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Historical Exklusiv Band 42

Historical Exklusiv Band 42

Titel: Historical Exklusiv Band 42
Autoren: Louise Allen , Diane Gaston
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habe ich es so gemeint.“ Behutsam strich Nick ihr mit dem Finger über die Wange. „Dein Gesicht ist schmutzig. Habe ich dir eben wehgetan?“
    „Nein, ich denke nicht. Nick, warum hast du es mir nie gesagt? Du hast mir all diese Gründe aufgezählt, warum ich dich heiraten soll, aber nicht ein einziges Mal den einzigen Grund erwähnt, der mir wichtig ist.“
    „Ich wusste nicht, dass ich dich liebe“, gab er zu und betrachtete sie reumütig. „Ich hatte nicht die leiseste Ahnung. Ich wusste, dass ich dich begehre, aber das hat mich nur blind für das gemacht, was ich außerdem für dich empfinde.“ Er schüttelte den Kopf, offensichtlich bemüht, sich selbst klar zu werden über seine Gefühle. „Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, du hast mich zur Weißglut getrieben und mich vor ein Rätsel gestellt. Ich wollte dich beschützen und dich leidenschaftlich lieben – und gleichzeitig wollte ich dich die halbe Zeit schütteln. Woher sollte ich wissen, dass ich dich liebe? Ich habe noch nie jemanden geliebt.“
    „Ich auch nicht.“
    „Dann liebst du mich? Und das nach allem, was ich dir angetan habe? Ich habe dich auf offener Straße beleidigt, in deinem Leben herumgeschnüffelt, deine Freundinnen missbilligt, dich auf die unschicklichste Art und Weise geküsst, dich kompromittiert …“
    „… dich um mich gekümmert, meinen Ruf gerettet, für mich gekämpft, mich zum Lachen gebracht und mich dazu gebracht, mich äußerst verkommen und absolut schockierend zu benehmen.“
    „Warum wolltest du mich dann nicht heiraten, als ich dich gefragt habe, du verflixter kleiner Teufel?“
    Liebevoll verzweifelt blickte Talitha ihn an. „Ich sollte einwilligen, einen Mann zu heiraten, der mich darüber belehrt, dass ich ruiniert bin und ihn nehmen muss ? Einen Mann, den ich kurz zuvor seiner Tante habe erzählen hören, dass sich damit seine Pläne zerschlagen hätten, eine nette, junge Dame aus der Gesellschaft mit besten Beziehungen zu ehelichen?“
    „Ja, ich sehe ein, dass dies in Betracht gezogen werden musste.“ Fest blickte Nick ihr in die Augen, die Belustigung in seinem Blick war komplett verschwunden. „Diese nette, junge Dame aus der Gesellschaft wäre ein schrecklicher Fehler gewesen. Ich hätte mich innerhalb eines Monats zu Tode gelangweilt. Was ich will – was ich brauche  – ist eine wunderschöne, skandalträchtige, streitsüchtige Hutmacherin.“
    „Sollte das etwa ein Antrag gewesen sein, Euer Lordschaft?“
    „Das ist in der Tat ein Antrag, Miss Grey. Würden Sie mir die Ehre erweisen, meine Frau zu werden?“ Nick trat zurück und ließ sie los, als wolle er ihre Antwort genauso wenig zwingen wie sie selbst.
    Talitha knickste höflich. „Danke, Euer Lordschaft, von Herzen gern.“
    Das Gefühl, dass dies alles nur ein Traum sein konnte – ein unmöglicher, wunderbarer Traum – wurde beiseitegefegt, als Nick sie in die Arme schloss und ins Haus trug. Drinnen stellte er sie auf die Füße und küsste sie mit einer Gründlichkeit, die sie sich selbst in ihren wildesten Träumen nicht hätte vorstellen können. Dies hier war in der Tat echt.
    Schließlich gelang es Talitha, sich zu befreien. Mit ausgestreckten Armen hielt sie sich ihn vom Leib. „Nick, sag mir ehrlich, wird deine Familie sehr schockiert sein über eine solche Mesalliance? Ich könnte es nicht ertragen, der Grund für eure Entfremdung zu sein.“
    „Meine Tante liebt dich bereits, William sieht zu dir auf wie zu einer Schwester, meine diversen Großtanten und Großonkel, die du bisher noch nicht kennen gelernt hast, werden mir dazu gratulieren, dass ich eine so charmante Braut für mich gewinnen konnte, und meine liebe Mama, die in Bath eine Reihe komplett eingebildeter Wehwehchen auskuriert, wird dich anbeten. Außerdem gibt es da noch ein schlagendes Argument.“
    Misstrauisch betrachtete Talitha das Zwinkern in seinen Augen. „Und das wäre?“
    „Wie kostengünstig du als Ehefrau bist, weil du dir deine eigenen Hüte anfertigen kannst. Ich muss dir schließlich nur einen Bruchteil des normalerweise üblichen Kleidergeldes auszahlen.“
    „Du Ungeheuer!“ Talitha packte sich ein Kissen von dem mottenzerfressenen Sofa, dem einzig verbliebenen Möbelstück auf dem Dachboden, und holte damit nach Nick aus. Er revanchierte sich mit dem Gegenstück, und im Nu wirbelte ein Schneesturm aus Staub und Federn durch den Raum. Vor Lachen und Husten kaum zu Atem kommend, landete Talitha gerade in dem Moment einen
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