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Himmelsgöttin

Himmelsgöttin

Titel: Himmelsgöttin
Autoren: Christopher Moore
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Startbahn brauchst, um das Ding vom Boden zu kriegen – und zwar mit Klappen auf bis zum Anschlag. Also spar deinen Sprit jetzt, solange du welchen hast. Außerdem sagst du denen besser, was du vorhast, es sei denn, du hast 'ne Unfallversicherung für das Ding.«
    Tuck schaltete das Mikrophon über den Knopf am Steuerknüppel ein. »Honolulu Tower, hier ist United Flight One mit der Bitte um sofortige Starterlaubnis für einen Notstart auf Startbahn zwei.«
    »So was wie Notstart gibt's überhaupt nicht«, sagte der Mann im Kontrollturm. Tuck hörte ihm an, daß er kurz vorm Durchdrehen war.
    »Also gut, Tower, ich starte von Bahn zwei, und wenn ihr irgendwas habt, das da auch lang will, dann würde ich sagen, daß ihr sehr wohl einen Notfall habt, oder?«
    Der Kerl im Tower war kurz davor zu schreien. »Negativ. Starterlaubnis verweigert, United Jet. Kehren Sie zurück zum Terminal. Wir haben keinen Flugplan für einen United Flight One.«
    »Tower, United Flight One verlangt, daß du ganz ruhig bleibst und dich aufführst wie ein Profi. Alles freimachen bis zehntausend. Ich starte jetzt.«
    »Negativ, negativ. Identifizieren Sie sich …«
    »Hier spricht Captain Roberto T. Fruitbat und meldet sich ab, Honolulu Tower.« Tuck schaltete das Funkgerät aus, schob die Gashebel nach vorne und beobachtete die Strahldruckanzeigen. Als er sah, daß sie achtzig Prozent der maximalen Schubkraft anzeigten, löste er die Fahrgestellbremsen, und achtzigtausend Kilo Flugzeug rollten die Startbahn hinunter und erhoben sich in den Himmel.
    In dreitausend Meter Höhe schwenkte er ein auf Kurs nach Alualu.
     
    Die Kampfflugzeuge stießen etwa hundertsechzig Kilometer nördlich von Guam zu ihm. Offensichtlich hatte man mittlerweile herausgefunden, daß bei United Airlines kein Captain Fruitbat beschäftigt war. Eine der F-18 kam dicht heran, und Tuck winkte ihm zu. Der Pilot signalisierte Tuck, daß er seinen Kopfhörer aufsetzen solle. Warum nicht?
    Tuck vermutete, daß sie über eine ganze Reihe von Frequenzen senden würden. »Yo, Morgen, die Herren«, sagte Tuck.
    »United 747, ändern Sie Ihren Kurs, und landen Sie auf dem Flughafen von Guam, oder wir zwingen Sie zur Landung.«
    Tuck schaute aus dem Fenster auf die Luft-Luft-Raketen vom Typ Sidewinder, die drohend unter den Tragflächen des Kampfflugzeuges hingen. »Und wie genau beabsichtigen Sie das zu tun, Gentlemen?«
    »Ich wiederhole, ändern Sie Ihren Kurs und landen Sie unverzüglich auf dem Flughafen Guam, oder wir zwingen Sie zur Landung.«
    »Das wäre ganz reizend«, sagte Tuck. »Dann machen Sie mal und zwingen mich und meine hundertfünfzehn Passagiere zur Landung.« Tuck ließ den Mikrophonknopf los und wandte sich an Roberto: »Okay, du gehst nach hinten und tust so, als wärst du hundertfünfzehn Leute.«
    Wie Tuck sich ausgerechnet hatte, gingen die Kampfflugzeuge auf Abstand, um weitere Instruktionen abzuwarten. Ein amerikanisches Passagierflugzeug würden sie auf keinen Fall ohne ausdrücklichen Befehl abschießen, egal ob es gestohlen war oder nicht. Er war der festen Überzeugung, daß sein Hauptvorteil darin bestand, daß weder die Flugaufsicht noch United Airlines die Möglichkeit in Betracht zogen, daß jemand in der Lage war, eine 747 zu stehlen. So was gab es einfach nicht. Andererseits war es nett, daß sie ihm eine Eskorte mitgaben. Er drückte ein paar Knöpfe, und der Navigationscomputer sagte ihm, daß er nur noch eine halbe Stunde von Alualu entfernt war. Er begann mit dem Sinkflug.
    Er überprüfte die Position der Kampfflugzeuge und drückte den Mikrophonknopf. »Hier ist das UFO, ich rufe die F-18s.«
    »Schießen Sie los, United.«
    »Hört ihr alle beide zu?«
    »Reden Sie.«
    Tuck verfiel in einen fiesen kindlichen Singsang: »Nänänä, ihr kriegt mich nicht.« Dann arretierte er den Sprechknopf und ließ eine Version von »Fly Me to the Moon« vom Stapel, die jenseits aller Tonarten lag.
    Malink, ich hoffe bloß, du hast diese Leitern gebaut, dachte er.
     
    Malink wurde früh am Morgen geweckt, als der Jet des Doktors startete. Er war gerade auf dem Weg zum Strand, um seine morgendliche Verrichtung hinter sich zu bringen, als Vincent ihm erschien.
    »Morgen, Knirps«, sagte der Flieger.
    Malink blieb wie angewurzelt auf dem Pfad stehen und rang nach Luft. »Vincent. Ich habe die Leitern gebaut.«
    »Gut gemacht, Kleiner. Und jetzt ruf alle zusammen – und wenn ich sage ›alle‹, dann meine ich alle – und sag ihnen, sie sollen zur
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