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Hingabe

Hingabe

Titel: Hingabe
Autoren: Peter Postert
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der ersten Ampel soll ich sie herausziehen und ablecken. Verrückt!‘
    Oh ja, alleine nur daran zu denken, wie sie sich die Kugeln Millimeter für Millimeter aus ihrer feuchten Muschi ziehen wird, ließ sie aufseufzen. Sie musste sich regelrecht anstrengen, um sich auf den Verkehr konzentrieren zu können. Und sie hoffte auf IHRE rote Ampel. Der Rock ließ sich zum Glück schnell hochschieben. Zeit würde sie damit nicht verlieren.
    Sie startete den Wagen und verließ die Tiefgarage. Der Wegnach Hause hatte viele Ampeln. Noch nie hatte sich Lena eine rote Ampel mehr gewünscht als heute. Nach einigen Minuten Fahrt sah sie endlich ihre rote Ampel. Sie bremste den Wagen und nahm die Hände vom Lenkrad.
    Sie schaute nach rechts und links, schob dann den Rock ein wenig hoch, schloss die Augen, und griff mit beiden Händen nach dem Bändchen, das die Kugeln miteinander verband und den Weg nach draußen ebnen würde. Langsam, wie in Zeitlupe, und doch mit Entschlossenheit zog sie an dem Bändchen. Sie seufzte, als die erste Kugel aus ihrer Scheide flutschte. Sie öffnete die Augen und sah, was sie bereits gespürt hatte: Die Kugel war nass, glänzend zeugte sie von ihrer Lust. Sie sah weiter hin und zu, wie sie auch die zweite Kugel aus der Scheide zog. Es machte sie total an, zu sehen, wie die Kugel hinausflutschte, nass durch ihren Lustsaft, ihr wurde heiß und kalt gleichermaßen. Sie war so erregt, dass sie nur durch das Hupen des Hintermanns wieder in die Realität zurückgeholt wurde. Sie hob entschuldigend die Hand und fuhr wieder an.
    Die Gedanken in ihrem Kopf rasten, sie war fast besinnungslos vor neuen Gedanken, Gefühlen, fast übermannt vor Lust. Ohne dass sie wirklich wusste, WAS sie tat, nahm sie die eine Kugel in den Mund, schmeckte ihren Saft, sie schmeckte sich und leckte nun, lutschte genussvoll die Kugel sauber, nach der ersten fast gierig die zweite Kugel. Wie paralysiert fuhr sie durch die Stadt den Weg zu ihrer Wohnung zurück. Sie nahm nicht wahr, wie sie diesen Weg zurück schaffte, ohne Unfall, ohne Schwierigkeiten und auch ohne Gedanken daran, dass sie möglicherweise Zuschauer in anderen Autos oder am Straßenrand hatte. Mittlerweile war es ihr auch egal. Sie erlebte und durchlebte einfach ihre Lust und Befriedigung. Endlich hatte sie die Liebeskugeln entfernt, entfernen dürfen.
    Nicht durch ihre Hände, nicht durch Marcus, nicht durch den Fremden, zumindest nicht unmittelbar. Sondern durch die Gedanken, es für IHN zu tun. Seinen Wunsch zu erfüllen, ganz gleich wo und wie, nicht auf Konventionen Rücksicht zu nehmen. Einfach bereit zu sein, seinem Wunsch nachzukommen.
    Kurz vor ihrer Wohnung bemerkte sie eine SMS auf ihrem Handy:
    „Danke – es war perfekt! Du warst perfekt.“
    Zum ersten Mal fragte sich Lena nicht, woher ER das wusste. Ob und wie ER sie beobachtet hatte. Oder ob ER es irgendwie wusste, ahnte, was genau passiert war. Es war ihr egal. Sie genoss das Gefühl, es getan zu haben, es für IHN getan zu haben, es zu seiner Zufriedenheit getan zu haben.
    * * *
    Zu Hause angekommen legte sie ihre Sachen auf den Sessel und nahm sich entschlossen das Telefon. Sie würde Marcus anrufen und es ihm erzählen. Was und wie sie es ihm erzählen würde, konnte sie selber noch nicht sagen, aber früher oder später würde er es doch sowieso merken. Sie wählte seine Nummer und wartete. Es klingelte, fünfmal, sechsmal, dann die Mailbox.
    Wie im Rausch hörte sie seine Ansage und das „Sprechen Sie nach dem Signalton“.
    Lena atmete durch und sprach:
    „Marcus, es ist dringend. Ruf mich bitte zurück. Ich muss dir etwas erzählen. Lena.“
    Dann legte sie auf.
    ‚Was tu ich hier eigentlich?‘, dachte sie.
    ‚Ich weiß doch gar nicht, was ich Marcus erzählen will. Die Wahrheit? Irgendeine Geschichte?‘
    Sie ging zum Kühlschrank und war froh, dass sie einen kühlen Weißwein fand. Das brauchte sie jetzt. Sie musste jetzt etwas trinken, um wieder zu sich kommen.
    Aber Marcus rief an diesem Abend nicht zurück. Richtig, er hatte Training im Fitness-Studio. Wer weiß, wann er heimkam.
    Lena beschloss, zu warten. Ihre CD-Sammlung war umfangreich. Heute musste es die Bluesabteilung sein: Beth Hart, genau das brauchte sie jetzt.
    Der kühle Weißwein, ein paar Kerzen und die Blues-Musik machten diesen Abend sehr schön. Sie genoss die Luft, die Stimmung und hing ihren Gedanken nach.
    ‚War es ein Spiel, oder ein neues Leben? Was würde passieren? Ich lebe hier und jetzt. Es ist mein Leben.
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