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HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 14
Autoren: ERIN YORKE ELIZABETH LANE
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Ägypter auf. „Ich habe deinen Laden nie betreten. Das war der blöde Esel, den ich gegen deine Wand geschmissen habe. Der hat den Schaden verursacht.“
    „Der Alkohol hat Ihr Erinnerungsvermögen beeinträchtigt. Ich sagte Ihnen doch, dass dieser Mann kein Geld besitzt“, bemerkte Ali ruhig und ohne sich einschüchtern zu lassen. „Sie müssen zahlen.“
    „So siehst du aus!“, brüllte Jed ihn an. „Aus dem Weg, Frau. Ich werde den verlausten Krämer rausschmeißen, und dann können wir beide weitermachen.“
    Ali war indessen besser zu Fuß und auch schneller als der betrunkene Jed. Mühelos wich er dem Sprung des Amerikaners aus, streckte dann die Arme aus, um dessen Schwung abzufangen, und stieß ihn in den Korridor hinaus, wo Jed gegen die Wand prallte und dann zu Boden glitt.
    Im nächsten Augenblick kam er wieder auf die Beine, und nun war er erst richtig böse. Noch niemals hatte jemand Jed Kinkaid nachhaltig zu Boden geschlagen, und das sollte jetzt auch einem räudigen ägyptischen Höker nicht gelingen! Jed stieß einen Kriegsschrei aus, senkte den Kopf, rannte auf Ali los und verpasste diesem einen Stoß, der ihn gleich durch die nächste Tür beförderte. Derselbe Schwung trug auch Jed durch die zersplitternde Türfüllung, und unvermittelt fanden sich die beiden Kampfhähne auf einer bereits besetzten Matratze wieder, worüber die darauf Liegenden nicht allzu glücklich waren.
    „Was soll das?“, fragte der Mann auf dem Bett ärgerlich, während sich seine Gespielin hastig zu bedecken versuchte.
    „Er hat mich grundlos angegriffen“, erklärte der Krämer geistesgegenwärtig, sprang rasch wieder auf und wollte nun seinerseits Jed verprügeln, doch der Amerikaner war zumindest ebenso schnell wie er.
    Während Ali ausholte, leider jedoch danebentraf, sauste seine Faust genau auf das Kinn des fremden Mannes. Im selben Moment sah Ali die ägyptische Polizeiuniform über einer Stuhllehne hängen. Aufstöhnend drehte er sich eilig zur Tür, in der Hoffnung zu entkommen, ehe es zu spät war. Der Polizist richtete sich jedoch schon auf, griff sich die Handschellen, die er eigentlich zu einem ganz anderen Zweck mitgebracht hatte, und packte Alis Handgelenke, während er seinen Männern in den Nebenräumen zurief, sie sollten auch Jed aufhalten.
    „Constabler, das war nicht meine Schuld“, protestierte der Krämer. „Ich entschuldige mich für die Störung, doch …“
    „Constabler …“, ließ sich auch Jed hören. Ein dumpfer Schmerz breitete sich zwischen seinen Augen aus. Irgendwie bezweifelte er, dass die Handschellen etwas Gutes bedeuteten, besonders nachdem sich ein zweites Paar um seine eigenen Handgelenke legte. „Ich kann alles erklären. Ich hatte mich selbst gerade nebenan gut amüsiert, als dieser Wilde hereinstürmte – auf dieselbe Weise, wie wir Sie dann …“
    „Genug!“, schnauzte der Polizist und legte seine Uniformjacke an. Sein Abendvergnügen war verdorben, doch möglicherweise brachten ihm eine oder zwei Gefangennahmen noch etwas ein; Hausfriedensbruch, Erregung öffentlichen Ärgernisses, Angriff auf die Staatsgewalt und so weiter, überlegte er zufrieden, bis es ihm aufging, dass der Ausländer mit dessen ägyptischem Widersacher englisch gesprochen hatte. Einen Untertanen der britischen Krone durfte man nicht so einfach festnehmen. Falls er so etwas tat, ohne zuvor die englischen Behörden konsultiert zu haben, würde er möglicherweise nie mehr dazu kommen, Nadirs Etablissement zu beehren.
    Mit einem tiefen Seufzer zog er sich seine Uniformjacke straff und befahl die Verbringung der Übeltäter zum Büro des Generalkonsuls.

    Grace Shaw wusste nicht, wie oft sie schon in Camerons Arbeitszimmer auf und ab gegangen war; in diesem Raum fühlte sie sich ihrem Gatten irgendwie näher, obgleich er meilenweit von hier entfernt war.
    Als Victoria nicht erschienen war, hatte Grace versagt, Diener nach ihrer Tochter auszuschicken. Sie hatte das Abendessen allein eingenommen, doch nachdem es dunkel geworden war, hatte die besorgte Mutter kapituliert und das Personal nach Victoria suchen lassen. Das Mädchen hatte sich nirgends auf dem Anwesen befunden. Grace bekam große Angst.
    Was würde Cameron tun? fragte sie sich, als es Mitternacht schlug. Falls sie jetzt Hayden beunruhigte, und es stellte sich heraus, dass Victoria nur zu einer Freundin verschwunden war, um nicht diese dummen Einladungen schreiben zu müssen, bekäme der Konsulatsangestellte womöglich einen
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