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Hinter deiner Tür - Aktionspreis (German Edition)

Hinter deiner Tür - Aktionspreis (German Edition)

Titel: Hinter deiner Tür - Aktionspreis (German Edition)
Autoren: Sylvia M. Dölger
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brummen. Danach kam mein Schatz nur mit einem kleinen
Handtuch bekleidet aus dem Bad. Und stellte den Fernsehen an.
Er zappte durch die verschiedenen französischen Programme.
    Ich begann seinen Nacken zu massieren.
    „Jetzt nicht”, sagte er. „Was wollen wir denn essen,
Lena?”
    „Du willst doch nicht mehr in die Stadt laufen, oder?” Ich
sah ihn an. „Gleich nebenan habe ich einen kleinen Chinesen
gesehen. Gehst du uns etwas holen?” Ich setzte mein süßestes
Lächeln ein.
    „Klar, mach ich. Kannst froh sein, dass ich so müde bin.
Wenn wir schon mal in Paris sind, hätten wir auch noch
weggehen können.” Er gähnte. Langsam zog er sich an und
versteckte seinen durchtrainierten Körper unter Jeans und
T-Shirt. Dann war er zur Tür hinaus.
     
    Als ich am nächsten Morgen in unserem Hotelzimmer
aufwachte, tastete ich nach meinem Schatz und griff ins Leere.
Jan war schon ins Studio gegangen. Das Heißeste an dieser
Nacht war die Pariser Luft gewesen. Trotz des offenen Fensters
hatte ich nur wenig geschlafen, mich von der einen auf die
andere Seite gewälzt, um schließlich in wirre Träume zu geraten.
Der immer gleiche Albtraum begleitete mich von Nacht zu
Nacht und hatte mich auch in Paris nicht vergessen. Allerdings
konnte ich mich morgens nie an Detaills erinnern. Wollte ich
auch nicht. Aber die Traurigkeit des Traums haftete an mir wie
Schmutz unter den Schuhen. Bei Tageslicht wirkte der Raum
noch winziger. Außerdem roch es nach Desinfektionsmitteln.
„Das Leben ist nicht romantisch”, hörte ich die Stimme meiner
Mutter noch immer deutlich.
    Im Bad schaute ich in den Spiegel. Schaute wieder weg.
Meine kurzen Locken standen wie immer in verschiedene
Richtungen und ließen sich auch mit einem Kamm nicht
bändigen. Jetzt musste erstmal ein Kaffee her! Wasserkocher
und Tütchen mit Instant-Pulver standen bereit. Immerhin. Ich
ließ mich aufs Bett sinken, streckte meine Beine aus, legte den
Kopf auf das weiche Kissen und schlug ein Buch auf. Schnell
blätterte ich die Seite um und versank in einer fremden Welt. Um
mich herum war alles ruhig. Den beißenden Geruch von
Desinfektionsmitteln hatte ich beinahe vergessen.

----
     
    2
    Als Jan am Abend endlich die Tür öffnete, sah er sehr
erschöpft aus. Verärgert erzählte er, ein Model sei krank
geworden. Damit hätte er jetzt ein Problem, da die Werbeagentur
die Bilder für eine neue Unterwäsche-Kollektion dringend
bräuchte.
    „Trink erst mal einen Kaffee und ruh dich aus“, versuchte
ich ihn zu beruhigen.
    „Geht nicht. Ich muss telefonieren, eine andere finden.
Hier ist der Empfang zu schlecht. Ich gehe runter“, sagte er und
verschwand. Manchmal konnte er wirklich kurz angebunden
sein.
    Nach einer halben Stunde kehrte er enttäuscht zurück.
    „So kurzfristig ist nichts zu machen. Es scheint eine
Grippwelle zu herrschen. Das war es dann wohl mit meinem
ersten tollen Auftrag für eine große Agentur.“ Jans Gesicht war
rot angelaufen, die Stirn warf Falten. Sonst war er nicht so
schnell klein zu kriegen.
    „Es gibt Wichtigeres als die Arbeit. Wir sind in Paris“,
sagte ich und legte meine Hand auf sein Bein. Er war heute sehr
gereizt. Ein wenig Romantik würde ihn entspannen.
    „Was soll denn das jetzt, Lena? Du weißt, wie wichtig der
Auftrag für mich ist, wenn ich in dieser schwierigen Branche
Fuß fassen will. Außerdem bin ich zum Arbeiten hier.“
    „Hey, Schatz, rege dich nicht auf, wir finden schon eine
Lösung!“
    „
Wir
? Na, da bin ich aber mal gespannt. Willst du etwa
einspringen?“
    „Ich kann doch gar nicht modeln.“
    Du, Bohnenstange? Ein Model? Dass ich nicht lache!
    „Hm“, er musterte mich von Kopf bis Fuß, als würde er
mich zum ersten Mal sehen. Männer können manchmal ganz
schön blind sein. Gespannt wartete ich auf seine Antwort. Er
konnte eigentlich nur etwas Falsches sagen. Ich sah nicht mal auf
zehn Kilometer Entfernung aus wie ein Model. „Warum
eigentlich nicht? Die richtigen Maße hast du ja. Meinst du, du
bekommst das hin? Ist ziemlich viel Trubel dort.” Er sah mir mit
dem Blick in die Augen, dem ich nicht widerstehen konnte. Das
war typisch. Nie konnte ich ihm was ausschlagen.
    „Hmmm. Meinst du wirklich?” Irgendetwas in mir wollte
gerne dabei sein. Jans Arbeitsplatz anschauen. Diese Erfahrung
mit ihm teilen. Ich nickte vorsichtig.
    „Also gut. Du kommst morgen früh mit ins Studio und
wir schauen, was sich machen lässt!“ Er
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