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HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 14
Autoren: ERIN YORKE ELIZABETH LANE
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anderen Ende des Gebäudes führte.
    In hocheleganten Lederschuhen schritt er durch den Flur. Glücklich dachte er daran, dass die Heirat mit Victoria Shaw bedeutete, dass er dieses spartanische Quartier hinter sich lassen und in ein Haus in dem eleganteren Bezirk Kairos ziehen konnte. Eine private Residenz wäre wesentlich nützlicher für jemanden wie ihn. Er freute sich schon darauf, sie in zwei Tagen in Besitz nehmen zu können, volle drei Monate vor seinem Hochzeitstag.
    Als er die Tür zum Büro erreichte, richtete Hayden noch einmal seine Krawatte, straffte die Schultern und trat dann ein, wobei er sowohl fragend als auch angemessen kritisch die linke Augenbraue hob.
    Auf jede Art von Krise gefasst, war der drahtige Engländer dennoch nicht auf den Anblick vorbereitet, der sich ihm bot. Auf dem teuren Teppich vor seinem Schreibtisch standen zwei der schäbigsten Figuren, die er je in Begleitung eines einfachen ägyptischen Polizeiwachtmeisters gesehen hatte. Der Constabler schien seine Wut auf das merkwürdige Paar mit fortgesetzten Entschuldigungen wegen der Störung zu so später Stunde zu kompensieren.
    Das seltsame Duo hatte offensichtlich nichts miteinander gemein. Einer von den beiden war ein anscheinend von den Beduinen abstammender Ägypter, doch seine Haltung sowie seine wenn auch zerrissene Kleidung wies ihn nicht als einen Nomaden, sondern als Händler aus.
    Den anderen fand Hayden noch interessanter. Der war zwar ein Weißer, doch gleichzeitig eine der verkommensten Gestalten, die ihm seit Langem begegnet waren. Der Mann war angezogen wie ein Archäologe bei der Ausgrabung, hatte einen ungepflegten braunen Bart und grinste ziemlich arrogant.
    „Was liegt an?“, erkundigte sich Hayden herablassend. Die Frage richtete sich natürlich an den Polizisten; die beiden Festgenommenen anzureden, betrachtete er als unter seiner Würde.
    „Hochgeehrter Sir“, begann der Constabler, „da ist ein geringfügiges Problem aufgetreten …“
    „Weshalb belästigen Sie mich damit, wenn es so geringfügig ist?“
    „Bitte, lassen Sie mich ausreden. Sie wissen natürlich, dass die ägyptische Polizei autonom ist.“ Der Constabler richtete sich gerade auf und blähte stolz die Brust. „Wenn ich Ihnen diese beiden Männer bringe, dann nur, weil ich Ihnen damit einen Gefallen erweisen will, und nicht, weil wir der britischen Regierung unterstehen.“
    „Schon gut. Kommen Sie zur Sache.“ Hayden winkte ab; er wusste genauso gut wie der uniformierte Ägypter, dass die Polizeikräfte nur dem Namen nach unabhängig waren.
    „Meine Anwesenheit heute Nacht betrifft diese beiden“, fuhr der Polizist unterwürfig fort.
    Ungeduldig sah Hayden zu den Festgenommenen hin. Der Beduine blickte ängstlich drein und schien zerknirscht über seinen Anteil an der Sache zu sein, während sich der andere lässig gab und offensichtlich nur erheitert war, eine Haltung, die Hayden nicht teilen konnte, weil er an sein bequemes Bett am anderen Ende des Korridors dachte.
    „Diese Kriminellen waren in eine gefährliche körperliche Auseinandersetzung verwickelt, Herr. Da ich annahm, dieser Bursche da könnte ein Landsmann von Ihnen sein“, erläuterte der Wachtmeister und deutete auf Kinkaid, „und obwohl es sich bereits heute um die dritte Schlägerei handelte, an der der Mann beteiligt war, hielt ich es für klug, mich zuerst über Ihre Wünsche zu informieren, bevor ich ihn und seinen Widersacher in die Zelle stecke.“
    „Ich habe versucht, ihm zu erzählen, dass ich Amerikaner und kein Engländer bin“, meldete sich eine gelangweilte Stimme von der anderen Seite des Raums her.
    Hayden drehte sich zu dem Mann um. „Ihre Nationalität ist klar zu erkennen“, gab er kurz angebunden zurück. Der breitschultrige Kerl mit der sonnenverbrannten Haut war zu primitiv für den Geschmack des Konsulatsangestellten. Von seiner Kleidung bis zu seinem Benehmen hatte dieser Mensch nur wenig Zivilisation an sich. Hayden wandte sich wieder an den rundlichen Constabler. „ Von mir aus können Sie die beiden für so lange einsperren, wie Sie wollen.“
    „Nicht doch, sehr geehrter Sir!“ protestierte der festgenommene Ägypter, dessen Sorge wegen seiner Gattin seine natürliche Zurückhaltung beim Umgang mit britischen Beamten überwand. „Mich trifft keine Schuld. Ich wollte von diesem Schuft nur das Geld eintreiben für den Schaden, den er im Zuge einer Prügelei an meinem bescheidenen Laden verursacht hatte. Ich bat ihn um Zahlung, und
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