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Historical Saison Band 12

Historical Saison Band 12

Titel: Historical Saison Band 12
Autoren: Julia Justiss Sylvia Andrew Diane Gaston
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Stallmeister im Dienste von Viscount Pomroy, Tanners bestem Freund.
    Seit ihrer Londoner Saison hatte Marlena nicht mehr an Pomroy gedacht. Sie hatte ihn als vergnügungssüchtigen Schürzenjäger in Erinnerung. Hinter vorgehaltenen Fächern hatten Eliza und sie über seine Possen gelacht, aber sie hatten nie für ihn geschwärmt wie für seinen Freund Tanner. Obgleich sie zu diesem Zeitpunkt noch sehr unerfahren gewesen waren, schien es ihnen zu leichtsinnig, sich auf Pomroy einzulassen.
    Unglücklicherweise hatte ihre Menschenkenntnis sie bei Corland im Stich gelassen. Zu spät war sie hinter die wahre Natur ihres Gatten gekommen.
    Während Marlena neben Tanner herging, fühlte sie sich fast wieder wie das sorgenfreie Mädchen, das jeden Augenblick seiner Saison genoss. Tanner brachte sie zum Lachen – erstmals seit Elizas Erkrankung. Stell dir nur vor, Eliza! Ich bin mit dem Marquess of Tannerton verheiratet. Wenn auch nur zum Schein und unter falschem Namen.
    Die Realität holte sie ein, als sie Mr Davies’ Pferd an der Tränke vor dem Gasthaus erblickte. Sie war die verschwundene Viscountess, die verzweifelt versuchte, ein weiteres Mal zu fliehen. Sie war weder die Gattin des Marquess of Tannerton noch die einfache Mrs Lear. Sie war nicht einmal Miss Brown. Sie galt als Mörderin, und wenn Tanner als ihr Helfer erwischt wurde, würde ihn dieselbe Strafe ereilen wie sie – der Galgen.
    Aufmunternd drückte Tanner ihre linke Hand, während sie auf die Tür des Gasthofs zugingen. „Wie fühlen sie sich, Mrs Lear?“
    „Ein wenig nervös, Mr Lear“, erwiderte sie.
    „Wir werden das schon schaffen“, sagte er.
    Sie hielt ihn zurück. „Tanner“, flüsterte sie.
    Er warf ihr einen warnenden Blick zu. „Ich heiße Adam.“
    Sie biss sich auf die Unterlippe. Solche Fehler durfte sie kein zweites Mal machen. „Verhalten Sie sich nicht wie ein Marquess.“
    Er sah sie erstaunt an.
    „Kommandieren Sie die Leute nicht herum“, fügte sie erläuternd hinzu.
    Fragend legte er den Kopf zur Seite. „Kommandiere ich die Leute herum?“
    Sie nickte.
    Der Gastwirt kam auf sie zu. „Guten Tag! Sind Sie die Eheleute, die das Unglück überlebt haben?“
    Mr Davies hatte in der Tat über sie geredet.
    „Ja, das sind wir“, antwortete Tanner reserviert. „Und wir brauchen ein Zimmer für die Nacht.“
    „Sofern Sie eins frei haben“, ergänzte Marlena.
    Der Gastwirt lächelte. „Machen Sie sich keine Sorgen. Wir werden dafür sorgen, dass Sie es bequem haben. Sollten Sie hungrig sein, gibt es in der Schankstube Essen. Wir haben gebratenen Seelachs. Nach Ihrem schrecklichen Erlebnis würden wir Sie gern dazu einladen.“
    Seine Freundlichkeit rührte Marlena.
    „Vielen Dank“, sagte Tanner. Er lachte. „Ich hätte auch nichts gegen einen großen Krug Bier einzuwenden.“
    Der Wirt klopfte ihm auf die Schulter. „Also Bier. Und für Sie, Mrs …?“
    „Mrs Lear.“ Sie räusperte sich. „Ich hätte gern ein Glas Apfelwein, wenn Sie das haben.“
    „Natürlich haben wir das“, versicherte der Gastwirt.
    Wenig später hatten sie Platz genommen, und die Getränke wurden ihnen serviert. Marlena sah, wie Mr Davies ihnen einen verstohlenen Blick zuwarf, bevor er von seinem Hocker glitt und hinausging.
    Eine Frau mit weißer Schürze kam zu ihnen an den Tisch. „Ich bin Mrs Gwynne. Herzlich willkommen in unserem Gasthaus. Mein Mann hat mir gesagt, dass Sie hier sind. Sie sind Überlebende des Schiffsunglücks, nicht wahr?“
    „Ja, das sind wir.“ Tanner streckte die rechte Hand aus. „Angenehm, Ihre Bekanntschaft zu machen, Mrs Gwynne.“
    „Oh, Sie müssen Schreckliches durchgemacht haben!“ Sie schüttelte Tanner und Marlena die Hand. „Was kann ich für Sie tun? Außer Ihnen ein schönes Zimmer zu geben und Ihnen etwas zu essen zu bringen? Sicher benötigen Sie etwas?“
    Tanner rieb sich das Kinn, das noch stoppeliger war als am Morgen. Marlena hätte es gern berührt.
    „Wir haben nur das, was wir am Leibe tragen“, erklärte Tanner. „Gibt es einen Laden, wo wir das Nötigste kaufen können?“
    Die Wirtin tätschelte seinen linken Unterarm. „Natürlich gibt es ein Geschäft. Wenn Sie mir sagen, was Sie brauchen, werde ich alles für Sie holen.“
    „Das ist nicht nötig. Ich werde selbst in den Laden gehen.“ Tanner schaute von Marlena zur Wirtin. „Ich habe jedoch an etwas anderes gedacht, das Sie für uns tun könnten.“
    „Sagen Sie es nur, Mr Lear. Ich werde es sofort
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