Jungfer, und ich habe nicht die Absicht, weiter an Bällen teilzunehmen. Es kam mir schon immer unsinnig vor, dass alle nach London ziehen, obwohl es auf dem Land doch viel schöner ist. Und das nur, um die kostbare Sommerzeit bei viel zu großer Hitze auf langweiligen Gesellschaften zu verbringen. Noch dazu in einer Stadt, die im Frühling und Sommer wirklich unangenehm riecht.“
    „Vielleicht stimmt das“, sagte er, „aber Sie sind viel zu jung, um schon jede Hoffnung aufzugeben. Nicht, dass Sie sich je auch nur die kleinste Mühe gegeben hätten, Aufmerksamkeit zu erregen, nicht einmal als Debütantin … Warum eigentlich?“
    „Ist das nicht ebenfalls offensichtlich?“, fragte sie ungeduldig.
    „Ich muss mich wiederholen: für mich nicht. Was entweder bedeutet, dass ich besonders dumm bin oder dass Sie sich irren. Wie verhält man sich am besten in einer Situation, in der eine Dame behauptet, Schwarz sei Weiß, wenn man ganz genau weiß, dass sie unrecht hat?“, überlegte er laut. Wie unerträglich selbstsicher er doch sein konnte!
    „Sie könnten es ja mal mit Schweigen versuchen.“
    „Ist das Ihre Methode, Jessica? Schüchtern Sie mit Ihrer stillen, skeptischen Art alle Ihre
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