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HISTORICAL Band 0272

HISTORICAL Band 0272

Titel: HISTORICAL Band 0272
Autoren: LYN STONE LOUISE ALLEN
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beide teuer zu stehen kommen“, gab Susanna zu bedenken. „Auf Raubmord steht der Galgen, guter Mann. Und dann noch einen Baron und seine Frau zu ermorden – ich glaube, Sie werden nicht einmal die Verhandlung überleben. Man wird sie lynchen.“
    „Niemand wird wissen, wer hierfür verantwortlich war“, versicherte Miranda abschätzig. „Wir haben Zimmer im Hotel. Sobald wir euch aus dem Weg geräumt haben, werden wir uns dorthin zurückziehen. Ein Mr. und Mrs. Smythe werden nicht verdächtig sein. Wir haben dem Namen nach keine Verbindung zum Earl of Eastonby oder zu Garrow. Die Person, die euch erschossen hat, wird in der Stadt gesucht werden. Wir werden die Fenster aufreißen, bevor wir gehen.“
    Erneut schüttelte Susanna den Kopf, während sie Miranda amüsiert anblickte, um vorzutäuschen, diesen Plan lächerlich zu finden, was aber nicht der Fall war. Möglicherweise hatte Miranda wirklich Erfolg.
    „Genug geschwätzt“, erklärte Mr. Colin mit drohender Stimme. Seine Schusshand zitterte nicht. „Halten Sie endlich den Mund. Wir können Sie auch gleich erledigen.“
    Sie werden James in dem Moment erschießen, indem er ins Zimmer kommt. Panische Angst stieg in ihr auf. „Dann schießen Sie doch! Na, los! Worauf warten Sie? Bringen Sie uns ruhig um. Lord Garrow wird uns rächen! Sie werden keine ruhige Minute mehr haben in ihrem kurzen Leben“, rief sie mit dem Mut der Verzweiflung.
    „Lord Garrow! Bitte warten Sie!“, rief Snively, als er durch die Eingangshalle des Royal Arms schritt. James hielt inne und drehte sich ungeduldig am Treppenabsatz um.
    Snively gestikulierte wild. „Am Empfangsschalter hat jemand sich erkundigt, welche Zimmer Sie haben. Das ist noch keine Stunde her.“
    „Der Mann auf der Miniatur?“
    „Nein, ein Paar. Ich war vorhin kurz außer Haus, um nachzuprüfen, ob Mr. Durston schon im Shipman’s Inn eingetroffen ist. Aber ich habe mir die Freiheit genommen, ein paar der Bediensteten hier in Ihre Nöte einzuweihen und ihnen die Miniaturen gezeigt. Der Herr war nicht Durston, so viel ist sicher. Aber die Dame war dieselbe.“
    „Mr. Fowler und Miranda Durston“, meinte James nachdenklich. „Hat man Ihnen Auskunft gegeben?“
    Thomas Snively verzog den Mund. „Ich fürchte, ja, Mylord. Beide haben Zimmer im selben Stockwerk wie Sie verlangt, nur ein paar Meter von ihren entfernt. Raum 206. Sie haben sich als Mr. und Mrs. Smythe eingetragen.“
    „Danke, Thomas. Das war sehr aufmerksam von Ihnen.“
    James sah keinen Anlass zur Besorgnis. Mr. Fowler und Miss Durston waren vermutlich hier, um ihn und Susanna im Auge zu behalten, bis Mr. Durston kam. Das bedeutete, dass sein Eintreffen erwartet wurde. Nun, er würde die Gelegenheit nutzen, Mr. Fowler ein wenig zu ärgern.
    Er schritt an seiner Suite vorbei zu Zimmer Nummer 206. Dort klopfte er an die Tür. Niemand antwortete. Vorsichtig drückte er die Türklinke herunter. Zu seiner Überraschung war der Raum nicht abgeschlossen. „Mr. Fowler?“, rief er leise in den leeren Raum. Niemand antwortete ihm. Er blickte sich um. Wo mochten die beiden wohl stecken? Sie konnten das Haus nicht verlassen haben. Und nach dem, was in Drevers vorgefallen war, würden sie ja wohl kaum mit Susanna oder ihm Kontakt aufnehmen wollen.
    Ein beunruhigender Gedanke ging ihm durch den Kopf. Eastonby ist bei Susanna, dachte er. Mit einem merkwürdig flauen Gefühl im Magen stand er vor der Tür zu ihrer Suite. Ihm brach der Schweiß aus. Vorsichtig drückte er die Klinke hinunter. Sie war abgeschlossen. Erleichtert atmete er auf und machte einen Schritt zurück. Er schlug mit der Faust gegen die Tür. „Susanna? Ich bin zurück!“, rief er laut.
    Plötzlich hörte er, wie der Riegel langsam zurückgeschoben wurde, und die Tür öffnete sich. James hatte freien Blick zum Wohnzimmer. Der Earl lag schlafend auf dem Sofa. Miranda stand neben Susanna. Viel zu nahe bei Susanna, wie James verspätet klar wurde. Susanna warf ihm einen warnenden Blick zu und deutete mit dem Kinn in Richtung der Tür. Mr. Fowler?
    Ohne zu zögern, schlug James die Tür gegen den, der hinter ihr stand. Aber er hatte sich getäuscht: Es war nicht Mr. Fowler, der ihn erwartete. Statt seiner sprang Frank Colin hinter der Tür hervor und feuerte.
    James packte Mr. Colins Arm im selben Moment und riss ihn mit aller Macht nach oben. Die Kugel traf mit lautem Knall die Stuckdecke. Beide Männer rangelten um den Revolver. James trat gegen Mr. Colins Knie, klammerte seine
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