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Himmlisch Verliebt

Himmlisch Verliebt

Titel: Himmlisch Verliebt
Autoren: Melody James
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nimmt sie Anlauf. Ihr Tritt feuert den Ball nach vorn und lässt ihn über das Tor segeln. Nein! Es steht immer noch 1 : 1 .
    Tracy läuft vor dem Tor auf und ab und beobachtet die
Stavely
-Stürmerin, die jetzt an der Reihe ist. Ich kann nicht länger stillstehen, als Annie es schafft, den
Stavely
-Wurf abzuwehren. Sie haben wieder danebengeschossen. Komm schon, Tracy!
    Sie platziert den Ball auf dem Elfmeterpunkt und geht ein paar Schritte rückwärts. Ich sehe, wie sie erst die Torfrau und dann das Netz fokussiert. Plötzlich rast sie los, ihr Schuh erfasst den Ball mit einem dumpfen Knall. Er fliegt durch die Luft, streift die Spitze des Handschuhs der Torwärterin und landet in der rechten Ecke des Netzes. Es ist der perfekte Elfmeter, und wir haben das Spiel gewonnen. Und den Pokal!
    Ich werfe meine Arme in die Luft und jauchze: »Wir haben gewonnen! Wir haben gewonnen!« Ich schnappe mir Jeff und hüpfe auf und ab wie ein geistesgestörter Schimpanse. Er boxt in die Luft. Die Hälfte der Zuschauermenge jubelt triumphierend und strömt aufs Spielfeld.
    Ich lasse Jeff los und renne zu Tracy. Savannah kommt zur selben Zeit bei ihr an, und wir drei hüpfen zusammen wie verrückt auf und ab. »Du warst genial!«, japse ich.
    Tracys Gesicht strahlt. »Nicht schlecht«, grinst sie.
    »Nicht schlecht? DU BIST EIN STAR !«, schreit Savannah.
    Jeff taucht neben mir auf. »Phantastischer Schuss«, sagt er zu Tracy.
    Sie grinst immer noch. »Ich kann es nicht glauben!« Ihre Mitspielerinnen schwärmen um sie herum und ziehen sie in Richtung Umkleidekabinen.
    »Ich warte auf dich!«, rufe ich ihr noch zu. Dann halte ich inne. Ich habe Ben vergessen. Ich war so mit dem Jubeln beschäftigt, dass ich nicht mehr an ihn gedacht habe. Schuldgefühle überkommen mich. Ich hätte ihn nicht so verdrängen dürfen. Panisch greife ich nach meinem Handy. Keine Nachricht. Warum habe ich aufgehört, an ihn zu denken?
    »Alles okay?«, fragt Savannah. Ich kann sehen, wie Jason sie von hinten umarmt und dabei mit Jeff redet.
    »Mir geht’s gut. Es ist Ben.«
    Savannah guckt sofort alarmiert. »Hast du was vom Krankenhaus gehört?«
    Ich schüttele den Kopf. »Mum meinte, sie würde mir Bescheid sagen, wenn sein Fieber sinkt, aber sie hat sich noch nicht gemeldet.«
    Savannah greift nach meiner Hand.
    »Savannah, kommst du?«, ruft Jason.
    Sie schaut mich an. »Soll ich bei dir bleiben?«
    »Nein, es ist okay. Geh mit Jason.«
    »Ernsthaft. Wenn ich bleiben soll, musst du nur was sagen.«
    »Und was ist mit Jason?«
    »Er ist nur ein Junge.«
    Das ist es, was ich an Savannah liebe. Sie mag zu cool für die Schule sein, doch sie ist nie zu cool, um sich um ihre Freunde zu kümmern.
    Ich schenke ihr ein schwaches Lächeln. »Ehrlich, es ist alles okay. Keine Nachrichten sind gute Nachrichten, oder?«
    Sie lächelt zurück. »Stimmt. Wenn du dir sicher bist?«
    »Ich bin mir sicher.«
    »Versprich mir, anzurufen, wenn du etwas hörst.«
    »Ich verspreche es.«
    Savannah zieht mit Jason los, und als sich die Menge verläuft, schlendere ich an der Seitenlinie entlang. Jeff ist auch noch da. Er hält sein Notizbuch in der Hand. »Ich will ein paar Kommentare von den Spielerinnen für den Artikel sammeln«, sagt er.
    Bevor ich antworten kann, piept mein Handy. Mein Herz hämmert vor Angst. Ich zerre mein Handy heraus und will die SMS eigentlich gar nicht lesen. Bitte lass es ihm nicht schlechter gehen.
    »Ist alles in Ordnung?« Jeff mustert mich.
    Ich lese die Nachricht. Das Fieber ist weg. Ben sitzt im Bett und isst. »Yes!« Ich werfe meine Arme in die Luft, als hätten wir noch einen Pokal gewonnen.
    »Was ist passiert?« Jeff starrt mich an, als wäre ich ein hyperaktives Känguru.
    »Ben geht es besser!« Ich hüpfe tatsächlich vor Freude auf und ab. Ich muss hüpfen, sonst explodiere ich vor Glück.
    Jeff wartet, bis ich mich beruhigt habe. »Wer ist Ben?«
    »Mein Bruder«, platze ich heraus. »Er hat Mukoviszidose. Seit letzter Woche liegt er mit einer Infektion im Krankenhaus. Aber jetzt geht es ihm besser.« Ich könnte vor Erleichterung weinen.
    Jeff blinzelt, seine blauen Augen leuchten auf einmal. » Du hast den Artikel geschrieben!«
    Ich nicke. Die Tränen stehen mir in den Augen. Ben wird es bald wieder besser gehen.
    Jeff legt den Kopf schief. »Ist wirklich alles okay mit dir?« Sein besorgter Tonfall ist zu viel für mich. Überwältigt fange ich an zu weinen. Dann spüre ich, dass Jeff mich wie ein treusorgender großer
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