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Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Titel: Himmelsjäger: Roman (German Edition)
Autoren: Gregory Benford
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Tauchermaske gekommen.«
    »Wenigstens schmeckt er einigermaßen.«
    Cliffs Magen knurrte. »Ich zünde ein Feuer an. In dieser Hinsicht können wir von Glück sagen. Die chemische und molekulare Struktur der hiesigen Lebensformen ähnelt der unsrigen genug, dass wir sie als Nahrung verwenden können.«
    Quert kam aus dem Dickicht und sah den Fisch beziehungsweise das, was von ihm übrig war. »Schwimmer! Gut.« Er nahm ihn und fügte hinzu: »Kochen wir werden ihn.«
    Cliff schnupperte. »Rauch. Offenbar hat bereits jemand ein Feuer angezündet. Vielleicht wussten die Sil, dass ich etwas fangen würde.«
    »Sie sind klug«, erwiderte Irma. »Ich frage mich, warum sie solche Verluste hinnahmen, nur um uns beim Bahnhof abzuholen.«
    »Sie wollen sich von der Herrschaft der Vogel-Wesen befreien, die hier das Sagen haben.«
    »Vielleicht. Aber wir können ihnen nicht helfen. Es ist reines Glück, dass wir noch am Leben sind.«
    »Hättest du gedacht, dass wir so lange durchhalten?«
    »Nein.« Cliff atmete tief durch und fügte voller Unbehagen hinzu: »Ich hätte auch nicht gedacht, dass wir ein Paar werden.«
    Irma blinzelte, mied seinen Blick und beobachtete den ruhig an ihnen vorbeiströmenden Fluss. »Eigentlich sind wir das gar nicht. Zumindest liebe ich dich nicht.«
    »Das gilt auch für mich. Sex, um die Spannung abzubauen. So hast du es genannt, nicht wahr?«
    Irma nickte. »Ja.«
    »Du und der Mann, mit dem du zusammen warst … Wolltet ihr eine Vertragsehe beginnen?«, fragte Cliff, um irgendetwas zu sagen.
    »Ja, nach der Landung auf Glory. Dann sollten meine eingefrorenen Eizellen befruchtet werden; wir wollten eine große Familie haben. Ein Vertrag über fünfundzwanzig Jahre, das war unsere Absicht.«
    »Beth und ich … Wir sind noch nicht so konkret geworden. Während der Ausbildung gab es nicht genug Zeit …«
    »Alles gründlich zu durchdenken? Vielleicht muss man es eher durch fühlen .«
    »Äh, ›Liebe ist nicht Liebe, die sich verwandelt, wo sie Wandel findet.‹«
    »Was? Oh, Shakespeare. Dies ist ein Wandel über alle Maßen«, sagte Irma und vollführte eine Geste, die der Schale galt.
    »Nun …« Cliff wollte diese Angelegenheit klären, wusste aber nicht so recht, wie er es anstellen sollte. »Bleiben wir bei unserer Methode, Spannung abzubauen?«
    Irma zuckte die Schultern. »Es hilft.« Sie schenkte ihm ein schelmisches Lächeln. »Also, von mir aus …«
    »Wir könnten in Schwierigkeiten geraten, wenn wir unsere Partner wiedertreffen.«
    »Darum kümmern wir uns, wenn es so weit ist.«
    Cliff stand auf und streckte sich. In der Ferne reckten sich Staubtromben dem Himmel entgegen und wuchsen durch eine so hohe Atmosphäre, dass manche Wolkenformationen in ihr die Ausmaße gewaltiger Gebirge gewannen. Konnten sie jemals herausfinden, wie diese Welt funktionierte?
    Aybe, Howard und Terry trafen ein und zeigten einige Früchte, die sie zusammen mit den Sil gepflückt hatten. »Du hättes’ dabei sein solln, Cliff, um festzuschtelln, ob man ’s Zeug essen kann. Howard hat jede Menge davon entdeckt.«
    »Himmel, Terry, du bist betrunken!« Cliff nahm die Früchte entgegen und überprüfte sie rasch. Sie schienen in Ordnung zu sein. Als er den Blick hob, stellte er fest, dass auch Aybes Augen glänzten.
    »Die Sil, sie ham uns was zu trinken gegebn, und es war erfrischnd«, sagte Terry.
    »Schmeckte ein bisschen wie Ananaswein«, sagte Howard. »Ich hab mich nicht täuschen lassen.« Er klopfte sich auf die Brust. »Hab den Alkohol sofort geschmeckt.«
    »Die Chemie der Schale scheint der uns vertrauten tatsächlich sehr zu ähneln.« Cliff winkte sie näher zum Fluss und schmunzelte. Auch sie haben ein Recht auf ein bisschen Entspannung.
    War Äthanol universell? Bei Spektralanalysen hatte sich ergeben, dass geringe Mengen dieser Substanz in vielen Sonnen- und Planetensystemen existierten: einfache organische Chemie. Eigentlich war es verfaulender Zucker, der mit Kohlenstoff ein Hydroxyl bildete. Selbst Schimpansen machten Gebrauch von Alkohol. Vielleicht brauchten alle höheren Intelligenzen dann und wann Gelegenheit, dem Kerker der Vernunft zu entkommen.
    »Wohin gehn wir von hier aus?«, fragte Aybe und setzte sich mit dem Gebaren eines Betrunkenen, der nüchtern wirken wollte.
    »Inzwischen ist sicher ein Kopfgeld auf uns ausgesetzt«, sagte Irma. »Ich schlage vor, wir bleiben hier, ruhen aus und lernen von den Sil.«
    »Hier gibt es genug zu essen«, meinte Howard. »Das ist nicht
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