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Himmelsbrut / Victor (German Edition)

Himmelsbrut / Victor (German Edition)

Titel: Himmelsbrut / Victor (German Edition)
Autoren: Danielle Gear
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diese Theorie geglaubt. Denn genau das lehrte ihn die menschliche Rasse. Liebende Menschen hatten genug Platz in ihren Herzen und genug ihrer Liebesessenz für Ihresgleichen und andere Lebensformen oder Dinge. So konnten sie ihre Kinder, ihren Mann oder ihre Frau, den Hund oder ihre Katze von ganzem Herzen lieben.
    Das alles zur gleichen Zeit und mit der selben Intensität. Und genau das war es, was sie im Universum so einzigartig machte. Die Menschen forderten nichts für ihre Liebe oder ihre Freundschaft, sie gaben sie einfach vorbehaltlos. Und ihr Potenzial war grenzenlos.
    Genauso wollte er auch sein. Eine Familie haben, Kinder.... Er wollte ihnen alles geben, was er vermochte. Doch genau das war es, was er niemals würde tun können. Die menschlichen Frauen konnten seine Kinder nicht austragen.
    Wieder und wieder hatte er es bei den anderen seiner Art gesehen und miterlebt. Wenn die Frauen, die meistens gegen ihren Willen genommen wurden, nieder kamen, waren die Männer seiner Rasse schon lange über alle Berge und die Frauen starben langsam und qualvoll, indem sie nach der Geburt verbluteten. Ihre Brut konnte allein nicht überleben und die, die nicht allein waren, wurden oft von der Hebamme oder den anwesenden Nachbarn getötet.
    Nur ein paar von ihnen überlebten und wurden zu wunderschönen Halbengeln, leider nur mit einem Bruchteil von einer Seele. Wodurch sie sehr anfällig wurden für das Böse. Nur manche schafften es, bis zu ihrem Ableben, sich diesen kleinen Rest, diese winzige Essenz zu erhalten, um nach siebzig Generationen eventuell eine Nachkommenschaft mit vollständiger Seele zu erschaffen. Doch diese Chance war sehr gering. Diese Kinder der gefallenen Engel mussten siebzig Generationen für etwas büßen, dass ihre Väter getan und was der Himmel für sie bestimmt hatte.
    Ihre Erzeuger mussten für immer auf der Erde bleiben. Ihnen wurde die Rückkehr in den heiligen Himmel verwehrt.
    Sarazel wusste nicht, welche der Strafen schlimmer war. Auch er würde nie wieder nach Hause zurückkehren können, obwohl er nie ein Leben genommen, nie eine Frau vergewaltigt, nie eine Seele beschädigt hatte. Und er war sich fast sicher nach all den Jahrhunderten, dass er lieber sterben würde, als eine Frau durch seinen Samen zu töten. Doch er hatte dem Himmel und damit auch seinem Schöpfer den Rücken zugekehrt, was wohl die Größte aller Sünden und unverzeihlich war. Der Alte würde ihnen niemals vergeben und die Erzengel würden ihn verfolgen, bis seine schwarze Seele in der Hölle schmoren würde.
    Vor ihm, unten am Fuß des Hügels auf dem er stand, lag ein kleines Dorf. Nur leicht erhellt durch die Feuer, die in den Holz-Lehm- Hütten brannten. Es wirkte alles so friedlich in der Stille der Nacht, dass es fast schon wieder unheimlich war. Es war einfach zu still. Nicht ein Käuzchen, kein Flattern der Flügel einer Fledermaus. Kein Rascheln eines Fuchses, der geduckt durch das hohe Gras schlich, auf der Suche nach Beute. Nicht einmal das Heulen eines einsamen Wolfes war zu hören. Eine tödliche Stille!
    Sekunden später sah Sarazel das Leuchten eines Feuerschwertes aufflackern, bevor er noch vier weitere erkennen konnte. Feiglinge! Fünf Gefallene gegen ein Dorf voller unbewaffneter Bauern, Hirten, Frauen und Kinder. Ganz zu schweigen von den Alten und Kranken. Aber um die jungen Eva´s Töchter zu bekommen, würden die gefallenen Engelskrieger alles tun. Ihr unstillbarer Hunger auf junges, unberührtes Fleisch war wie eine nie zu stillende Sucht.
    Auch er hatte immer wieder dagegen ankämpfen müssen. Nur das Leid und der Schmerz, den die jungen Frauen, die fast noch Kinder waren, hatten ihn davon abgehalten, genauso grausam zu sein wie seine ehemaligen Streitgefährten.
    Die Gefallenen würden auch in diesem Dorf nur Tote, Verletzte und Geschändete übriglassen. Wobei das Erste, wohl noch das Gnädigste war.
    Er konnte und wollte das nicht mehr zulassen. Und er war nicht der Einzige, der so dachte und handelte. Überall auf der Welt erhoben sich die Gefallenen, die noch ein Funken von Anstand und Würde hatten und was vielleicht das Wichtigste war; Mitgefühl und Mitleid mit den Menschen, die keine Chance gegen die übermächtige Kraft der Engelskrieger hatten.
    Als die ersten Schreie ertönten, zog Sarazel sein Feuerschwert und erhob sich mit seinen starken, schwarzen Schwingen über das Dorf. Er erreichte die erste Hütte, riss die Tür auf und holte den ersten Gefallenen von dem jungen Mädchen
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