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Historical Exklusiv Band 42

Historical Exklusiv Band 42

Titel: Historical Exklusiv Band 42
Autoren: Louise Allen , Diane Gaston
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Volltreffer, als die Tür aufging und Zenobia völlig entsetzt auf der Schwelle stand.
    „Oh, nein!“, jammerte sie und brach auf der Stelle in Tränen aus. Mehr als nur ein feuchtes Schimmern hatte Talitha nie bei ihr gesehen, entsetzt ließ sie daher das Kissen fallen, lief zu ihr und umarmte sie.
    „Zenna, Liebes, was ist los?“
    „Ich dachte … ich dachte, ich hätte das Richtige getan, als ich Lord Arndale erlaubt habe, einzutreten. Ich habe wirklich geglaubt, dass er dich liebt, aber die ganze Zeit hatte er nur vor, sich dir aufzudrängen, und du musstest dich zur Wehr setzen …“
    „Mich aufdrängen …!“
    „Sei still, Nick, siehst du nicht, dass sie ganz aufgelöst ist? Wir haben uns eine Kissenschlacht geliefert, liebste Zenna, mehr nicht. Er liebt mich tatsächlich und wir werden heiraten.“
    „Wirklich?“
    „Wirklich.“ Ernsthaft betrachtete Talitha ihre jetzt vor Scham errötende Freundin, als sie in ihrer Tasche nach einem Taschentuch fahndete. „Wieso hast du Nick eigentlich hereingelassen? Du hast mir doch versprochen, es nicht zu tun.“
    „Ich habe ihn gefragt, ob er seine Töchter in meine Schule schicken würde“, erklärte Zenobia verteidigend und schnaubte sich die Nase. „Er sagte, aber natürlich, ja – und damit war er ein zukünftiges Elternteil. Also durfte ich ihn auch hereinlassen.“
    „Das würden wir doch auch, oder, Liebling?“, fragte Nick.
    „Würden was?“ Talitha war zu erstaunt über Zenobias falsches Spiel, um seiner Frage folgen zu können.
    „Unsere Töchter hierherschicken.“
    „Unsere Töchter? Oh!“ Talitha starrte Nick an, und Röte breitete sich über ihr Gesicht aus. „Du hättest gerne Töchter?“
    „Zwei Töchter und zwei Söhne erscheinen mir angemessen, aber darüber müssen wir uns natürlich noch ausführlich unterhalten.“
    „Entschuldigung“, unterbrach Zenobia sie bestimmt. Auf ihrem Gesicht lag wieder der übliche lehrerinnenhafte Ausdruck, gemildert allerdings durch ihre rosa schimmernde Nasenspitze, „aber ich möchte darauf hinweisen, dass dies eine äußerst unschickliche Unterhaltung ist und wir besser nach unten gingen. Talitha, ich gehe davon aus, dass Seine Lordschaft noch einiges zu erledigen hat und dich aufsuchen wird, sobald du morgen nach London zurückgekehrt bist. Wohin ich dich begleiten werde.“
    Angesichts solch schwerer Geschütze gab Nick würdevoll klein bei. Seine Verbeugung auf der staubigen Schwelle war makellos, sein Gesicht vollkommen ernst, als er sagte: „Sie haben vollkommen Recht, Miss Scott. Miss Grey, mit Ihrer Erlaubnis werde ich Sie morgen Nachmittag aufsuchen.“
    Er verdarb die Wirkung, indem er Talitha, sehr zu deren Entzücken, bei den Schultern packte und ausgiebig küsste. „Tallie, mein Schatz, ich bete dich an.“ Und damit war er verschwunden.

22. KAPITEL
    N ervös saß die frischgebackene Lady Arndale in die spitzenverbrämten Kissen gekuschelt auf ihrem breiten Bett. Ihr Bett, ihr Zimmer, ihr Haus. Heronsholt erstand vor ihrem geistigen Auge, eine Masse grauen Steins und roter Ziegel, die verschwommen im Zwielicht aufragte, eine klassische Vorderfront mit irgendwie willkürlich angebauten Seitenflügeln.
    Nick hatte ihr wenig Gelegenheit gegeben, das Haus genauer zu betrachten, das mit Blick auf ein sanft gewelltes Tal inmitten der Wälder von Hertfordshire lag. Er hatte sie an einer Reihe knicksender und sich verbeugender Dienstboten vorbeigelenkt, sie den Händen der strahlenden Hausdame übergeben und verkündet, Dinner solle in einer Stunde serviert werden.
    Sobald sie zu ihm in den Speisesaal kam, musste sie den vollständig versammelten Lakaien und einem beeindruckenden Butler entgegentreten. Voller Sorge blickte Talitha über den polierten Mahagonitisch hinweg zu Nick und suchte seinen Blick. Gelassen, zuversichtlich und wohlwollend schaute er sie an. Augenblicklich beruhigt, hob sie das Kinn an und lächelte. Ihre Lakaien, ihr Butler – und sie würde sich von keinem von ihnen einschüchtern lassen.
    Nick war an ihrer Seite, um ihr den Stuhl heranzuschieben, und sie strahlte ihn an. „Danke, Mylord.“
    „Danke dir, Mylady“, flüsterte er zurück. „Morgen nehmen wir drei Zwischenplatten aus dem Tisch und speisen in aller Gemütlichkeit zu Abend.“
    Heute Abend jedoch wollte er, dass sie die Bediensteten beeindruckte, das wusste sie. Auf dem Weg von London hierher hatte er ihr sämtliche Namen aufgezählt. Nach der traumhaften Hochzeit und dem verschwenderisch
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