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Historical Exklusiv Band 36

Historical Exklusiv Band 36

Titel: Historical Exklusiv Band 36
Autoren: S Westleigh
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Leute aus dem Herrenhaus schon ganz in der Nähe, eilten ihnen laut rufend zu Hilfe, während Charles’ Männer bereits von ihren Pferden sprangen. Catherine legte schützend den Arm um Laurie.
    Charles hielt Catherine umschlungen. Seine Stimme versagte ihm den Dienst, seine Kehle war wie zugeschnürt, ihm blieb nur, sie fest in die Arme zu nehmen, als wollte er sie nie wieder loslassen. Schließlich brachte er doch ein paar Worte heraus. „Bist du verletzt?“
    Er spürte, wie sie den Kopf schüttelte, denn auch ihr fiel das Sprechen schwer. Erschrocken hob Charles ihr Gesicht an, um sich zu überzeugen, dass sie unverletzt war.
    Abermals schüttelte Catherine den Kopf. „Mir geht es gut. Laurie, dir auch?“
    Ein zustimmendes Murmeln war die Antwort.
    Charles blickte in das wunderschöne Gesicht seiner Frau und war von einem tiefen beglückenden Gefühl erfüllt, das ihn völlig überwältigte. Vor Erleichterung brauchte er eine Weile, bis er endlich aussprechen konnte, was ihn bewegte.
    „Ich dachte, ich hätte dich verloren.“
    Tränen rannen über seine Wangen. Catherine wischte sie sanft weg. Sie hatte sich aufgerichtet und hielt ihn nun fest in den Armen, sein tränenüberströmtes Gesicht an sich gedrückt. Er brach in herzzerreißendes Schluchzen aus.
    „Es ist alles gut, Charles. Weine nur.“

EPILOG
    Yorkshire, England, August 1811
     
    S trahlend erhob sich die Sommersonne über den grünen Hügeln und schickte ihre Strahlen in das Schlafzimmer. Zum zweiten Mal, seit er acht Jahre alt war, schimmerten in Charles Randolphs Augen Tränen. Sie rannen über die schwarzen Stoppeln seines unrasierten Gesichtes und tropften auf den Kopf eines schwarzhaarigen Babys, das in seinen Armen schlummerte. Sein Sohn. Catherines und sein Kind.
    Er beugte sich nach vorn und gab seiner Frau einen zärtlichen Kuss auf die Stirn. „Bist du sicher, dass dir nichts fehlt?“
    Catherine tupfte mit einem Zipfel des Lakens zuerst die Tränen aus seinem und dann aus ihrem Gesicht. „Mir geht es gut. Ich bin nur ein wenig müde. Gefällt er dir?“
    Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. „Und ob er mir gefällt. Ich hatte eigentlich mit einer rothaarigen kleinen Tochter gerechnet, aber ein Sohn, der mir wie aus dem Gesicht geschnitten ist …“ Wieder standen ihm Tränen in den Augen. Er wischte sie weg. „Es ist das wunderbarste Geschenk. Ich danke dir.“
    „Er ist Gottes Geschenk an uns beide. O Charles! Ich bin ja so glücklich.“ Sie streckte die Hände nach ihm aus, und sie hielten sich lange umschlungen. Als sie sich schließlich aus der Umarmung lösten, fügte sie hinzu: „Ich hoffe, er wird genau wie du.“
    Charles richtete den Blick in die Ferne, während er darüber nachdachte. Er war sich nicht sicher, ob das für seinen Sohn erstrebenswert wäre. Seine Kraft, seinen Verstand – ja, die sollte er haben. Aber darüber hinaus … „Ich wünsche mir, dass er in vielem so wird wie ich, aber ich hoffe, dass er all das von seiner Mutter lernt, was ich von ihr gelernt habe.“
    „Oh? Und was ist das?“
    Charles strich über das dunkle Haar seines Sohnes. „Er soll lachen können und wütend sein und vor allem lernen, wie beglückend es ist zu lächeln, leidenschaftlich zu sein und … ja … wie gut es tut, Tränen zu vergießen.“
    – Ende –
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