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HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 14
Autoren: ERIN YORKE ELIZABETH LANE
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eigenen Feindseligkeiten beschäftigt waren, hatten sie Ali ganz vergessen, der still in der Ecke stand und die eskalierende Spannung zwischen den beiden mit wachsender Besorgnis beobachtete. Hayden Reed war entschlossen, Jed Kinkaids Willen seinem eigenen zu unterwerfen, und der Amerikaner war ebenso entschlossen, sich dem Briten nicht zu beugen. Ali befürchtete, dass er selbst als Verlierer übrig blieb, gleichviel wer den Kampf auch gewinnen mochte.
    Ehe jedoch einer von den beiden etwas unternehmen konnte, wurde die Tür aufgestoßen, und ein einheimischer Diener kam mit einem für den Konsulatsbeamten bestimmten Brief eilig herein.
    „Legen Sie ihn auf den Tisch, und verschwinden Sie“, befahl Hayden, ohne den Mann eines Blickes zu würdigen.
    „Herr, die Nachricht ist sehr dringend!“ protestierte der Bursche heftig. „Sie kommt von Mrs. Shaw.“
    „Es gibt nichts, das so wichtig wäre, dass Mrs. Shaw sich veranlasst sähe, mir mitten in der Nacht eine Nachricht zu senden“, meinte Hayden. Die Beharrlichkeit des Dieners verunsicherte ihn allerdings. Sollte Cameron Shaw gestorben sein, bevor er seinen Einfluss geltend machen und seinem zukünftigen Schwiegersohn einen Adelstitel verschaffen konnte? Bei diesem Gedanken erblasste Hayden Reed, vergaß die Verhafteten und fuhr zu dem Boten herum.
    „Mr. Shaw ist doch nichts zugestoßen?“, erkundigte er sich angstvoll. „Oder Miss Victoria?“
    „Es handelt sich um die junge Miss“, antwortete der Diener, während Hayden das Siegel erbrach und den an ihn adressierten Brief überflog.
    Der Inhalt kostete den Diplomaten beinahe die eingeübte Haltung. Ärgerlich und verbittert ließ er sich in seinen Sessel zurücksinken. Der größte Schatz, das größte Vermögen seines Lebens war ihm gestohlen worden! Natürlich sorgte er sich um Victoria; sie war alles, was er sich von einer Gattin wünschen konnte, und er hatte sie auch gern. Doch mit seiner Verlobten hatte man, wie es aussah, seinen eigenen Aufstieg an die Macht sowie seine gesellschaftliche Stellung entführt.
    Er warf Grace Shaws Brief auf den Schreibtisch, stützte den schmerzenden Kopf in die Hände und überlegte, ob es wohl Victorias Verbindung zu ihm und seinem Beruf war, was dieses tragische Vorkommnis ausgelöst hatte.
    Jed spürte, dass er und Ali unwichtig geworden waren. Weil er wissen wollte, was Reed so erschütterte, bewegte er sich näher zu dem Schreibtisch und las die eindeutig weibliche Handschrift auf dem vornehmen Briefpapier. Nach den ersten Zeilen lächelte er finster. Anscheinend hatte Hayden Reed noch eine lange Nacht vor sich.
    „Bedeutet Ihnen diese Victoria etwas Besonderes?“, fragte er den benommenen Engländer.
    „Sie ist meine Verlobte, und ich verbitte mir, dass jemand wie Sie diesen Namen in den Mund nimmt“, erklärte Hayden und wandte sich dann wieder an den Diener. „Fünftausend Pfund! So viel Geld kann ich unmöglich rechtzeitig auftreiben.“
    „Das Geld stellt kein Problem dar, Herr. Die Mistress hat jemanden zu Mr. Shaws Bank geschickt, um es abzuheben.“
    „Selbst unter diesen Umständen – glauben Sie, dass wir es innerhalb von fünf Tagen zu der Oase südlich von Wadi Halfa schaffen können?“
    „Augenblick mal!“, fiel Kinkaid ein. „Ich höre wohl nicht recht. Sie haben doch nicht etwa vor, das Lösegeld für die Rückgabe des Mädchens tatsächlich zu bezahlen?“
    „Was wir vorhaben, geht Sie nichts an, Kinkaid.“
    „Wieso machen Sie sich nicht einfach auf den Weg und holen sich Ihre Braut wieder?“ Jed war ehrlich erstaunt.
    „Fragen Sie nicht so dumm, Mann. Wahrscheinlich verstehen Sie das nicht, doch ich kann eine solche Taktik nicht einmal auch nur in Erwägung ziehen“, entgegnete Hayden. „Die Schurken bringen sie zu einem Wadi im Sudan außerhalb der britischen Amtshoheit. Falls ich ihr Soldaten hinterherschicken würde, könnte ich damit einen Zwischenfall auslösen, der Tausende unschuldiger Menschen das Leben kostet.“
    „Oh, das verstehe ich recht gut, Reed“, sagte Jed spöttisch lächelnd. „Hingegen verstehe ich nicht, weshalb Sie Ihre Verlobte nicht selbst holen. Wenn es sich um mein Mädchen handelte, würde mich nichts davon abhalten. Man könnte ja glatt an Ihrer Ergebenheit der Dame gegenüber zweifeln.“
    „Ich bin ein britischer Regierungsbeamter! Ich darf mich bei so etwas nicht erwischen lassen.“ Schweißperlen traten auf Haydens Stirn. „Ich könnte mein Land in eine Situation bringen, die zu
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